
Rheinmetall, Renk, Hensoldt und Deutz dürften auch in Zukunft gefragt sein!
Ein Frieden in der Ukraine scheint in weiter Ferne zu bleiben
Unter Hochspannung blickten die Märkte in dieser Woche dem Treffen von US-Präsident Donald Trump und Wladimir Putin entgegen. Die Erwartung war, dass es dabei wenigstens leise Signale bezüglich eines möglichen Friedens in der Ukraine geben könnte, was insbesondere Rüstungsaktien zeitweise schwer zusetzte. Getan hat sich aber erstaunlich wenig.
Was genau die beiden Staatenlenker rund drei Stunden lang besprochen haben, ist bisher nicht öffentlich bekannt. In der Pressekonferenz im Anschluss fiel bei Donald Trump aber nicht einmal das Wort Waffenstillstand. Es wurden keine Vereinbarungen geschlossen und alles bleibt mehr oder minder beim Alten. Sorgen, dass Rheinmetall (DE0007030009) in Zukunft weniger Aufträge bekommen könnte, dürften sich da erst einmal in Luft auflösen.
Es gibt keinen Grund, sich darüber zu freuen, dass in der Ukraine weiterhin scharf geschossen wird und Menschen unnötig sterben. Es war aber abzusehen, dass das Treffen von Trump und Putin zu nicht viel führen würde. Denn im Vorfeld zeichnete sich bereits ab, dass Putin von seinen Maximalforderungen nicht abweicht und Trump stimmte die Menschen auch bereits darauf ein, nicht allzu viel zu erwarten. Die Rheinmetall-Aktie, welche mit 1.621 Euro ins Wochenende ging, könnte nun aber auf eine Erholung zusteuern.
Geht es bei Renk wieder aufwärts?
Selbiges lässt sich wohl von der Aktie von Renk (DE000RENK730) erwarten, welche seit den ersten Gerüchten über das Treffen um rund zehn Prozent an Wert verloren hat. Die Börsianer stellten sich auf eine friedlichere Welt ein, in der die Panzergetriebe des deutschen Unternehmens weniger gefragt sein würden. Das wird aber vorerst ein Wunschtraum sein und zumindest in der Theorie könnte nun wieder aufgeschlagen werden, was in den letzten Tagen fleißig ausgepreist wurde.
Entstanden sind aus dem Treffen vor allem hübsche Bilder für die Kreml-Propaganda. Es dauerte nicht lange, bis russische Staatsmedien Bilder davon zeigten, wie Putin in Alaska über einen feingebürsteten roten Teppich stolzierte. Trump wurde vom russischen Machthaber ein wenig Honig ums Maul geschmiert und letzterer sparte sich im Gegenzug jegliche Androhungen von irgendwelchen Sanktionen oder Zöllen. Putin schafft es ein Stück aus der internationalen Isolation heraus, was die Aussichten auf Frieden in der Ukraine sogar noch weiter nach hinten verschiebt.
Hensoldt bald wieder im Rallyemodus?
Potenzielle Auswirkungen dürften sich durch die gesamte Branche ziehen und damit auch bei der Aktie von Hensoldt (DE000HAG0005) ankommen. Letztere wertete zuletzt innerhalb weniger Tage um etwas mehr als neun Prozent ab und ging mit nur noch 85,70 Euro ins Wochenende. Selbst die sehr abstrakte Grundlage für solche Kursbewegungen hat sich nun in Wohlgefallen aufgelöst. Eine Erholung in der neuen Woche scheint da die logische Konsequenz zu sein.
Allerdings verhalten die Märkte sich auch nicht immer, wie man es vielleicht erwarten würde. Ohnehin gab es von Beginn an keine echten Gründe für den kleinen Ausverkauf bei Rüstungsaktien. Denn selbst im Falle eines Friedens in der Ukraine würden die Bestellungen nicht abrupt aufhören und Geld verdient wird ohnehin vornehmlich mit Aufträgen für die Aufrüstung europäischer NATO-Staaten. Es bleibt letztlich noch abzuwarten, wie die Börsianer die jüngsten Entwicklungen einsortieren mögen.
Zukunftsfantasien bei Deutz
Weiterhin positiv nach vorn blicken dürften die Anleger von Deutz (DE0006305006), wo der Einstieg in den Rüstungsmarkt im großen Stil gerade erst noch vorbereitet wird. Starke Zahlen ließen die Bullen über die Sorgen im Rüstungssegment hinwegsehen. Der Aktienkurs legte in den letzten zehn Tagen um rund 20 Prozent auf 9,03 Euro zu. Selbst vage Zweifel am weiteren Potenzial treten nun in den Hintergrund.
Charttechnisch läuft es für die Deutz-Aktie ebenfalls bestens. Mit Aufschlägen von 120 Prozent seit Jahresbeginn könnte es kaum deutlichere Kaufsignale geben und das Halten der 9-Euro-Linie zum Wochenende sendet weitere positive Impulse aus. Sollten Rüstungsaktien am Montag zu einem kleinen Comeback ausholen, wäre dies für die Deutz-Aktie nicht unbedingt spielentscheidend. Es würde ihr aber mit Sicherheit auch nicht schaden.
Krieg und Frieden
Das letzte Wort in Sachen Ukraine ist noch nicht gesprochen und Donald Trump wirkt zumindest bemüht darum, endlich einen Frieden herstellen zu können. In Aussicht gestellt wurde wenigstens ein Treffen von Putin und dem ukrainischen Präsidenten Wolodomyr Selenskyj unter amerikanischer Beteiligung, allerdings ohne festen Termin oder Zusagen von russischer Seite. Was auch immer als nächstes passieren mag: die Märkte werden darauf reagieren. Anleger sollten sich aber bei den nächsten Friedenshoffnungen vielleicht nicht allzu sehr auf Donald Trump verlassen, der solche Hoffnungen schon häufiger enttäuscht hat.
Rheinmetall AG-Aktie: Kaufen oder verkaufen?
Die neuesten Rheinmetall AG-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Rheinmetall AG-Aktionäre. Lohnt sich aktuell ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen?
Konkrete Empfehlungen zu Rheinmetall AG - hier weiterlesen...
17.08.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
Auf Twitter teilen Auf Facebook teilen
Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.
Folgende Artikel könnten Sie auch interessieren
Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur
Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)