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Edelmetall Marktbericht vom 15.06.2025: Platin und Palladium im Fokus - Divergierende Preisentwicklungen zeigen strukturelle Unterschiede in beiden Märkten

Investoren bevorzugen aktuell Platin, Palladium bleibt dagegen eher verhalten

NTG24 - Edelmetall Marktbericht vom 15.06.2025: Platin und Palladium im Fokus - Divergierende Preisentwicklungen zeigen strukturelle Unterschiede in beiden Märkten

 

Die zurückliegende Handelswoche brachte Bewegung in die Märkte für Edelmetalle – mit deutlichen Unterschieden zwischen Platin und Palladium. Während der Platinpreis mit einem Plus von 5,3 % auf 1.229 US-Dollar zulegte, verzeichnete Palladium einen Rückgang um 1,4 % auf 1.032 US-Dollar. Damit steht Platin im Juni aktuell bei einem Monatszuwachs von 16,3 %, während Palladium auf ein Plus von 6,2 % kommt. Doch nicht nur die Performancezahlen sorgen für Aufmerksamkeit: Auch die fundamentalen Entwicklungen unter der Oberfläche zeichnen ein spannendes Bild.

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Platin (TVC:PLATINUM) steht derzeit im Mittelpunkt der Edelmetallmärkte – und das nicht ohne Grund. Die jüngste Preisrally ist das Resultat tiefgreifender Veränderungen in Angebot und Nachfrage. Nachdem das Edelmetall lange Zeit unter der Marke von 1.000 US-Dollar notierte, hat sich das Bild seit Beginn des zweiten Quartals gewandelt. Ein strukturelles Angebotsdefizit, ausgelöst durch Produktionsprobleme und sinkende Lagerbestände, trifft aktuell auf zunehmendes Investoreninteresse.

 

 

 

Ein besonders kritischer Faktor ist die Situation in Südafrika, dem mit Abstand größten Förderland für Platin. Dort beeinträchtigen chronische Stromausfälle seit Jahren die Produktionskapazitäten. Diese Versorgungsengpässe verschärfen sich weiter, da neue Förderprojekte aufgrund hoher Investitionskosten und ökonomischer Unsicherheiten kaum realisierbar sind. Das Resultat ist ein zunehmend fragiles Angebotsbild, das auch durch bestehende Lagerreserven kaum abgefedert werden kann.

In einem aktuellen Bericht spricht Sprott Asset Management von einem möglichen „Tipping Point“, also einem Wendepunkt im Platinmarkt. Die Kombination aus knapper Versorgung, langfristigen strukturellen Engpässen und wachsendem Interesse institutioneller Anleger könnte den Preis in eine neue Dimension führen.

 

Goldman Sachs bleibt skeptisch: Ist der Platin-Anstieg nur ein Strohfeuer?

 

Trotz der überzeugenden fundamentalen Argumente sehen nicht alle Marktbeobachter die jüngste Entwicklung bei Platin als nachhaltig an. Die Analysten von Goldman Sachs warnen davor, den jüngsten Preisanstieg überzubewerten. Ihrer Einschätzung nach sei die Kursbewegung vor allem spekulativ und von ETF-Zuflüssen getrieben.

Zudem gebe es ernstzunehmende Nachfragebedenken. Besonders in China, einem wichtigen Absatzmarkt für industriell verwendetes Platin, sei die Nachfrage rückläufig. Der anhaltende Trend hin zur Elektromobilität senke den Bedarf an Platin, das traditionell in Abgaskatalysatoren verbaut wird. Auch in Europa und den USA zeigen sich erste Anzeichen einer abkühlenden Nachfrage im Automobilsektor.

Darüber hinaus, so Goldman Sachs, bleibe das globale Angebot im Kern stabil. Zwar gebe es Engpässe in Südafrika, doch diese würden durch kontinuierliche Fördermengen – zumindest bislang – weitgehend ausgeglichen. Ob die Bullen also dauerhaft die Oberhand behalten, bleibt aus dieser Perspektive fraglich.

 

Palladium bleibt zurück – aber nicht chancenlos

 

Anders als Platin konnte Palladium (TVC:PALLADIUM) in der laufenden Woche nicht zulegen. Der Preis sank um 1,4 % auf aktuell 1.032 US-Dollar. Damit bleibt das Metall weiterhin deutlich unter dem Hochpunkt des Vorjahres, der bei rund 1.250 US-Dollar lag. Und dennoch: Die aktuelle Kursregion um die 1.000er-Marke könnte sich als entscheidend herausstellen.

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Technisch betrachtet ist das Halten dieser Zone ein positives Signal. Sollte es den Käufern gelingen, diese Marke als neuen Boden zu etablieren, wären weitere Aufwärtsbewegungen nicht ausgeschlossen. Entscheidend wird sein, ob sich eine neue Nachfragebasis bildet – etwa durch Investoren, die auf eine Wiederbelebung der industriellen Verwendung setzen.

Trotz der derzeit schwächeren Preisentwicklung ist auch bei Palladium das fundamentale Bild nicht völlig negativ. Das Metall bleibt ein zentraler Bestandteil vieler Katalysatorsysteme, und auch hier könnte das Angebot auf mittlere Sicht unter Druck geraten. Sollte sich das makroökonomische Umfeld stabilisieren und die Industrieproduktion anziehen, wären erneute Preisimpulse denkbar.

 

Technische Analyse Platin: Bullen im Vorteil, Widerstand in Reichweite

 

Platin zeigt mit einem Monatsplus von 16,3 % klare Stärke. Der Kurs liegt über dem steigenden 200-Tage-Durchschnitt, was langfristig positiv zu werten ist. Ein wichtiger Widerstand liegt bei 1.306 US-Dollar – zugleich das 52-Wochenhoch. Die Unterstützungszone bei 891 US-Dollar bleibt intakt. Die aktuelle Trendanalyse signalisiert: Die Bullen dominieren das Bild.

 

Technische Analyse Palladium: Entscheidung an der 1.000er-Marke

 

Palladium verzeichnet im laufenden Monat einen Anstieg von 6,2 %. Auch hier notiert der Kurs oberhalb des steigenden GD200, was als positives Zeichen gewertet wird. Ein mittelfristiger Widerstand liegt bei 1.085 US-Dollar, darüber wartet die Zone um 1.247 US-Dollar. Die entscheidende Unterstützung befindet sich bei 882 US-Dollar. Die Trendanalyse bestätigt aktuell eine bullische Tendenz.

 

Ausblick

 

Die Entwicklungen im Edelmetallsektor bleiben spannend. Besonders bei Platin könnte sich das strukturelle Defizit in den kommenden Monaten weiter auswirken. Bei Palladium ist die 1.000er-Marke nun technisch wie psychologisch entscheidend. Sollte sich das makroökonomische Umfeld verbessern, könnte dies beiden Märkten zusätzlichen Auftrieb verleihen. Investoren bleiben aufmerksam.

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15.06.2025 - Andreas Opitz

Unterschrift - Andreas Opitz

 

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