JinkoSolar, SMA Solar – Solaraktien vor den entscheidenden Tagen

Politische Ziele spiegeln sich nicht im Aktienkurs der Unternehmen wieder

 

Die Solarbranche befindet sich trotz der Notwendigkeit nach steigender Produktionsvolumen an erneuerbaren Energien im Abwärtsstrudel. Besonders hart sind die Aktien von JinkoSolar und SMA Solar betroffen.

Seit mehreren Tagen befindet sich die Aktie von JinkoSolar (US47759T1007) in einen Abwärtstrend gefangen. Auf Wochensicht steht ein Verlust von 35 % zu Buche. Nach der Erholungsbewegung zu Beginn des zweiten Quartals scheint die Aktie nahezu jeden Unterstützungsbereich durchbrochen zu haben und das trotz der finanziellen Anreize für Förderer von grüner Energie durch die Regierungen der westlichen Welt.

Doch die Konjunkturpakete und das steigende Bewusstsein in der Politik etwas gegen den Klimawandel unternehmen zu müssen, sorgen nicht für den erhofften Schwung in der Solarindustrie. Erschwerend kommt hinzu, dass die Materialkosten weiter ansteigen und JinkoSolar im letzten Quartal von einer Bauteilknappheit betroffen war. Dies sorgte für eine niedrigere Marge als von den Analysten im Konsens erwartet und ließ den Kurs nicht unbeeinflusst.

JinkoSolar hat außerdem mit innenpolitischen Risiken zu kämpfen. So befürchten Ökonomen, dass die chinesische Regierung die Ausfuhr ins Ausland reduzieren könnte, um die eigene Binnenwirtschaft zu stärken. Da JinkoSolar 80 % des Gesamtumsatzes außerhalb von China erwirtschaftet, könnte dies das Unternehmen stark treffen und den Aktienkurs weiter nach Süden treiben.

Die Aktie von JinkoSolar verliert im heutigen Handel weitere 6,34 % und notiert damit bei 34,56 € pro Anteil.

 

Auch SMA Solar im Abwärtstrend

 

Ein pessimistischer Kommentar eines Analysten der Privatbank Beerenberg sorgte dafür, dass auch die Aktie des deutschen Solartechnik-Herstellers SMA Solar (DE000A0DJ6J9) mit einem Verlust von 6,15 % zu dem schwächsten Titeln im SDAX gehörte. Beerenberg sieht zwar mittelfristig weiter Aufwärtspotenzial, doch das Jahr 2021 sei eher als Übergangsjahr zu bezeichnen. Die Privatbank setzt das Kursziel von 70 € auf 55 € pro Anteil herab, behält aber die Empfehlung buy bei. Dabei muss allerdings erwähnt werden, dass die Analysten reaktiv handeln und auf die schwache Performance der Aktie reagieren.

Damit verzeichnet SMA Solar nun schon den 6. Tag in Folge deutliche Verluste. Der Beginn markierten hierbei die Quartalszahlen. Da nahm der Vorstand mit der Begründung des Halbleiter- und Elektronikmangels Korrekturen bzw. Einschränkungen an den Jahreszielen vor. Nach den deutlichen Verlusten notiert die Aktie mittlerweile deutlich unter dem Jahreshoch von 70 € pro Anteil.

Der Umsatz von SMA Solar stieg im ersten Halbjahr 2021 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 5 % auf 488,3 Millionen Euro. Positiv ist, dass die Auftragseingänge von mittleren und kleineren Betrieben wieder ansteigen und das der Gewinn um starke 60 % auf 38,1 Millionen Euro gesteigert werden konnte. Auch der Anstieg der operativen Marge um 3 Prozentpunkte macht Hoffnung auf bessere Zeiten.

Insgesamt bleibt die Solarbranche durch die Ausbaupläne für regenerative Energien der Politik interessant und es könnte sich durch die deutlichen Verluste bei einem Rebound ein günstiger Einstiegszeitpunkt anbahnen.

 

17.08.2021 - Felix Eisenhauer

 

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