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Siemens Healthineers im Trend - Aktien bleiben gefragt

Operatives Geschäft stagnierte bei Siemens Healthineers - Frankfurt hofft auf mehr Wachstum in Zukunft

NTG24 - Siemens Healthineers im Trend - Aktien bleiben gefragt

 

Siemens Healthineers (DE000SHL1006) muss man ganz klar als Impfgewinner einstufen. Der Konzern hat sich während der Corona-Krise gut geschlagen, aber das Umfeld war alles andere als positiv für den Absatz. Man ist vor allem darauf angewiesen, dass die Nachfrage der Patienten nach Arztterminen mit aufwendigen Untersuchungen in Praxen und Krankenhäusern steigt. 

Naturgemäss haben sich die Menschen jedoch während der Lockdowns mit Arztbesuchen zurückgehalten und diese verschoben, wenn möglich. Manche Untersuchung wird mit der Zeit von alleine überflüssig geworden sein, aber die meisten Menschen werden die Untersuchungen nachholen wollen, sobald sie den Arztbesuch als sicher genug empfinden oder das Risiko einer Nicht-Untersuchung zu hoch wird. Es ist daher damit zu rechnen, dass dieser „Untersuchungsstau“ in diesem Jahr zu stark erhöhter Nachfrage führen wird, was dem Geschäft von Siemens Healthineers im Zweifel guttun wird. In den letzten drei Monaten war davon jedoch noch nichts zu verspüren.

Im 2. Fiskalquartal konnte Siemens Healthineers den Umsatz zwar deutlich steigern, doch auch die Kosten zogen mit. Konkret konnte der Umsatz um knapp 8 % auf 3,97 Mrd. Euro gesteigert werden, aber die direkten Umsatzkosten schnellten um knapp 13 % in die Höhe auf 2,46 Mrd. Euro, sodass am Ende das Bruttoergebnis vom Umsatz unverändert im Jahresvergleich war. Oder anders ausgedrückt: Ausser Spesen nichts gewesen. 

Das Konzernergebnis konnte sich im 2. Fiskalquartal wiederum nur durch positive Nebeneffekte verbessern. Im Zusammenhang mit der Akquisition von Varian Medical Systems erzielte Siemens Healthineers einen einmaligen positiven Sonderertrag in Höhe von 34 Mio. Euro. Nur durch diesen kleinen „Bonus“ schaffte es das Unternehmen, den Vorsteuergewinn (EBT) von 582 auf 617 Mio. Euro zu heben. Bereinigt um diesen Effekt stagnierte das EBT auf Vorjahresniveau. Nach Steuern kam man so auf 447 Mio. Euro, wovon 443 Mio. Euro bzw. 0,41 Euro / Aktie auf die Aktionäre des Unternehmens entfallen.

 

Operativ stagnierte Siemens Healthineers im 2. Fiskalquartal

 

Der Ausblick war leicht positiv. Zum Ende des 2. Fiskalquartals lag die book-to-bill Ratio bei 1,08. Man hatte also etwas mehr neue Aufträge hereinbekommen, als alte Aufträge abgerechnet wurden. Das verspricht weiteres Wachstum, aber nur in bescheidenem Umfang. 

Die Hoffnung der Börse liegt auf Varian. Die teure Akquisition soll den Jahresumsatz von zuletzt 14,5 Mrd. Euro um ca. 2,65 Mrd. Euro erweitern. Der Umsatz ist allerdings nicht so profitabel, wie die Aktionäre es von den Sparten Imaging und Advanced Therapies gewöhnt sind, sondern die Marge liegt rund ein Viertel niedriger. Wie so häufig erwartet der Vorstand, dass sich Synergieeffekte bei der Integration ergeben, die in diesem Fall im unteren dreistelligen Millionenbereich liegen sollen. 

 

Siemens Healthineers AG

 

Siemens Healthineers gab im Kleingedruckten aber auch schon einmal Sonderbelastungen für das laufende 3. Fiskalquartal bekannt. Im Rahmen der Übernahme von Varian hatte man einen sogenannten Deal Contingent Forward abgeschlossen. Dabei handelt es sich um eine spezielle Devisenabsicherung. Der Kontrakt erlaubt es dem Käufer bzw. dem Sicherungsnehmer den Wechselkurs abzusichern, falls (!) die Übernahme zustande kommt. Da die Übernahme von Varian inzwischen abgeschlossen ist, wurde auch der Deal Contingent Forward abgerechnet, dessen Aufwand im kommenden Quartalsbericht mit -89 Mio. Euro zu Buche schlagen wird. 

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05.05.2021 - Mikey Fritz - mf@zuercher-boersenbriefe.ch

 

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