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Edelmetall Marktbericht vom 19.11.2023: Preisentwicklung von Platin und Palladium im Kontext des schwachen US-Dollars - Was erwartet Anleger?

WPIC warnt vor Angebotsknappheit und steigenden Preisen

NTG24 - Edelmetall Marktbericht vom 19.11.2023: Preisentwicklung von Platin und Palladium im Kontext des schwachen US-Dollars - Was erwartet Anleger?

 

Die jüngsten Kursbewegungen von Platin und Palladium zeugen von einer dynamischen Marktentwicklung. Platin schloss die Woche mit einem Preis von 902 US-Dollar und einem beeindruckenden Wochengewinn von 6,7 %. Palladium erreichte mit 9,1 % Zuwachs einen Preis von 1048 US-Dollar. Trotz dieser Gewinne verzeichneten beide Metalle im Monatsvergleich einen Rückgang: Platin um 3,6 % und Palladium um 6,0 %.

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Werbebanner DegussaDie Situation auf dem Markt für Platin (TVC:PLATINUM) ist besonders bemerkenswert. Laut dem World Platinum Investment Council (WPIC) könnte der Markt das größte Defizit seiner Geschichte erleben. Es wird erwartet, dass das Gesamtangebot für das laufende Jahr auf 7.224 Kilounzen fällt, während die Nachfrage auf 8.230 Kilounzen steigen soll. Diese Angebotsverknappung hat jedoch nicht verhindert, dass der Platinpreis von seinem Jahreshoch auf etwa 840 Dollar am 10. November fiel, sich aber in der darauffolgenden Woche erholte.

 

Der Einfluss des US-Dollars

 

Ein Schlüsselfaktor für die Preisbewegungen ist die Schwäche des US-Dollars. Da Rohstoffe meist in Dollar gehandelt werden, hat die Performance des Dollars einen erheblichen Einfluss auf ihre Preise. Kürzlich überschritt der Euro die Marke von 1,09 US-Dollar, den höchsten Stand seit Ende August, angetrieben von positiver Stimmung an den europäischen Aktienmärkten, wodurch der Dollar als sicherer Hafen weniger gefragt war.

 

Der Palladiummarkt: Nachfrage und Herausforderungen

 

2022 war für den Palladiummarkt von einer hohen Nachfrage aus dem Automobilsektor geprägt, die jedoch durch verschiedene Herausforderungen ausgeglichen wurde. Die Nachfrage erreichte 10,04 Millionen Unzen, hauptsächlich durch den Bedarf an Katalysatoren. Angebotseitig führten Stromausfälle in Südafrika und geopolitische Unsicherheiten in Russland zu Beeinträchtigungen. Gleichzeitig stieg das Recyclingangebot.

 

Versorgung und Preisdruck

 

Hohe Lagerbestände und ein Rückgang der Vorräte von 2021 bis 2023 weisen auf ein reichliches Angebot hin. Der Übergang zu Elektrofahrzeugen und die Substitution durch Platin führten zu einem Überangebot, was den Preis von Palladium (TVC:PALLADIUM) drückte. Für 2023 wird ein Marktdefizit von 200.000 Unzen erwartet, während für 2024 ein Überschuss von 300.000 Unzen prognostiziert wird, da das Recyclingangebot die Nachfrage übersteigt.

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Marktbewegungen und Prognosen

 

Diese Entwicklungen spiegeln sich in den Marktbewegungen wider. Beide Metalle zeigen eine signifikante Volatilität, die auf eine Kombination aus makroökonomischen Faktoren und branchenspezifischen Dynamiken zurückzuführen ist. Die Preisbewegungen sind nicht nur ein Spiegelbild der aktuellen Marktsituation, sondern auch ein Indikator für zukünftige Trends.

 

Technische Analyse: Platin

 

Der technische Blick auf den Platinmarkt zeigt eine Mischung aus Hoffnung und Vorsicht. Der Abschluss der Handelswoche bei einem Preis von 902 US-Dollar stellt einen erfreulichen Zuwachs dar, mit einer bemerkenswerten wöchentlichen Veränderung von 6,7 %. Allerdings ist das Monatszwischenergebnis mit einem Rückgang von 3,6 % weniger ermutigend. Besondere Aufmerksamkeit verdient der 200-Tage-Durchschnitt (GD200), ein entscheidender Indikator für langfristige Trends. Derzeit zeigt dieser Indikator eine fallende Tendenz, und der Platinpreis liegt darunter, was insgesamt als negatives Zeichen gewertet wird.

Die technische Analyse identifiziert Schlüsselbereiche für kurz- und mittelfristige Bewegungen. Ein wichtiger mittelfristiger Widerstandsbereich ist um 995 US-Dollar angesiedelt, während 841 US-Dollar als mittelfristiger Unterstützungsbereich gilt. Auf lange Sicht bietet das 52-Wochentief um 841 US-Dollar eine starke Unterstützung, während das 52-Wochenhoch um 1133 US-Dollar als bedeutender Widerstandsbereich fungiert. Die Gesamtaussage der Trendanalyse, die eine Vielzahl von Indikatoren berücksichtigt, deutet darauf hin, dass die übergeordnete Trendlage eher ungünstig für Bullen ist.

 

Technische Analyse: Palladium

 

Palladium präsentiert ein ähnliches, wenn auch unterschiedliches Bild. Der Abschluss der Handelswoche bei einem Preis von 1048 US-Dollar spiegelt ein Plus von 9,1 % wider. Jedoch zeigt das Monatszwischenergebnis einen Rückgang von 6,0 %. Wie bei Platin weist auch der GD200 bei Palladium eine fallende Tendenz auf, und der Kurs liegt unter diesem Durchschnitt, was insgesamt als negativ angesehen wird.

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Für Palladium sind die entscheidenden Zonen für technische Bewegungen klar definiert. Ein wesentlicher mittelfristiger Unterstützungsbereich liegt bei 944 US-Dollar. Der mittelfristige Widerstandsbereich befindet sich um 1335 US-Dollar. Das 52-Wochentief um 944 US-Dollar bietet langfristig eine solide Unterstützung, während das 52-Wochenhoch um 1992 US-Dollar einen erheblichen Widerstandsbereich darstellt. Die Trendanalyse, die eine Reihe von Indikatoren berücksichtigt, lässt den Schluss zu, dass Bären überwiegend am Ruder sind.

19.11.2023 - Andreas Opitz

Unterschrift - Andreas Opitz

 

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