als .pdf Datei herunterladen

Bei Steinhoff wird gezockt, FlatexDEGIRO erhält einen Sonderbeuaftragten der BaFin, Volkswagen darf weiter Verbrenner herstellen und Nvidia schnauft durch

Die Börsen bleiben im roten Bereich

NTG24 - Bei Steinhoff wird gezockt, FlatexDEGIRO erhält einen Sonderbeuaftragten der BaFin, Volkswagen darf weiter Verbrenner herstellen und Nvidia schnauft durch

 

Die Sorgen der Anleger könnten aktuell kaum größer sein. Nicht nur werden die Märkte schon seit einer Weile wieder mal von Zinssorgen beherrscht. Zuletzt gesellten sich dazu auch noch überraschend schwache Konjunkturdaten, welche eine mögliche Rezession wieder in die Köpfe der Börsianer rief. In der Folge ging es an allen Ecken und Enden in die Tiefe.

Widersetzen konnte sich diesem Trend ausgerechnet die abgestürzte Aktie von Steinhoff (NL0011375019), welche am Freitag um satte 24,2 Prozent auf 0,02 Euro zulegen konnte. Dafür gab es allerdings keinerlei fundamentale Gründe und im Chart fallen die Zugewinne auf lange Sicht nach einem heftigen Crash im Dezember kaum weiter auf. Auf Jahressicht notiert das Papier gute 90 Prozent tiefer.

Anzeige:

Werbebanner EMH PM TradeWahrscheinlich haben sich schlicht einige Spekulanten auf den Titel gestürzt, der zuvor von einem Tieffststand zum nächsten taumelte. Jene setzen darauf, dass wie durch ein Wunder vielleicht doch noch eine Wende geschehen mag. Davon ausgehen sollte aktuell aber niemand. Bekanntlich plant Steinhoff derzeit, den eigenen Konzern zu weiten Teilen den Gläubigern zu übertragen, während die Aktionäre dem Totalverlust entgegenblicken. Selbst mit viel Wohlwollen ergibt sich momentan kaum ein Ausblick darauf, dass es hier noch einmal größere Kurssprünge zu sehen geben wird.

 

FlatexDEGIRO bekommt einen Anstandswauwau

 

Nicht ganz so düster sieht es für FlatexDEGIRO (DE000FTG1111) aus. Allerdings sind die Anleger auch hier schwer verunsichert, seit gegen das Unternehmen eine millionenschwere Geldbuße aufgrund von eklatanten Mängeln bei der Geldwäscheprävention und im Risikomanagement verhängt wurde. Diese Probleme müssen dringen in den Griff bekommen werden und die Börsenaufsicht BaFin sieht dabei nun ganz genau hin.

Anzeige:

Banner TradingView

 

Wie die Behörde kürzlich mitteilte, wird ein Sonderbeauftragter eingesetzt, welcher die Entwicklung bei FlatexDEGIRO nun genau im Auge behalten wird. Das Unternehmen selbst bestätigte dies und sieht darin eine positive Entwicklung. Es sei damit von Anfang an für eine gute Begleitung der nun anzugehenden Projekte gesorgt. Die Anleger scheinen das etwas anders zu sehen. Darauf weist zumindest hin, dass die FlatexDEGIRO-Aktie am Freitag um fast neun Prozent in die Tiefe rasselte und zum Wochenende bei 7,07 Euro landete.

 

Volkswagen behält die Oberhand

 

Volkswagen (DE0007664039) konnte sich mal wieder gegen Klagen von Klimaaktivisten durchsetzen, welche dem Konzern lieber heute als morgen die Herstellung von Verbrennern untersagen würden. Damit scheiterte Greenpeace nun allerdings einmal mehr bei einer Klage vor dem Landgericht Detmold. Dort wollte auch ein Biobauer die Wolfsburger zum Einlenken zwingen, da jener seinen Hof durch den Klimawandel bedroht sieht.

Anzeige:

Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDie Richter folgten dieser Argumentation nicht und sahen die Klage als weitgehend unbegründet an. Volkswagen wird also weiterhin unbehelligt Verbrenner-Autos auf den Markt bringen können, was für Anleger durchaus eine gute Nachricht ist. Elektroautos mag die Zukunft gehören, doch in der Gegenwart erzielen Verbrenner noch immer deutlich höhere Verkaufszahlen, auch bei Neuwagen. Bei der Volkswagen-Aktie machte sich allerdings keinerlei Partylaune breit. Hier ging es am Freitag unter dem Eindruck der allgemeinen Verstimmungen an den Märkten um 3,11 Prozent auf 127,80 Euro in Richtung Süden.

 

Nvidia blickt auf eine gute Woche zurück

 

Außerordentlich stark unter Druck geraten waren zuletzt Tech-Aktien, was vor dem Hintergrund immer größerer Zinssorgen nur zu erwarten war. Eine angenheme Ausnahme bildete allerdings die Aktie von Nvidia (US67066G1040), welche am Freitag fast den Sprung auf die Gewinnerseite schaffte. Abschläge von 0,39 Prozent fielen letztlich kaum ins Gewicht, gerade nicht mit Blick auf die Performance der letzten Tage. Auf 5-Tages-Sicht bringt das Papier es auf ein Plus von 9,65 Prozent.

Die Nvidia-Aktie schlägt sich in einem mehr als schwierigen Marktumfeld außerordentlich tapfer. Zu verdanken ist das überraschend guten Quartalszahlen. Die Lager sind zwar noch immer bis zum Anschlag gefüllt mit teils etwas angestaubten Grafikchips, was Nvidia zuletzt auch Milliardenkosten einbrachte. Doch aus den jüngsten Ergebnissen herauslesen ließ sich auch, dass die Kunden exorbitante Preiserhöhungen bei der neuen Generation an Grafikchips mitzugehen scheinen. Bleibt nur die Frage, ob das auch so bleiben wird. Ich persönlich habe da so meine Zweifel.

 

Abwarten und Tee trinken

 

Anzeige:

Werbebanner ClaudemusDie Zinssorgen nehmen momentan derart viel Raum ein, dass andere Entwicklungen an der Börse kaum noch eine Rolle zu spielen scheinen. Selbstredend wird sich das auch wieder ändern. Wann genau und in welchem Umfang dann mit Erholungen zu rechnen ist, das steht allerdings in den Sternen. Bis dahin bleibt den Börsianern wohl kaum mehr übrig, als geduldig abzuwarten und das Beste zu hoffen. Dass die Bullen für den Moment ihre Deckung nicht verlassen, dürfte kaum jemanden überraschen.

 

26.02.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

Auf Twitter teilen     Auf Facebook teilen


Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.









Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur


Bitte geben Sie die Anzahl der unten gezeigten Eurozeichen in das Feld ein.
>

 



Bewertungen, Kommentare und Fragen an den Redakteur

 

  • Michael Mostertz - 26.02.2023 20:34:49 Uhr


 

Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)