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Einmal mehr senkt Tesla die Preise, was auch für den Aktienkurs wahrscheinlich nichts Gutes bedeutet

Die Margen schmelzen dahin

NTG24 - Einmal mehr senkt Tesla die Preise, was auch für den Aktienkurs wahrscheinlich nichts Gutes bedeutet

 

Schon seit einer ganzen Weile befindet sich die Tesla-Aktie im Sinkflug. Zum Wochenende schaffte das Papier es nur noch auf 147,05 US-Dollar. Das entspricht einem Abschlag von knapp 40 Prozent verglichen zu den Kursen zu Jahresbeginn. Ein wesentlicher Faktor für den Abschwung ist der anhaltende Preiskampf im E-Auto-Segment.

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Tesla (US88160R1014) gibt dabei maßgeblich den Ton an und senkte bereits Ende 2022 erstmals die Preise für Model 3 und Konsorten. Auf diesem Wege wollte das Unternehmen die Auslieferungszahlen auf hohem Niveau halten, was auch eine weile lang gutging. Zuletzt konnte Tesla aber auch in dieser Hinsicht nicht mehr überzeugen. Umso mehr schmerzt es da, dass die Margen weiter zurückgehen und Schätzungen zufolge mittlerweile bei nur noch etwas mehr als neun Prozent liegen sollen. Damit wurde Tesla in dieser Hinsicht mittlerweile von Wettbewerbern wie BMW oder Mercedes-Benz überholt.

Es scheint, als wäre der Preiskrieg dennoch noch nicht am Ende angekommen. Denn wie am Wochenende bekannt wurde, hat Tesla wohl einmal mehr die Preise nach unten korrigiert. Sowohl in China als auch den USA wurden einige Modelle des Hersteller rund 2.000 Dollar günstiger als zuvor gesichtet. Das Schnäppchenportal „mydealz“ meldet derweil in Deutschland einen Nachlass von 2.000 Euro oder rund fünf Prozent für das Model 3 Long Range, welches nun ab 41.790 Euro zu haben sein soll.

 

Tesla: Auch die Software wird günstiger

 

Bei der aktuellen Runde der Preissenkungen werden allerdings nicht nur die Fahrzeuge bedacht. Auch bei der Software für das sogenannte „Full Self-Driving“ gibt Tesla kräftigte Rabatte. Zu haben ist das Paket nun für 8.000 statt zuvor 12.000 Dollar. Das entspricht mal eben einem Preisabschlag um ein Drittel. Es darf wohl bezweifelt werden, dass den Anlegern dieser Schritt besonders gut gefällt.

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Schließlich sprach Konzernchef Elon Musk bei vorherigen Preissenkungen noch davon, dass später Geld mit dem Verkauf von Software verdient werden könne. Geht es mit den Preisen nun auch dort in die Tiefe, spricht das nicht eben für reißenden Absatz. Das Narrativ, dass durch günstige Einstiegspreise längerfristig ansehnliche Einnahmen erzielt werden können, beginnt gewaltig zu bröckeln.

Wehren kann sich Tesla gegen die Preissenkungen allerdings kaum, da der Druck von der Konkurrenz immer weiter zunimmt. Gefragt sind an den Märkten zunehmend günstige Elektroautos, von denen der US-Konzern aber keine im Programm hat. In Form des Model 2 soll ein solches sich aktuell in Entwicklung befinden. Gerüchte sprechen aber bereits von Verzögerungen oder sogar einem Ende des Projekts. Musk bezeichnete dies auf seiner Kurznachrichtenplattform „X“ zwar als unzutreffend. Allerdings hat der Tesla-Chef in der Vergangenheit bereits viel Vertrauen verspielt.

 

Das könnte haarig werden

 

Die Preissenkungen bei Tesla sind ein klares Indiz dafür, dass das Unternehmen mit den Absatzzahlen weiterhin nicht zufrieden ist. Wenn sich Anleger da auf weitere Enttäuschungen in der Zukunft einstellen, ist es ihnen kaum zu verübeln. Das einst ausgelobte Ziel, jährlich ein Wachstum von 50 Prozent zu erreichen, hat Tesla inzwischen selbst aufgegeben. Für das laufende Jahr hat der Konzern sich bisher zu keiner konkreten Prognose hinreißen lassen. Es mangelt an Innovationen und die eher negative PR tut ihr Übriges dafür, dass der Zauber rund um Tesla weitgehend abgeflacht ist.

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Werbebanner Speed Monkeys - Tesla Tuning EssenNatürlich werden auf den Sektor auch wieder bessere Zeiten zukommen und es wäre viel zu früh, Tesla schon abzuschreiben. Doch zumindest für dieses Jahr ist keine schnelle Erholung in Sicht. Stattdessen scheint das Unternehmen immer tiefer in ein Loch zu fallen, was auch den Aktienkurs zuverlässig in Richtung Süden treibt. Nichts spricht dagegen, diese Phase entspannt von der Seitenlinie aus zu verfolgen. Denn auch jetzt noch stellt sich ernsthaft die Frage, ob die hohe Bewertung von Tesla noch in einem gesunden Verhältnis zur fundamentalen Ausgangslage steht.

22.04.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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