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Rheinmetall mit mauen Zahlen, Renk rutscht in den roten Bereich, Hensoldt erwischt es ebenfalls, Deutz kontert hingegen mit angenehmer Überraschung

Gleich in dreifacher Hinsicht werden Rüstungsaktien derzeit unter Druck gesetzt

NTG24 - Rheinmetall mit mauen Zahlen, Renk rutscht in den roten Bereich, Hensoldt erwischt es ebenfalls, Deutz kontert hingegen mit angenehmer Überraschung

 

Erst vor wenigen Wochen galten Rüstungsaktien als der große Trend an den Märkten gleich hinter dem Thema KI. Doch die Stimmung hat sich vor dem Wochenende sichtlich eingetrübt. Als ernüchternd wurden dabei gleich mehrere Meldungen aufgenommen, von denen jede einzelne das Potenzial dazu hätte, die Bullen in die Defensive zu schicken. Entsprechend groß fallen die Korrekturen aus.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeMit am stärksten traf es die Aktie von Rheinmetall (DE0007030009), denn das deutsche Unternehmen war an der angeknacksten Stimmung nicht ganz unbeteiligt. Vorgelegt wurden kürzlich nicht unbedingt schlechte Zahlen. Wachstum gab es allemal zu sehen. Doch die hohen Erwartungen der Analysten konnten nicht erfüllt werden. Rheinmetall begründete dies mit einem langsamen Anlauf bei den Aufträgen der Bundeswehr, da im ersten Halbjahr erst noch Neuwahlen und Regierungsbildung bewältigt werden mussten. So richtig trösten ließen die Anleger sich dadurch aber nicht.

 

 

 

Nach einigem Ringen setzten sich im Handel am Freitag die Bären durch und zu Handelsschluss standen lediglich 1.620,50 Euro auf der Anzeigetafel. Das ist der niedrigste Schlusskurs seit Mitte Mai. Auch wenn die Rheinmetall-Aktie noch immer auf hohem Niveau notiert, so sind Sorgen vor einer nachhaltigen Trendwende doch nachvollziehbar. Schließlich gibt es Gegenwind aus gleich mehreren Richtungen.

 

Renk bewegt sich in die Tiefe

 

Ob berechtigt oder nicht: an der Börse wird ein baldiges Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Machthaber Wladimir Putin nicht nur mit Begeisterung erwartet. Zwar dürfte es niemanden geben, der sich nicht über einen Frieden in der Ukraine freuen würde. Doch fürchten die Anleger eben auch, dass dies den Auftragseingängen der Rüstungskonzerne schaden könnte.

Davon ist nüchtern betrachtet kaum auszugehen, da die meisten Aufträge für die Aufrüstung von NATO-Staaten zu erwarten sind und die ukrainischen Streitkräfte auch in Friedenszeiten noch mehr als genügend Bedarf hätten. Dennoch ist an der Börse der Stimmungswechsel spürbar. Das bekam auch die Aktie von Renk (DE000RENK730) zu spüren, welche am Freitag um 4,1 Prozent abwertete und bei 61,33 Euro landete. Auch hier bekommen die Anleger es mit Kursregionen zu tun, die es seit Monaten nicht mehr zu sehen gab.

 

Hensoldt kann sich nicht lösen

 

Die Aktie von Hensoldt (DE000HAG0005) folgte diesem Beispiel und flog munter um 5,9 Prozent auf 85,25 Euro zurück. Großen Einfluss dürfte hier gehabt haben, dass die Bundesregierung das vorübergehende Ende von Waffenlieferungen nach Israel ankündigte. Mit dem Kurs der dortigen Regierung und Plänen zu einer vollständigen Übernahme der Stadt Gaza, bzw. was davon übrig ist, ist man in Berlin nicht zufrieden.

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Es lässt sich nur grob schätzen, was diese politische Entscheidung für die Geschäfte von Hensoldt bedeuten mag. Da Deutschland aber vermutlich bevorzugt Hochtechnologie nach Israel lieferte, sind dezente Bedenken seitens der Investoren nicht vollständig an den Haaren herbeigezogen. Darüber hinaus lasteten auch die zuvor genannten Faktoren auf der Stimmung der Anleger und vielleicht ist es angesichts dessen schon fast erfreulich, dass die Aktie nicht noch mehr nachgegeben hat.

 

Deutz glänzt mit Zahlen

 

Die große Ausnahme bildete am Freitag die Aktie von Deutz (DE0006305006), obschon dort große Sprünge beim Rüstungsgeschäft noch eher Zukunftsmusik sind. Wirkung zeigte im vergangenen Quartal aber ein Sparprogramm und so konnte der Motorenhersteller seinen Gewinn auf 17,8 Millionen Euro steigern und damit im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nahezu verdoppeln. Zudem legte der Auftragseingang um rund 30 Prozent auf 488 Millionen Euro zu und die Prognose für das Gesamtjahr konnte bestätigt werden.

Die Richtung stimmt also und die Geopolitik hat bisher eher wenig Einfluss auf die Deutz-Aktie. Letztere schoss am Freitag um mehr als ansehnliche 9,8 Prozent in die Höhe und erreichte zu Handelsschluss 9,27 Euro. Das entspricht einem neuen 5-Jahres-Hoch und anders als bei manch anderem Rüstungstitel scheinen Zukunftsfantasien hier noch frisch und ungetrübt auszufallen. Bleibt nur zu hoffen, dass es dabei noch ein Weilchen länger bleiben wird und in das Unternehmen gesteckte Hoffnungen nicht doch enttäuscht werden.

 

Schon wieder Zeitenwende?

 

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Werbebanner Immobilienbewertung DresdenEs scheint im Rüstungssegment etwas in Bewegung zu kommen und die sehr positiven Kursentwicklungen stehen bei manchem Titel auf tönernen Füßen. Allerdings ist noch unklar, ob es sich wirklich schon um eine grundsätzliche Trendwende handelt. Ebenso möglich ist, dass die Märkte Risiken momentan etwas überbewerten und sich dadurch letztlich Einstiegschancen ergeben können. Leider kann ich Ihnen keine Garantien für eine baldige Erholung aussprechen. Eine derartige Entwicklung erscheint aber nicht unwahrscheinlich und das Kurspotenzial fällt dabei freilich nun umso höher aus.

 

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10.08.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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