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PayPal scheint die Arbeiten am eigenen Stablecoin eingestellt zu haben

Die Zeiten haben sich geändert

NTG24 - PayPal scheint die Arbeiten am eigenen Stablecoin eingestellt zu haben

 

Bitcoin und Co. sind zwar noch nicht völlig ins Bodenlose abgerutscht. So viel Hype wie in den Jahren 2020 und 2021 erfährt das Thema aber auch nicht mehr. Zu jener Zeit kündigte PayPal noch einen eigenen Stablecoin an, der durch den US-Dollar gestützt werden sollte. Medienberichten zufolge wurden die Arbeiten daran aber nun zunächst auf Eis gelegt.

Laut einem Bericht des Nachrichtendienstes „Bloomberg“ berichten Insider über diverse Gründe für diese Entscheidung seitens PayPal (US70450Y1038). Zum einen haben strengere regulatorische Faktoren den Konzern wohl zum Umdenken bewogen. Vollkommen unreguliert sind die Kryptowährungen mittlerweile nicht mehr und die Aufsichtsbehörden werfen ein genaues Auge auf neue Coins; besonders wenn jene von großen Unternehmen aufgelegt werden.

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Werbebanner EMH PM TradeErmittlungen wurden bereits gegen einige Betreiber eingeleitet. Dazu gehört auch Paxos, welcher den bekannten Stablecoin Binance USD auf den Weg gebracht hat und zusätzlich den eher weniger geläufigen Stablecoin Pax Dollar emittiert. Beide Währungen sollen vollständig durch Bargeld und Staatsanleihen abgesichert sein. Die Behörden haben aber so ihre Zweifel daran, dass dies wirklich der Wahrheit entspricht. Die Ermittlungen sind auch für PayPal relevant, da Paxos eigentlich als Partner für den Stablecoin des Zahlungsdienstleisters auserkoren wurde. Wenn jener nun im Zentrum von Ermittlungen steht, hinterlässt das keinen guten Eindruck.

PayPal selbst äußerte sich in einer ebenfalls von Bloomberg veröffentlichten E-Mail nur noch sehr vage zum eigenen Stablecoin. Jener soll weiterhin „untersucht“ werden, wie eine Sprecherin zu verstehen gibt. Angekündigt wird eine enge Zusammenarbeit mit den Behörden, falls es irgendwelche Fortschritte geben sollte. Nicht ohne Grund dürfte das Ganze im Konjunktiv formuliert worden sein. Der PayPal-Coin hängt schwer in der Luft und eine vollständige Einstellung wäre zumindest keine Überraschung mehr.

 

Kaum noch gefragt

 

PayPal hat es zwar nicht öffentlich geäußert. Vermutlich spielt bei den internen Überlegungen aber auch eine Rollte, dass der Ruf von Kryptowährungen im vergangenen Jahr schwer gelitten hat. Das liegt nicht (nur) daran, dass der astronomische Höhenflug im Sektor beendet wurde. Damit war schließlich früher oder später zu rechnen. Viel schwerer wiegen die diversen Pleiten und abgestürzte Digitalwährungen.

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Auch mit einigen sogenannten Stablecoins ging es dabei rapide in Richtung Wertlosigkeit. Das bekannteste Beispiel ist die Kryptowährung Terra, welche eigentlich mal an den US-Dollar gekoppelt wurde. Heute werden die Coins noch zu jeweils 0,00016 USD gehandelt. Ganz so stabil, wie der Name es suggerieren will, ist die Angelegenheit also offensichtlich nicht und wer sich hier die Finger verbrannt hat, dessen Bedarf an Stablecoins oder Kryptowährungen allgemein dürfte für die nächsten Jahre mehr als gedeckt sein. Der PayPal-Token würde da Gefahr laufen, auf wenige Interessenten zu treffen.

 

PayPal mausert sich wieder

 

Besser läuft es für PayPal derweil wieder bei anderen Geschäften und die jüngsten Quartalszahlen wussten durchaus zu gefallen. Das Volumen an Transaktionen hat wieder zugenommen und insgesamt konnten die Erwartungen der Märkte dezent übertroffen werden. Die Anleger reagierten darauf zwar noch nicht mit einer waschechten Kursexplosion. Mit 74,16 Euro zum Wochenende hat die Aktie sich aber seit dem 52-Wochen-Tief bei 63,13 Euro sichtbar verbessert und den Grundstein für eine längerfristige Erholung gelegt.

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Werbebanner ClaudemusEs fehlt den Börsianern derzeit noch etwas der Mut, um die PayPal-Aktie in noch höhere Gefilde zu befördern und trotz einiger guter Neuigkeiten prallte der Titel vor Anfang Februar hart von der 80-Euro-Linie nach unten ab. Vor allem die wieder einmal alles beherrschenden Zinssorgen hinterlassen hier ihren Fußabdruck. Die müssen für PayPal aber nicht unbedingt ein schwerer Nachteil sein und zudem lässt sich argumentieren, dass die Aktie nach ihrem Absturz im vergangenen Jahr noch immer unterbewertet ist. Uninteressant ist das Papier in jedem Fall nicht, es bleibt aber ein heißes Eisen und sowohl kurz- als auch langfristig bleibt mehr oder weniger alles offen.

 

13.02.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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