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PayPal sichert sich frische Mittel mit einem neuen Deal und stößt damit auf viel Gegenliebe bei den Aktionären

Bringt das die Wende?

NTG24 - PayPal sichert sich frische Mittel mit einem neuen Deal und stößt damit auf viel Gegenliebe bei den Aktionären

 

Schon seit einer ganzen Weile dümpelt die PayPal-Aktie auf niedrigem Niveau vor sich hin und nach Ansicht vieler Analysten ist das Papier klar unterbewertet. Die Bullen hielten sich dennoch zurück und vermissten vor allem Signale für neue Chancen oder Wachstumsimpulse. Mit den jüngsten Meldungen scheint der Zahlungsdienstleister nun einen Nerv getroffen zu haben, denn der Aktienkurs freute sich am Dienstag über viel Rückenwind.

Im Fokus stand dabei ein Deal zwischen PayPal (US70450Y1038) und dem Vermögensverwalter KKR. Letzterer sicherte sich die Rechte an einem Kreditpaket von PayPal in Verbindung mit Mikrokrediten nach dem „Buy-now-pay-later“-Prinzip. In der Praxis haben Nutzer bei PayPal die Möglichkeit, Zahlungen mit einer Verzögerung von 30 Tagen oder mehr zu tätigen. Die daraus entstehenden Kredite gehen nun an KKR über. Darüber hinaus werden auch künftige Zahlungen nach diesem Prinzip von KKR übernommen.

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Werbebanner EMH PM TradePayPal erhält im Gegenzug im Laufe der nächsten drei Jahre satte 3 Milliarden US-Dollar. 1,8 Milliarden Dollar fließen sofort, der Rest wird noch folgen. Zur Freude der Aktionäre will PayPal mit den Einnahmen auch das Aktienrückkaufprogramm auf insgesamt fünf Milliarden Dollar aufstocken. Das Unternehmen dürfte damit sehr wahrscheinlich versuchen, den schwer angeschlagenen Aktienkurs wieder etwas aufzupäppeln. Mit Erfolg wie sich im Handel am Dienstag zeigt. Um ansehnliche 3,6 Prozent ging es mit PayPal gestern aufwärts und mit 62,54 Euro wird der höchste Schlusskurs seit Anfang Mai erreicht, als das Unternehmen die Anteilseigner mit einer ernüchternden Prognose schockte.

 

Das lohnt sich nicht nur für PayPal

 

Auch für KKR dürfte das Geschäft eine lohnenswerte Sache sein. Schließlich ist das Modell „Später Bezahlen“ schwer angesagt und erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Der Konzern schielt darauf, langfristig von den hohen Zinsen bei diesem Bezahlmodell zu profitieren, welche perspektivisch eher ansteigen denn absinken dürften. Eben jene Chancen bleiben PayPal nun verwehrt, was an den Märkten aber nicht unbedingt als Nachteil angesehen wird.

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Auf elegante Art und Weise entledigt sich PayPal mit dem Deal auch der Risiken, welche bei solchen Krediten stets gegeben sind, und die werden angesichts einer möglichen Rezession nur noch höher. Zahlungsausfälle müssen das Unternehmen in Zukunft nicht länger interessieren und damit werden die Risiken auch für die Anleger überschaubarer. Das ist ein nicht unwichtiger Schritt in eine bessere Zukunft für die PayPal-Aktie, wenngleich andere Baustellen freilich nicht einfach verschwinden.

Für eine gewisse Grundskepsis sorgt bei PayPal nicht zuletzt die Konkurrenz, die immer breiter und aggressiver auftritt. Neben dem sehr direkten Mitbewerber Klarna hat der Zahlungsdienstleister es auch mit Tech-Giganten wie Apple oder Google zu tun. Noch blickt PayPal auf eine enorme Nutzerbasis. Ob die auf Dauer auch gehalten werden kann, davon ist aber längst nicht jeder überzeugt.

 

PayPal darf nicht nachlassen

 

Solange daran Zweifel bestehen, dürfte der PayPal-Aktie die ganz große Comeback-Rallye noch verwehrt bleiben. Wie gehabt verbergen sich bei dem Titel aber ansehnliche Chancen. Im Kurs eingepreist sind derzeit teils überzogene Ängste und Befürchtungen, von denen sehr wahrscheinlich längst nicht alle auch eines Tages Realität werden. Die Möglichkeit von positiven Überraschungen ist da als eher hoch einzustufen.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeGarantien für steigende Kurse kann es natürlich nie geben und bei der PayPal-Aktie gibt es einige Risikofaktoren zu beachten. Doch sowohl fundamental als auch charttechnisch ist es zumindest unwahrscheinlich, dass noch einmal deutlich tiefere Kursregionen angestrebt werden. Dass auch viele Analysten der PayPal-Aktie eine Kaufempfehlung aussprechen, kommt nicht von Ungefähr. Vorsichtige Naturen warten noch auf handfeste Kaufsignale, behalten die PayPal-Aktie aber mindestens im Auge.

21.06.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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