Edelmetall Marktbericht vom 25.11.2023: Makroökonomische Indikatoren deuten auf eine bevorstehende Rezession hin: Was bedeutet das für Gold und Silber?

Wirtschaftliche Unsicherheit und geopolitische Spannungen

 

Derzeit rückt der Edelmetallmarkt zunehmend in den Fokus von Anlegern weltweit. Insbesondere Gold und Silber, traditionelle Wertsicherungen in unsicheren Zeiten, haben in der vergangenen Woche signifikante Entwicklungen erlebt. Während Gold einen Anstieg auf 2002 US-Dollar verzeichnete, erreichte Silber 24.31 US-Dollar. Diese Entwicklung wirft wichtige Fragen auf: Was treibt die Preise für Edelmetalle an, und welche Faktoren könnten in Zukunft eine Rolle spielen?

Die Woche endete für Gold (TVC:GOLD) und Silber (TVC:SILVER) positiv. Gold erzielte einen Anstieg von 1,1 %, während Silber sogar um 2,6 % zulegte. Dieser Trend spiegelt sich auch im Monatsverlauf wider, mit einem Plus von 0,91 % bei Gold und 6,4 % bei Silber. Solche Bewegungen sind nicht nur für Investoren von Interesse, sondern bieten auch wichtige Einsichten in die globalen Finanzmärkte.

 

Warnung vor einer Rezession - Ein Blick auf makroökonomische Indikatoren

 

Tavi Costa, ein renommierter Makrostratege bei Crescat Capital, äußerte in einem Interview mit Kitco News seine Besorgnis über eine bevorstehende Rezession in den USA. Seine Warnung stützt sich auf makroökonomische Indikatoren wie eine stark invertierte Renditekurve und steigende Arbeitslosenquoten. Costa betont die Bedeutung dieser Faktoren, da sie auf einen erheblichen wirtschaftlichen Abschwung hindeuten. Er sieht eine kritische Phase für Unternehmensgewinne voraus, getrieben von De-Globalisierung sowie steigenden Arbeits- und Materialkosten. Diese Situation könnte zu einem Rückgang der S&P 500 Erträge führen.

 

Gold als sicherer Hafen? Hedgefonds und Investmentstrategien

 

Costas Prognose für Gold ist besonders bemerkenswert. Er verweist auf das Beispiel von David Einhorns Greenlight Capital, das massiv in den größten Gold-ETF investierte. Costa erwartet, dass andere Hedgefonds diesem Trend folgen werden, insbesondere angesichts der zunehmenden Anzeichen einer "harten Landung" der Wirtschaft. Diese Entwicklung könnte den Goldpreis in den nächsten drei bis sechs Monaten deutlich ansteigen lassen, mit einem möglichen Preisziel von 2.500 Dollar.

 

Der Dollar-Index und seine Auswirkungen auf den Goldpreis

 

Der Dollar-Index, ein weiterer wesentlicher Indikator, zeigte in dieser Woche eine Schwäche. Phillip Streible, Chef-Marktstratege bei Blue Line Futures in Chicago, sieht darin eine Reaktion auf enttäuschende Wirtschaftsdaten. Ein dovisherer Kurs der US-Notenbank im Jahr 2024 könnte dem Goldpreis weiteren Auftrieb verleihen. Der Dollar-Index verzeichnete einen Rückgang um 0,3 % und ist auf dem Weg zu einem zweiten wöchentlichen Rückgang. Die Commerzbank prognostiziert, dass die erste Zinssenkung Mitte nächsten Jahres erfolgen wird, was den Goldpreis dauerhaft über 2.000 Dollar treiben könnte.

 

Vor dem Abschwung - Makroökonomische Unsicherheiten und ihre Bedeutung

 

Die aktuellen makroökonomischen Unsicherheiten, wie die drohende Rezession in den USA und die schwächeren Wirtschaftsdaten, spielen eine zentrale Rolle in der Entwicklung des Edelmetallmarktes. Investoren weltweit suchen in unsicheren Zeiten Zuflucht in vermeintlich sicheren Anlagen wie Gold und Silber. Doch wie zuverlässig sind diese traditionellen Sicherheiten in einer sich schnell verändernden globalen Wirtschaft?

 

Technische Analyse Gold - Ein Blick auf die Zahlen

 

Gold hat die Handelswoche mit einem erfreulichen Plus abgeschlossen, indem es bei 2002 US-Dollar endete. Die prozentuale Veränderung von 1,1 % in dieser Woche sowie ein Monatsplus von 0,91 % weisen auf eine positive Stimmung im Markt hin. Besonders interessant ist die Entwicklung des 200-Tage-Durchschnitts (GD200), einem wichtigen Langzeitindikator. Dieser zeigt aktuell einen Aufwärtstrend, und der Goldpreis liegt über diesem Durchschnitt, was insgesamt als bullisches Zeichen gewertet werden kann.

Im mittelfristigen Bereich ist die Zone um 2009 US-Dollar als direkter Widerstand zu beobachten, während 1810 US-Dollar als Unterstützung fungiert. Für eine langfristige Perspektive ist das 52-Wochenhoch bei 2060 US-Dollar und das 52-Wochentief bei 1739 US-Dollar relevant. Die Trendanalyse, welche eine Vielzahl von Indikatoren berücksichtigt, deutet darauf hin, dass derzeit die Bullen den Markt dominieren.

 

Technische Analyse Silber - Die aktuellen Trends

 

Ähnlich wie Gold, hat auch Silber eine positive Woche hinter sich. Mit einem Abschluss bei 24.31 US-Dollar und einer wöchentlichen Steigerung von 2,6 % sowie einem Monatsplus von 6,4 % zeigt sich Silber ebenfalls in einer starken Position. Der GD200 weist hier ebenso einen Aufwärtstrend auf, und der Kurs liegt über diesem Durchschnitt, was die bullische Stimmung unterstützt. Im Bereich der technischen Widerstände und Unterstützungen liegt der Fokus auf 25.13 US-Dollar als nächstem Ziel und 20.67 US-Dollar als Unterstützung. Langfristig sind das 52-Wochenhoch bei 26.12 US-Dollar und das 52-Wochentief bei 19.89 US-Dollar von Bedeutung. Die Trendanalyse, die eine Vielzahl von Indikatoren einbezieht, bestätigt auch bei Silber überwiegend bullische Tendenzen.

25.11.2023 - Andreas Opitz

 

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