NTG24-Tagesbericht Platin vom 02.06.2023: Platin nach gemischtem US-Arbeitsmarktbericht kaum verändert

Nach wie vor keinerlei Anlass zu Platin-Käufen gegeben

 

Den Freitag der letzten Handelswoche beschloss Platin nahezu völlig unverändert bei 1006 USD, nachdem der US-Arbeitsmarktbericht für den Mai vordergründig zwar gemischt ausfiel, bei genauerer Interpretation jedoch vermehrte Anzeichen einer nun wohl defintiv anstehenden beginnenden US-Arbeitsmarktabschwächung aufwies. Für Käufe des erhöht konjunkturzyklischen Platins gibt es damit aus unserer Sicht auch weiterhin keinerlei Anlass.

Dass Platin (TVC:PLATINUM) am Freitag in seiner erhöhten Konjunktursensitivität auf die gemischt ausgefallenen Kernindikatoren des US-Arbeitsmarktberichts für den Mai letztlich so gut wie überhaupt nicht reagierte, war aus unserer Sicht fundamentalanalytisch auch vollkommen angemessen.

 

Gemischte Berichtslage dürfte Indiz für langsam einsetzende Arbeitsmarktabkühlung sein

 

Denn wie wir auch schon in unserem Gold-Tagesbericht zum letzten Freitag detailliert ausgeführt hatten, lag allein die Zahl neugeschaffener Stellen außerhalb der Landwirtschaft im Mai mit 339.000 deutlich oberhalb des April-Niveaus von 294.000 sowie noch weiter oberhalb der Analystenprognose von 180.000 neuen Stelleneinrichtungen.

Jedoch ging zum einen in der auch saisonal zwingend vorzunehmenden Gegenüberstellung mit dem Mai 2022 die Zahl gegenüber der damaligen Schaffung von 390.000 neuen Stellen außerhalb der Landwirtschaft zurück.

Zum anderen wurde diese nur vordergründig bedenklich erhöhte Stellenschaffung im zurückliegenden Mai gleichfalls sowohl von einer unerwartet deutlichen Erhöhung der Arbeitslosenquote von 3,4 auf 3,7 % (Analystenprognose: 3,5 %) wie aber auch einem monatsweise gegenüber dem April von 0,4 % nun auf 0,3 % rückläufigen Stundenlohndruck begleitet.

Dies ist nicht nur ein Zeichen, dass im Mai, gekennzeichnet durch die steigende Arbeitslosenquote, die Freisetzungen von Mitarbeitern die Schaffung neuer Stellen deutlich überwog, sondern dass gerade diese Stellenneueinrichtungen, gekennzeichnet durch den nachlassenden Lohnkostendruck, offenbar insgesamt ein niedrigeres Lohnniveau aufwiesen als dies für die abgebauten Stellen galt.

Wir sehen diese bei tiefergehender Gesamtinterpretation dieser Arbeitsmarkt-Bericht-Kerndaten daher schon insgesamt als einen Beleg an, dass die zurückliegenden Leitzinserhöhungen der FED nun offenbar langsam ihre Wirkung auf die (generell sowieso eher spätzyklische) erhoffte Abkühlung des US-Arbeitsmarkts zu entfalten beginnen und daher zumindest die Aussetzung einer weiteren Zinserhöhung um + 0,25 % am 14.06. nach wie vor sehr wahrscheinlich ist (selbst auch anschließend am 26.07. durchaus denkbar, was in diesem Fall dann fast sicher wohl das jetzt schon gekommene Ende der FED-Leitzinserhöhungen bedeuten würde).

 

Erneute Unterschreitung von 996 USD wäre ein weiteres Verkaufssignal

 

Da also aus unserer Sicht die Arbeitsmarktberichts-Vorlage vom Freitag weder an der Bewertung der aktuellen Konjunkturlage in den USA wie aber auch folglich an den künftigen Leitzinsänderungsplänen der FED kaum etwas Entscheidendes geändert haben dürfte, halten wir die am Freitag völlig behauptete Tendenz von Platin daher absolut für angemessen (und hätte im defensivsten Edelmetall Gold (TVC:GOLD) in unseren Augen, wie wir in diesem Bericht ausgeführt hatten, daher ebenso für einen höchstens recht moderaten Abschlag sorgen dürfen, anstatt der verzeichneten harschen Korrektur um - 1,5 %).

In dieser völligen Kursstagnation vom Freitag bieten sich Neuengagements in Platin daher auch weiterhin in keiner Weise an, und würde ein erneuter Korrekturfortsetzungs-Beleg durch Unterschreitung des Doppeltiefs vom letzten Donnerstag und Freitag bei jeweils 996 USD (zugleich Horizontal-Unterstützung zusammen mit den gleichhohen Doppeltiefs vom 10. + 11.04.) unseres Erachtens sogar zwingend weitere Platinverkäufe geboten erscheinen lassen.

 

Chart: Platin längerfristig

 

Platin auf TradingView

 

04.06.2023 - Matthias Reiner

 

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