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Steinhoff in neuen Nöten?

Eine Personalie hinterlässt Fragezeichen

 

Schon wieder einmal die Stunde der Wahrheit für den südafrikanischen Möbelhändler Steinhoff. Der Konzern, der seine Wurzeln in Deutschland hat, will am Freitag seine Halbjahreszahlen präsentieren. Und dabei geht es um nichts Geringeres als um den Nachweis, dass die derzeit laufende Restrukturierung tatsächlich funktioniert.

Im vergangenen Geschäftsjahr 2017/18 hatte der Konzern 1,2 Milliarden Euro Verlust gemacht. Nach dem Bilanzskandal 2017, in dessen Folge man für 2016/17 4 Milliarden Euro Verlust melden musste, sicherlich ein Fortschritt, aber keine Entwarnung. Um hier verloren gegangenes Vertrauen zurückzugewinnen, ist Steinhoff geradezu zum Erfolg verdammt. 

 

Steinhoff verliert seinen Finanzvorstand

 

Allerdings gibt es nur wenige Tage vor der Bilanzvorlage die nächsten Fragezeichen. Denn überraschend kündigte der bisherige Finanzvorstand Philip Dieperink an, zum 31. August seinen Posten abzugeben. Ende des Jahres verlässt er komplett das Unternehmen.

Zwar ist schon ein Nachfolger gefunden. Doch die Personalie an sich lässt wieder sämtliche Spekulationen und Gerüchte im Markt spriessen. Zumal sowohl vom scheidenden Finanzvorstand also von der Unternehmensspitze keine weiteren Erläuterungen kamen. Das dürfte womöglich zu einer weiteren schweren Hypothek für Unternehmen und Aktie werden, die nach wie vor nur wenige Cent an der Börse kostet.

 

Wirklich SDAX-würdig?

 

Unter diesen Prämissen sollte sich auch langsam mal die Deutsche Börse AG fragen, ob die Steinhoff-Aktie wirklich noch prädestiniert ist, um im SDAX zu bleiben. Sicher: Nach den beiden Kriterien Marktkapitalisierung und Börsenumsatz entspricht das Papier den Index-Regularien. Doch als höchstwahrscheinlich dauerhafter Penny-Stock scheint man mehr als fehl am Platz, wenn man die Aussagekraft des SDAX als wichtigen Nebenwerte-Index ernst nimmt. Vielleicht sollte die Deutsche Börse ihre Regularien entsprechend anpassen und zumindest eine Penny-Stock-Regel dauerhaft einführen.

 

 

Fazit: Die Aktie von Steinhoff bleibt natürlich nur etwas für extrem hart gesottene Zocker. Denn auch, wenn augenscheinlich die Restrukturierung voran geht, sehen wir hier auf absehbare Zeit keine grosse Chance, dass der Wert wieder in vernünftige Preisgrössen kommt. Und das bedeutet letztlich, dass hier weiterhin mit einer hohen Volatilität zu rechnen ist.

 

10.07.2019 - Carsten Müller - cm@ntg24.de

 


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