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SIXT Kursrückgang: Chance oder Warnsignal?

Starke Zahlen, aber schwacher Kurs - wo ist das Problem?

NTG24 - SIXT Kursrückgang: Chance oder Warnsignal?

 

Seit Vorlage der Quartalsergebnisse letzte Woche wurde die Aktie der Sixt AG in den vergangenen Handelstagen ordentlich abgestraft. Es stellt sich mithin die Frage ob dies nicht eine Chance für eine Verbilligung darstellt. Denn:

Das durchaus starke US-Geschäft sowie die weiter ausgebauten Digitalangebote haben Europas größtem Autovermieter oberflächlich betrachtet ordentlich Schwung verliehen. So stieg der operative Konzernumsatz in Q3 im Vergleich zum Vorjahr um ca. 13% auf 891,2 Mio. Euro und auch das Vorsteuerergebnis blieb trotz anhaltend hohen Investitionen in die Fahrzeugflotte sowie den digitalen Angeboten mit 153,9 Mio. Euro stabil. Negativ aufgefallen war lediglich der sinkende Überschuss auf 115,2 Mio. Euro, also -4%. 

Firmengründer Erich Sixt fasste es kurz zusammen: "Wir wachsen um ein Vielfaches stärker als unsere Wettbewerber“ und das Geschäft läuft 2019 stärker als erwartet. Der Ausbau des Geschäfts im Ausland erwiest sich dabei erneut als wichtiger Treiber. Vor allem im bedeutsamen US-Markt legte Sixt ordentlich zu: Im dritten Quartal stieg die Anzahl der eröffneten Stationen in diesem Jahr auf sieben und drei weitere sollen bis Ende des Jahres folgen. Auch in Großbritannien, Spanien und Italien verzeichnete das Unternehmen weiter Zuwächse von mehr als 20% und in Deutschland belief sich das Umsatzplus immerhin auf 8 %.

 

Chart SIXT

 

Wo also, liegt das Problem?

 

Zum einen in dem ausgebliebenen Ausblick. Das Management hatte die Prognosen für das Gesamtjahr weder erhöht noch präzisiert, wie sonst üblich, sondern lediglich nur die Prognose für das laufende Geschäftsjahr bestätigt und verlauten lassen dass das Unternehmen weiterhin von einem deutlichen Anstieg beim operativen Konzernumsatz ausgeht. Für die Börse reicht das natürlich nicht, denn es zählt nicht die Vergangenheit, sondern die Perspektive. Und die bleib ungewöhnlich leer und unbeantwortet. 

Zum anderen hat der Kurs der Stämme seit Jahresbeginn um ca. 30% zugelegt und für die zurückliegenden drei Jahre sogar ein Gewinn von rund 75 % erreicht. Mit dem ausbleibendem Ausblick wurde daher erst einmal Kasse gemacht. Sicher ist sicher, werden sich einige gesagt haben. Aber:

Die Bemühungen sich in Richtung Mobilitätsdienstleister zu entwickeln und dafür alle Möglichkeiten der Digitalisierung zu nutzen sind u.E. bedeutsamer als die kurzfristigen Unsicherheiten in der unmittelbaren Ertragslage. Sixt ist einer der wenigen Unternehmen welches sein bisheriges Geschäftsmodell in Frage stellt und konsequent und kontinuierlich in die notwendigen Veränderungsprozeße investiert. Die Börse hat zwar noch Mühe dies einzupreisen, doch der Weg ist richtig.

Fazit: Kurzfristig zählt zunächst die Markttechnik der Aktie. Sie sollte nicht aus dem Dreieck (Chart) rausfallen, ansonsten drohen weitere Abschläge. Dies gilt es also jetzt zu beobachten. Sixt gehört damit jetzt auf die Beobachtungsliste, bleibt aber ein Kaufkandidat.

 

20.11.2019 - Jens Bernecker - jb@ntg24.de

 

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