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Plug Power kann sich nicht behaupten, auch TUI geht in die Knie, Bed Bath & Beyond stürzt ins Bodenlose und BioNTech hält dem Druck ebenfalls nicht stand

Die Rezessionssorgen sind wieder da

NTG24 - Plug Power kann sich nicht behaupten, auch TUI geht in die Knie, Bed Bath & Beyond stürzt ins Bodenlose und BioNTech hält dem Druck ebenfalls nicht stand

 

Eine ganze Weile lang feierten die Börsen eine Sommerrallye und so manches Risiko wurde von den Anlegern schlicht ignoriert. Schon früh gab es Stimmen, die davor warnten, Inflation und Co. auf die leichte Schulter zu nehmen. Jene dürften sich nach den Ereignissen vor dem Wochenende nun bestätigt fühlen.

Denn nachdem es in den letzten Tagen wieder einige bedenkliche Meldungen rund um die Inflation gab, etwa aus dem Vereinigten Königreich und Deutschland, schlugen die Rezessionsängste voll durch. In der Folge kam es am Freitag zu einem regelrechten Ausverkauf, der auch an der Aktie von Plug Power (US72919P2020) nicht spurlos vorbeiging.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeLetztere bäumte sich am Donnerstag noch einmal auf, musste die erreichten Zugewinne gestern aber wieder vollständig aus der Hand geben. Mit einem Minus von 7,45 Prozent krachte der Titel auf 26,34 Euro per Wochenschluss zurück und auf 5-Tages-Sicht summieren die Verluste sich nun bereits auf rund zehn Prozent. Nach unten gibt es zwar noch einen Support knapp unter der Linie von 25 Euro. Geht es im aktuellen Tempo weiter nach unten, dürfte diese Marke allerdings recht schnell auf die Probe gestellt werden.

 

TUI klopft am Kurskeller an

 

Mit die größten Verlierer am Freitag waren Aktien aus der Reise- und Tourismusbranche. Die Aktie von TUI (DE000TUAG000) sei an dieser Stelle beispielhaft erwähnt. Auch hier kam es zu einer regelrechten Anlegerflucht, welche den Kurs um 5,68 Prozent in die Tiefe bewegte. Dabei stand es um das Papier schon zuvor nicht unbedingt sensationell gut. Eine gewisse Erholung erfuhr TUI zwar in den letzten Tagen und Wochen. Mit 1,61 Euro befindet das Papier sich aber schon wieder verdächtig nache am 52-Wochen-Tief von 1,43 Euro.

Auch hier steht die Inflation derzeit im Vordergrund, durch welche sich viele Beobachter negative Auswirkungen auf die Reiselust der Menschen erwarten. Gerade in Deutschland sind derartige Ängste sehr präsent. Denn wenn schon die Nebenkostenabrechnung das Einkommen mehr oder weniger vollständig auffrisst, dürfte das Interesse an teuren Reisen in Herbst und Winter nicht unbedingt auf neue Rekordniveaus ansteigen. Ob solche Befürchtungen angemessen sind oder nicht, mag jeder für sich selbst entscheiden.

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Bed Bath & Beyond im Abwärtsstrudel

 

All das ist aber noch harmlos im Vergleich zu dem, was die Aktie von Bed Bath & Beyond (US0758961009) am Freitag ereilte. Das Papier stürzte ungebremst in die Tiefe und verlor im Handel um 40,5 Prozent an Wert. Nachbörslich ging es dann nochmal um weitere 11,33 Prozent auf 9,78 USD abwärts. Zum Vergleich: erst vor wenigen Tagen wurde das Papier noch zu Höchstständen von rund 30 USD gehandelt.

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Werbebanner WikifolioGrund für den plötzlichen Ausverkauf ist hier ausnahmsweise mal nicht die hohe Inflation. Stattdessen hat der Großinvestor Ryan Cohen angekündigt, sich von seinem Aktienpaket vollständig verabschieden zu wollen. Auch andere große Anleger haben schon Gewinne in die Tat umgesetzt. Die kurze Rallye scheint damit ein jähes Ende zu finden. Berechtigt war die aus fundamentaler Sicht aber ohnehin nicht, denn Bed Bath & Beyond taumelt gerade einer Insolvenz entgegen.

 

Keine Ausnahme für BioNTech

 

Für BioNTech (US09075V1026) gab es derweil gute Nachrichten. Die Ständige Impfkommission (Stiko) kündigte am Donnerstag an, eine zweite Booster-Impfung ab sofort für Menschen ab 60 Jahren sowie weitere Risikogruppen zu empfehlen. Das dürfte die Nachfrage wieder moderat anheben und die impfenden Ärzte erhalten dadurch etwas mehr Sicherheit.

Letztlich ist das aber zu wenig, um bei den Aktionären die nächste Kaufwelle auslösen zu können. Vielleicht hat die Meldung aber dabei geholfen, die Verluste am Freitag auf einem erträglichen Niveau zu halten. Mit Abschlägen von 1,35 Prozent hat es die BioNTech-Aktie nicht ganz schlecht erwischt. Nachdem der Titel tags zuvor die wichtige Linie bei 150 Euro unterschritten hatte, wäre rein charttechnisch durchaus mehr Luft nach unten dagewesen. Dennoch ist es natürlich nicht erfreulich, dass BioNTech sich mit einem Kurs von nur 146 Euro ins Wochenende verabschiedet hat.

 

Das kommt einem bekannt vor

 

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Werbebanner ISIN-WatchlistAus Anlegersicht ist es dieser Tage vor allem wieder wichtig, Ruhe zu bewahren und nicht in Panik zu verfallen. Es ist nicht das erste Mal, dass Sorgen vor Inflation und möglicher Rezession für heftige Korrekturen an den Märkten sorgen und wahrscheinlich wird es auch nicht das letzte Mal sein. Wichtig wird jetzt für den Moment sein, dass die bedenkliche Entwicklung der letzten beiden Tage sich nicht allzu lange fortsetzt und die Bullen ihre hart erkämpften Kursgewinne der letzten Wochen verteidigen können. Dann bliebe prinzipiell auch der Weg nach oben weiter frei. Die Sommer-Rallye mag vorbei sein, das bedeutet aber nicht, dass es direkt zum nächsten Crash kommen muss.

 

20.08.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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