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Royal Dutch Shell zieht sich aus den Niederlanden zurück

Royal Dutch Shell sagt Good Bye zu den Niederlanden - Aktie steigt

NTG24 - Royal Dutch Shell zieht sich aus den Niederlanden zurück

 

Die PR-Bombe platzte am Montagmorgen. Royal Dutch Shell verlässt die Niederlande nach zahlreichen politischen Attacken und streicht nicht nur die duale Aktienstruktur, sondern auch das „Royal Dutch“ aus dem Namen. 

Royal Dutch Shell (GB00B03MM408) verlässt die Niederlande. Der Energiekonzern liess zum Wochenauftakt die PR-Bombe platzen und sorgte insbesondere bei der niederländischen Regierung für Verärgerung, die zuvor nicht informiert worden war. London trumpfte dagegen auf. Der britische Wirtschaftsminister zelebrierte den Erfolg öffentlich und strahlte sichtlich Zufriedenheit aus, dass der Konzern Grossbritannien den Vorzug gibt. 

Bis dato hat Royal Dutch Shell seinen steuerlichen Sitz in den Niederlanden. Gleichzeitig bietet der Konzern bekanntermassen eine duale Aktienstruktur an, die in Klasse A und Klasse B Wertpapiere aufgespalten ist. Diese Struktur besteht seit dem Jahr 2005 und soll nun im Rahmen der Neustrukturierung abgeschafft werden. 

Man eliminiert auch jegliche Verbindung zu den Niederlanden. Nach 114 Jahren wird der Konzern den Zusatz „Royal Dutch“ ablegen und in Zukunft nur noch unter dem Namen Shell firmieren. Das dürfte den Niederländern ebenso weh tun wie der Verlust der Steuereinnahmen, denn der Steuersitz wird nach Grossbritannien verlegt. 

Die Reaktion ist konsequent. Die Niederlande haben in der jüngeren Vergangenheit alles getan, um ihre Abneigung gegenüber Royal Dutch Shell zu dokumentieren. Die Steuereinnahmen hat man gerne genommen, aber öffentlich wurde der Konzern geächtet. Erst vergangenen Monat hat der niederländische Pensionsfonds ABP angekündigt, dass man die gesamte Beteiligung an Royal Dutch Shell verkauft, da der Konzern mit fossilen Brennstoffen arbeitet. ABP betreut die Pensionen von einem Sechstel aller niederländischen Pensionäre. Vorrangig von Bürgern, die im Staatsdienst gearbeitet haben. Erst im Juni hatte ein hohes Gericht in Den Haag der Klage einer Umweltgruppierung recht gegeben und dem Konzern drakonische Massnahmen auferlegt, die völlig an jeder Verhältnismässigkeit vorbeigehen.

 

London feiert die Entscheidung

 

Die Auflösung der dualen Aktienstruktur hat noch weitere interessante Implikationen. Auf die niederländischen Klasse A Aktien wird eine Quellensteuer in Höhe von 15 % berechnet, was implizit die Fähigkeit des Konzerns im Hinblick auf die Aktienrückkäufe für die Klasse B Aktien beschränkt hat. Die vierteljährlichen Rückkäufe der Klasse B sind zudem durch die Regulierungsbehörde gedeckelt. Sie erlaubt lediglich Rückkäufe in Höhe von 25 % des täglichen Handelsvolumens, was rund 2,5 Mrd. US-Dollar ausmacht. 

 

Royal Dutch Shell PLC B

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeWird die duale Aktienstruktur aufgelöst, erhöht sich automatisch das tägliche Handelsvolumen. Dabei werden dann die Handelsvolumina in Amsterdam, London und New York aus Sicht des Regulierers gepoolt. Analystenschätzungen gehen davon aus, dass die regelmässigen Rückkäufe im Wert verdoppelt werden können. 

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16.11.2021 - Mikey Fritz

Unterschrift - Mikey Fritz

 

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