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Edelmetall Marktbericht vom 31.08.2025: Platin gewinnt strategisch an Bedeutung - Während Palladium durch geopolitische Risiken belastet wird

Die Augustbilanz fällt für Platin positiv, für Palladium hingegen negativ aus

NTG24 - Edelmetall Marktbericht vom 31.08.2025: Platin gewinnt strategisch an Bedeutung - Während Palladium durch geopolitische Risiken belastet wird

 

Platin und Palladium haben in dieser Woche eine entgegengesetzte Kursentwicklung gezeigt. Während Platin auf Wochensicht um 0,77 % auf 1368 US-Dollar zulegte, verlor Palladium 1,9 % und notiert nun bei 1105 US-Dollar. Auch der August endet für beide Metalle mit einem klaren Unterschied: Platin schließt den Monat mit einem deutlichen Plus von 6,0 % ab, während Palladium einen Rückgang von 7,5 % verbucht. Doch die kurzfristige Performance ist nur ein Ausschnitt – denn hinter den Bewegungen stehen tiefgreifende strukturelle Entwicklungen, die für Anleger von strategischer Bedeutung sein könnten.

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Werbebanner EMH PM TradeWährend Gold und Silber regelmäßig in Anlagekommentaren auftauchen, bleibt Platin (TVC:PLATINUM) trotz seiner fundamentalen Stärke häufig unbeachtet. Dabei offenbart sich im laufenden Jahr ein zunehmender Angebotsengpass, getrieben durch strukturelle Produktionsdefizite, geopolitische Einflüsse in Förderländern wie Südafrika sowie abnehmende Lagerbestände. Das Metall gilt als rund 30-mal seltener als Gold, ist schwerer zu gewinnen und besitzt eine hohe Bedeutung in der Industrie – insbesondere in der Automobil- und Chemiebranche. Die aktuelle Versorgungslage könnte sich zum Wendepunkt entwickeln, denn der Nachfragetrend zeigt bereits nach oben. Für mittel- bis langfristig orientierte Investoren mit Blick auf reale Vermögenswerte entsteht damit eine interessante Ausgangssituation.

 

 

 

Hybridtrend treibt Nachfrage: Platin rückt ins Zentrum der Antriebstechnologie

 

Besonders bemerkenswert ist die Renaissance von Platin durch den Vormarsch der Hybridfahrzeuge. Während sich viele Marktteilnehmer auf Lithium, Nickel und andere Batteriemetalle konzentrieren, erhöht sich der Platinverbrauch in Katalysatoren von Hybridmodellen spürbar. Diese benötigen im Regelfall mehr Platin als reine Verbrenner. Gleichzeitig verlagern Automobilhersteller ihren Fokus zunehmend von Palladium hin zu Platin – eine Reaktion auf das veränderte Preisgefüge. Branchenanalyst Brian Hicks spricht hier von einem „industriellen Umbruch“, der Platin in eine neue Schlüsselrolle katapultiert. Die Knappheit trifft auf neue Nachfrage – eine Konstellation, die erhebliche Preisdynamik entfalten kann.

 

Palladium: Politische Risiken und Marktverwerfungen drücken die Stimmung

 

Palladium, lange Zeit der Überflieger unter den Platinmetallen, verliert zunehmend an Schwung. Zwar bleibt es ein zentrales Metall in der Abgasreinigung von Fahrzeugen, doch die strukturelle Verlagerung hin zu Hybrid- und Elektroantrieben setzt die Nachfrage unter Druck. Hinzu kommt, dass viele Hersteller aus Kostengründen den Einsatz von Palladium reduzieren und teilweise durch Platin ersetzen. Diese Entwicklung schlägt sich nun auch im Preis nieder. Die geopolitische Abhängigkeit vom Förderland Russland trägt zusätzlich zur Verunsicherung bei. In den USA ist die Prämienstruktur auffällig niedrig – ein Hinweis darauf, dass politische Risiken möglicherweise unterschätzt werden.

Die Investmentbank Citi mahnt zur Vorsicht: Die derzeit gezahlten Aufschläge für Palladium und auch Silber seien gemessen an den potenziellen Handelskonflikten unterbewertet. Sollte es tatsächlich zu Zöllen oder regulatorischen Eingriffen kommen – etwa zur Reduktion russischer Liefermengen – wäre eine plötzliche Neubewertung der Marktpreise nicht ausgeschlossen. Für Investoren bedeutet dies eine ambivalente Situation: Einerseits verliert Palladium an industrieller Relevanz, andererseits könnte es als spekulatives Asset in einem politisch aufgeladenen Umfeld wieder in den Vordergrund rücken. Auch taktische Allokationen institutioneller Marktteilnehmer unterstreichen diese Rolle zunehmend.

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Technische Analyse Platin: Aufwärtstrend gewinnt an Boden

 

Die technische Verfassung des Platinmarkts bestätigt den fundamental positiven Eindruck. Mit einem Monatsplus von 6,0 % liegt der Kurs derzeit oberhalb des steigenden 200-Tage-Durchschnitts – ein klares Signal für übergeordneten Aufwärtstrend. Als nächstes Ziel kristallisiert sich der mittelfristige Widerstandsbereich bei 1482 US-Dollar heraus, der auch dem 52-Wochenhoch entspricht. Unterstützung bietet das Niveau um 956 US-Dollar. Die langfristige Absicherung liegt tiefer bei 891 US-Dollar. Die Gesamtlage deutet klar auf bullische Tendenzen bei gleichzeitig begrenztem Abwärtsrisiko hin.

 

Technische Analyse Palladium: Seitwärtsphase mit Schwächesignalen

 

Palladium (TVC:PALLADIUM) schwächelt aktuell: Der Monatsverlust beträgt 7,5 %, auch wenn der Kurs noch leicht über dem steigenden 200-Tage-Durchschnitt liegt. Die charttechnische Struktur zeigt jedoch eine neutrale bis leicht negative Tendenz. Unterstützung findet sich derzeit bei 918 US-Dollar, während auf der Oberseite der Bereich um 1331 US-Dollar als Widerstand agiert – zugleich das 52-Wochenhoch. Die längerfristige Absicherung beginnt bei 882 US-Dollar. Insgesamt bleibt Palladium technisch orientiert in einer abwartenden Seitwärtsbewegung gefangen.

 

Ausblick: Strukturelle Trends und politische Einflüsse prägen die Preisbildung

 

Platin zeigt sich als heimlicher Gewinner eines industriellen Strukturwandels, getrieben von technologischem Wandel und Angebotssorgen. Palladium hingegen steht unter Druck, sowohl durch Substitutionseffekte als auch geopolitische Risiken. Die Märkte spiegeln zunehmend die neue Realität wider, in der technische Faktoren, industrielle Nutzung und politische Weichenstellungen zusammenspielen. Anleger, die die neuen Kräfteverhältnisse im Rohstoffsektor frühzeitig erkennen, könnten davon mittel- bis langfristig profitieren.

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31.08.2025 - Andreas Opitz

Unterschrift - Andreas Opitz

 

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