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NTG24-Tagesbericht Platin vom 10.04.2023: US-Arbeitsmarkt-Zahlen und Inflationsskepsis der Konsumenten setzen Platin unter Druck

2023er Soft-Landing der US-Konjunktur für Platin weiterhin unkritisch

NTG24 - NTG24-Tagesbericht Platin vom 10.04.2023: US-Arbeitsmarkt-Zahlen und Inflationsskepsis der Konsumenten setzen Platin unter Druck

 

Auch Platin korrigierte gestern nach dem robusten Arbeitsmarkt-Bericht der USA für den März sowie den im März zudem wieder skeptischer gewordenen Inflationserwartungen der Konsumenten deutlich, da hiermit die Wahrscheinlichkeit einer weiteren FED-Leitzinserhöhung um + 0,25 % am 03.05. erneut gestiegen ist.

In diesem Zuge verzeichnete Platin (TVC:PLATINUM) gestern eine Abschwächung um - 1,3 % auf 997 USD, nach dem das Tagestief sogar nur bei 990 USD, das Tageshoch hingegen immerhin bei 1019 USD gelegen hatte.

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Platin leidet unter US-Arbeitsmarktbericht und Inflationsskepsis der Verbraucher

 

Die Eckdaten des am Karfreitag publizierten US-Arbeitsmarktberichts für den März, der im historischen Vergleich weiterhin sehr robust ausfiel und schon allein hierdurch die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Leitzinserhöhung der FED auf ihrem kommenden Meeting am 02./03.05. um + 0,25 % auf einen neuen und dann aber voraussichtlich finalen Korridor von 5,00 – 5,25 % nährte, können Sie z.B. auch nochmals in diesem gestrigen Edelmetall-Gesamtbericht nachlesen.

Verschärfend für den weiteren Korrekturdruck in Platin trat jedoch gestern ab ca. 16:30 Uhr auch noch hinzu, dass die regelmäßige Online Monats-Befragung tausender Konsumenten in den USA durch die regionale FED New York unter anderem das Ergebnis erbrachte, dass diese auf Sicht eines Jahres nun eine Inflationsrate von 4,7 % erwarten, verglichen mit ihrer Prognose von nur 4,2 % im Februar.

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Werbebanner EMH PM TradeHintergrund für deren nun erneut deutlich gestiegene Inflationsskepsis war vor allem der offenbar exakte Eintritt des auch von Präsident Powell auf der letzten Leitzins-Pressekonferenz der FED warnend beschrieben Effekts, dass selbst die jüngst nur sehr begrenzt aufgetretene Krise einiger weniger kleinerer und mittelgroßer US-Banken dennoch landesweit zu einer merklichen Einschränkung der künftigen Kreditvergabebedingungen führen und hierdurch im grundsätzlich weiterhin vollauf intakten Konsumnachfrage-Umfeld der USA einen weiteren Kreditzins- und Inflationsauftrieb auslösen könnte.

Auch diese skeptische Inflationserwartungshaltung der Verbraucher dürfte die FED als ein auch jederzeit von ihr als hoch relevant eingestuftes Kriterium für die weitere Ausrichtung ihrer Zinspolitik am 03.05. noch stärker veranlassen, den US-Leitzins um weitere 0,25 % anzuheben.

 

Inflationsreduziertes Konjunktur-Soft Landing in 2023 für Platin weiter eher vorteilhaft

 

Dennoch stufen wir die durch beide Faktoren nun genährte Plausibilität einer weiteren, sicher letzten FED-Leitzinserhöhung um 0,25 % für die Konjunkturaussichten der USA in 2023 und damit gerade auch das erhöht konjunkturzyklische Edelmetall Platin (viel weniger noch als insbesondere für Gold, aber auch Silber) als faktisch kaum relevant ein.

Denn wie auch schon in der Vergangenheit von der FED und auch uns jederzeit betont, wird die oberste Maxime der Ausrichtung und Dosierung ihrer weiteren zinspolitischen Maßnahmen ausschließlich darin liegen, ohne Eingehung weiterer inakzeptabler Inflationsrisiken die Leitzinshöhe künftig grundsätzlich so zu bemessen, dass hierdurch die US-Konjunktur nicht „über Gebühr geschädigt“ wird.

Dies kann also auch weiterhin nur so interpretiert werden, dass das Idealszenario der FED für 2023 in der Herstellung eines Soft Landing der US-Konjunktur liegt (worunter üblicherweise ein reales BIP-Wachstum von schlechtesten Falls knapp unter 1,0 % zu verstehen ist), gepaart mit der Erreichung ihrer per Ende 2023 bislang prognostizierten Inflationsgröße von nur rd. 3,75 %.

Diese Inflationserwartung der FED bestätigte gestern nochmals auch ausgerechnet der Präsident der FED New York, John Williams, und trat damit nach unserer Interpretation auch o.g., von ihr selbst veranlassten Konsumentenerwartungs-Report mit seiner weit skeptischeren Inflationseinschätzung (4,7 % auf Sicht eines Jahres) bewusst entgegen.

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Werbebanner ClaudemusDie Realisierung eines insgesamt derart gemäßigten Konjunktur- wie auch Inflationsumfelds in den USA bis Ende 2023, wovon wir weiterhin fest ausgehen, stufen wir jedoch gerade auch für Platin in keinem Fall als abträglich, sondern speziell in Relation zu Gold, aber auch Silber sogar nach wie vor als relativ günstig ein. Trotz seines gestrigen stärkeren Rücksetzers bekräftigen wir unsere Kaufempfehlung in Platin für risikobereite Anleger unter mittel- bis längerfristigen Aspekten daher nun erneut.

 

Chart: Platin mittelfristig

 

Platin auf TradingView

 

Nichtsdestotrotz ist festzuhalten, dass mit der gestrigen Korrektur der sehr kurzfristig relevanteste, etwas flachere Aufwärtstrend mit Etablierung seit dem 30.03. nunmehr verletzt wurde, so dass Platin in den nächsten Tagen nun auch erstmal wieder auf seine nächste Unterstützung bei rd. 985 USD (= aktueller Bollinger-Durchschnitt im Tageschart) zusteuern könnte. Unterhalb dieser Marke liegt die belastbarste, primäre Aufwärtstrend-Unterstützung seit dem 27.02. nunmehr bereits bei rd. 973 USD.

Der hierzu momentan fast parallele, flachere Aufwärtstrend-Widerstand verläuft derzeit erst bei rd. 1037 USD. Ab Überschreitung würde sogar schlagartig ein weiteres charttechnisches Kurspotenzial bis auf rd. 1078 USD entstehen, wo sich derzeit der noch wesentlich steilere Aufwärtstrend-Widerstand seit dem 22.02. befindet.

 

11.04.2023 - Matthias Reiner

Unterschrift - Matthias Reiner

 

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