BYD und Tencent – Unternehmen gehören trotz der Risiken zu den Hoffnungsträgern

Politische Lage bliebt für Unternehmen in China angespannt

 

Aktie von BYD und Aktie von Tencent gewinnen trotz weiterer Regulierung der chinesischen Regierung dazu. Neues Datenschutzgesetz tritt am 1. November in Kraft. Bei Verstoß drohen hohe Strafen.

Die Aktie von BYD (CNE100000296) geht aus dem heutigen Handel mit einem Plus von 4,96 % und einem Wert von 29 € pro Aktie. Nach der kleinen Korrektur zur Mitte der letzten Woche steuert sie damit wieder auf die Widerstandszone bei 30 € zu. Bei einem Bruch der Zone bleibt weiter hohes Entwicklungspotenzial.

Dabei sind die Neuigkeiten bei dem chinesischen Hersteller von Elektronikartikeln, der auch eine eigene Elektroauto- und Batteriesparte unterhält, nicht die besten. So scheint die chinesische Regierung ein Spin-Off der Chip-Sparte abgesagt zu haben. Das Spin-Off der Chipherstellung mit den Namen BYD Semiconductor wurde bereits im Januar 2021 verkündet. In der Folge wurden alle erforderlichen Daten und Dokumente von BYD an die Shenzhen Stock Exchange übermittelt. Darüber hinaus wurde ein 3-stelliger Millionenbetrag von Investoren eingesammelt, die sich bereits vor einem öffentlichen Listing am Unternehmen beteiligen wollten.

Die Halbleiter-Sparte soll die Entwicklung, den Vertrieb, die Produktion und sogar die Wartung von Opto-elektronischen Halbleitern, intelligenten Steuerungssystemen und moderner Sensortechnik vereinen. Dabei soll das Unternehmen explizit auf die Anforderungen der Automobilbranche abgestimmt werden.

Das Spin-Off muss nun allerdings verschoben werden, da die chinesische Behörde Ermittlungen gegen die Anwaltskanzlei aufgenommen hat, die den Börsengang betreut. Ob mit einem Listing noch in diesem Jahr zu rechnen ist, bleibt ungewiss, da die Ermittlungsinhalte vertraulich behandelt werden.

 

Tencent mit erstem Rebound-Versuch

 

Auch die chinesische Investmentgesellschaft Tencent (KYG875721634) ging um 1,89 % stärker bei einem Kurs von 48,32 € aus dem Handel. Allerdings bleibt auf Monatssicht weiterhin ein Verlust von 16,52 % bestehen. Auf Jahressicht sieht die Performance nahezu katastrophal aus. Vom Jahreshoch bei 82,03 € im Februar diesen Jahres ist die Aktie mittlerweile weit entfernt. Tencent wurde in der Folge hart getroffen von Interventionen und neuen Regulierungen der chinesischen Politik. Eine Unternehmensbeteiligung im Bildungssektor hat durch die Bildungsreform den gesamten Marktwert eingebüßt, da keine Gewinne im Sektor mehr erzielt werden können.

Auch das von der chinesischen Regierung erhobene Personal Information Protection Law, das am 1. November in Kraft tritt, wird das Umsatzwachstum des Unternehmens erheblich beeinflussen. Das Gesetz erlaubt es, juristische Schritte gegen das Sammeln von persönlichen Daten der User zu erheben. Ein Verstoß gegen das Gesetz kann mit Strafen von bis zu 5 % des Jahresumsatzes des Unternehmens geahndet werden.

Trotz eines KGVs von 25,53 ist Tencent nicht als zu hoch bewertet anzusehen. Gerade durch die Korrektur bleibt bei einer stabileren politischen Nachrichtenlage in China viel Entwicklungspotenzial. Darüber hinaus ist das Umsatzwachstum mit 25 % und das Gewinnwachstum mit 27 % trotz der hohen Basis weiterhin beachtlich.

 

23.08.2021 - Felix Eisenhauer

 

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