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NTG24-Tagesbericht Platin vom 30.06.: Platin nach konjunktur- wie inflationsperspektivisch recht vorteilhaften US-Wirtschaftsdaten um + 0,8 % befestigt

Neukäufe noch längst nicht angezeigt, bei jeder Trendschwäche weiterhin verkaufen

NTG24 - NTG24-Tagesbericht Platin vom 30.06.: Platin nach konjunktur- wie inflationsperspektivisch recht vorteilhaften US-Wirtschaftsdaten um + 0,8 % befestigt

 

Am Freitag befestigte sich Platin ab 14:30 Uhr nach einer erneut vorangegangen Verkaufswelle letztlich doch noch um + 0,8 % auf 906 USD, nachdem die vorgestern neu publizierten US-Wirtschaftsdaten insgesamt das recht erfreuliche Bild eines weiter nachlassenden Preissteigerungsdrucks bei dennoch im Juni gleichzeitig weiterhin gegebenen Signalen einer soliden US-Wirtschaftsdynamik zeichneten.

Mit dem bis vor 14:30 Uhr verzeichneten neuen Korrekturtief von nur noch 891 USD seit dem am 10.05. von 1129 USD ausgehenden Crash von nunmehr – 21 % hat sich die Charttechnik von Platin (TVC:PLATINUM) jedoch nun trotz seinen Schlussspurts ab Freitag Nachmittag nun nochmals grundsätzlich weiter verschlechtert (so lag auch das Freitags-Tageshoch von 913 USD deutlich unter dem Hoch vom vorangegangenen Donnerstag bei 924 USD).

Von Platin-Käufen raten wir strategisch wie auch selbst auch rein charttechnisch daher weiterhin rundweg ab und empfehlen sogar, jede fortgesetzte Trendschwäche von Platin weiterhin konsequent zu einem Ausstieg aus dem Edelmetall zu nutzen.

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Nachlassender Preisdruck bei solider US-Wirtschaft zwar prinzipiell gut für Platin

 

Zwar war es prinzipiell durchaus als erfreulich zu werten, dass die US-Wirtschaftsdaten-Veröffentlichungen am Freitag trotz leichter weiterer Konjunkturbelebungs-Indizien im Juni dennoch einen weiter nachlassenden Preisdruck signalisierten, was den vorgestrigen Kursanstieg von Platin um + 0,8 % auch in jedem Fall rechtfertigte.

Dennoch enthielten, wie wir dies auch schon in unserem gestrigen Tagesbericht zu Gold detailliert dargelegt hatten, selbst diese insgesamt erfreuliche Dateneingänge am Freitag immer noch einige Schwachstellen, die die FED weiter davon abhalten dürften, eine künftig übermäßige Lockerung ihrer weiter sehr rigiden Hochzinspolitik zu betreiben.

Herauszuheben ist unter den US-Datenvorlagen vom Freitag insbesondere der kritische Faktor, dass sich entgegen der schlagartigen Rückbildung der gesamten Konsumausgaben-Preissteigerungsrate (sog. PCE-Deflator) im Mai auf Jahresbasis von 4,3 % auf nur noch 3,8 % in deren Kernrate unter Ausklammerung der Nahrungsmittel- und Energiekosten lediglich ein weitaus moderaterer Rückgang von 4,7 % auf 4,6 % eingestellt hatte (auch die skeptische Konsens-Prognose der Ökonomen lag bei 4,7 %) und sich damit auch auf dieser PCE-Basis der Abstand von der Kern- zur Gesamt-Preissteigerungsrate nun erneut unerfreulich deutlich ausweitete.

Gerade vor dieser unübersehbar hartnäckig fortgesetzten Stagnation der Inflations- wie auch PCE-Kernraten auf Niveaus deutlich oberhalb des Inflations-Zielwerts von 2 % hatte die FED jedoch in der Vergangenheit betont gewarnt und vor allem hiermit stets ihre anhaltende Weigerung zur „übereilten“ Einleitung künftiger Leitzinslockerungs-Maßnahmen begründet.

Für weitere Skepsis dürfte unter den Datenvorlagen vom Freitag aus Sicht der FED zudem gesorgt haben, dass zum einen der Frühindikator des Chicagoer Einkaufsmanager-Indexes im Juni gegenüber seinem Mai-Wert weiter geringfügig von 40,5 auf 41,4 anzog, auch wenn damit natürlich noch längst nicht derart starke Wirtschafts- und Inflationsauftriebs-Risiken gegeben waren, wie sie bei Erfüllung des Analysten-Konsenses von sogar 44,0 entstanden wären.

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Werbebanner EMH PM TradeZum anderen signalisierte auch die weitere, wenn auch nur geringfügige Anhebung des von der University of Michigan publizierten Verbrauchervertrauens-Indexes von Mitte bis Ende Juni von 63,9 auf 64,4 ebenso, dass die US-Wirtschaft mittelfristig einen sukzessive immer dynamischer werdenden Wachstumspfad einschlagen dürfte und damit selbst die zurückliegenden Zinserhöhungen der FED – so deren aktuell vorherrschende Überzeugung – über weiter entsprechend hartnäckig hohe (Kern-)Inflations- und PCE-Preissteigerungsraten konterkarieren könnte.

 

Günstige Perspektiven für Platin kommen aber erst ab Lockerung der FED-Zinspolitik zum Tragen

 

Ob sich diese Skepsis der FED künftig als angebracht herausstellt, muss und wird sich zwar erst in den kommenden Wochen sicher deutlich herauskristallisieren, jedoch dürfte die FED die Datenvorlage vom Freitag aus den genannten Gründen unzweifelhaft als zu unzureichend einstufen, um hierauf aktuell nur im Mindesten von ihrer derzeitigen Hochzinspolitik abzurücken.

Der am Freitag vor 14:30 Uhr mit der Tagestiefbildung von nur noch 890 USD nochmals stärker verbundenen Unterschreitung der ehemaligen wichtigsten Horizontalunterstützung von 910 USD ist daher weiterhin jeglicher Vorrang in der derzeitigen strategischen (Negativ)-Bewertung von Platin einzuräumen.

 

Weiterhin keinerlei Platin-Käufe zu empfehlen

 

In dem hiermit akut genährten Risiko, dass Platin nun weiter auf die von uns genannte nächste Unterstützung von rd. 860 USD (wenn nicht sogar die darunterliegende Horizontal-Unterstützung von nur noch rd. 830 USD) zusteuert, raten wir daher von Platin-Käufen weiterhin rundweg ab und empfehlen sogar, vorerst auf jedes weitere Trendschwäche-Signal prozyklisch mit einem weiteren Abbau von Beständen zu reagieren.

 

Chart: Platin langfristig

 

Platin auf TradingView

 

02.07.2023 - Matthias Reiner

Unterschrift - Matthias Reiner

 

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