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Tesla macht der Ukraine zu schaffen, Gewinnmitnahmen bei Bayer, Nel ASA schon wieder am schwächeln und Alphabet patzt bei KI-Vorstellung

Die Aktionäre bleiben noch immer nervös

NTG24 - Tesla macht der Ukraine zu schaffen, Gewinnmitnahmen bei Bayer, Nel ASA schon wieder am schwächeln und Alphabet patzt bei KI-Vorstellung

 

Es will einfach nicht so recht Ruhe in die Märkte kommen. In den USA kochen schon wieder frische Zinsängste hoch und auch in hiesigen Gefilden gibt es genügend Themen, welche die Börsianer vorsichtig agieren lassen. Zwar reichte es beim DAX gestern für ansehnliche Zugewinne und ein neus 52-Wochen-Hoch. Doch viele Einzeltitel gerieten dennoch unter Druck.

Sehr zur Freude der Aktionäre gehörte Tesla (US88160R1014) nicht dazu. Der Elektroautobauer bastelt weiter an einer Erholung und der Aktienkurs steigerte sich am Donnerstag um knapp 5,2 Prozent auf 194,80 Euro. Ausgehen von den Tiefstständen bei 96,30 Euro im vergangenen Jahr hat der Kurs sich nun schon mehr als verdoppelt. Das Image bekommt aber mal wieder neue Risse. Für Aufsehen sorgte ein weiteres Mal Tesla-Chef Elon Musk, welcher der Ukraine die Steuerung von Drohnen nicht mehr über seine Starlink-Satelliten ermöglichen will. Einige Beobachter sehen in diesem Schritt eine indirekte Unterstützung für den russischen Angriffskrieg.

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Das ist zwar eine etwas steile These, doch es fällt nicht schwer, sich die Reaktionen vieler Menschen vorzustellen. Musk selbst argumentiert damit, dass Starlink schlicht nicht als Waffe gedacht sei, was ihm gegenwärtig aber nur wenig Sympathien einbringt. Bei „n-tv“ wird derweil spekuliert, dass das Ganze eine Anbiederung an China sein könnte, wo Tesla mit Abstand die meisten Fahrzeuge verkauft. Möglicherweise handelt es sich also nicht um politische Entscheidungen, sondern reines wirtschaftliches Kalkül. In den Kopf von Elon Musk kann aber niemand blicken.

 

Bayer auf der Suche nach dem Boden

 

Bayer (DE000BAY0017) zehrt derweil noch immer von der Ankündigung eines Chefwechsels zur Jahresmitte, der Aktienkurs geriet gestern aber unter Druck. Nach anfänglichen Kurssprüngen von ca. neun Prozent fackelten einige Anteilseigner nicht lange und nahmen Gewinne mit. Das ließ die Bayer-Aktie um 3,3 Prozent auf 60,43 Euro zurückfallen.

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Werbebanner ClaudemusDie psychologisch wichtige Linie bei 60 Euro hielt damit für den Moment stand und Optimisten setzen auf eine Stabilisierung irgendwo oberhalb eben dieser Marke. Die gestrigen Verluste zeigten aber recht anschaulich, dass die Bayer-Aktie auch nach dem langersehnten Wechsel in der Chefetage noch kein Selbstläufer ist. Damit einher gehen erst einmal viele gute Hoffnungen. Es fehlt aber noch an handfesten Belegen dafür, dass nun auch wirklich alles besser wird.

 

Wieder nichts bei Nel ASA

 

Gewinnmitnahmen wurden auch bei Nel ASA (NO0010081235) ein Thema. Die Aktie der Norweger musste am Donnerstag Verluste von 1,4 Prozent hinnehmen und wertete dadurch bis auf 1,67 Euro ab. Das klingt erstmal nicht besonders dramatisch, und das ist es auch gar nicht. Eine kleine Enttäuschung ist es aber schon, dass es mal wieder nicht für einen Durchbruch in höhere Gefilde gereicht hat.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeTags zuvor eroberten die Bullen noch die Linie bei 1,70 Euro und machten damit grundsätzlich den Weg nach oben frei. Der aktuell größte Widerstand wartet bei 1,80 Euro, wohin die Käufer sich allem Anschein nach aber einfach nicht trauen wollen. Zu angespannt scheint da die Stimmung an den Märkten noch immer zu sein. Für den Moment notiert das Papier aber noch auf einem ansehnlichen Niveau und verloren ist noch nichts. Solange die Kurse oberhalb von 1,60 Euro bleiben, sitzen die Bullen weiterhin am längeren Hebel.

 

Ein Fettnäpfchen für Alphabet

 

Bei Alphabet (US02079K3059) blickten die Anleger gestern mit Spannung auf eine Vorstellung des KI-Assistenten Bard, der in Konkurrenz zum Megy-Hype ChatGPT treten soll. Dummerweise erlaubte das System sich bei seiner ersten Vorstellung direkt einen dicken Patzer. Es behauptete felsenfest, dass das James-Webb-Weltraumteleskop als erstes Bilder von Planeten außerhalb des Sonnensystems aufgenommen habe. Solche gibt es jedoch schon seit 2004, als das fragliche Teleskop sich noch in der Planungsphase befand und Hubble als einziges Weltraumteleskop um die Erde kreiste.

Diese Panne ließ den Aktienkurs von Alphabet um 4,22 Prozent auf nur noch 88,01 Euro purzeln. Viele Anleger befürchten, dass Google den Anschluss verlieren könnte. Solche Ängste sind aber derzeit noch unbegründet. Dass die KI nicht fehlerfrei sein wird, darauf wies Alphabet bereits im Vorfeld hin. Zudem ist auch ChatGPT nicht perfekt und liefert auf viele Fragen noch zweifelhafte bis hin zu komplett falschen Antworten.

 

In der Ruhe liegt die Kraft

 

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Werbebanner EMH PM TradeDie noch immer hohe Nervosität an der Börse bringt es mit sich, dass die Börsianer selbst auf eigentlich kleine Meldungen teils heftig reagieren und die Kurse bei vielen Einzeltiteln fröhlich schwanken. Niemand kann derzeit so richtig einschätzen, wie es in den nächsten Monaten weitergeht, und das nagt an den Nerven. Es empfiehlt sich aber, stets einen kühlen Kopf zu bewahren, denn bekanntlich wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Zinsen werden in diesem Jahr mit einiger Sicherheit ein wichtiges Thema bleiben und ein wirtschaftlicher Abschwung lässt sich wohl kaum vermeiden. Das alles lässt bisher aber noch nicht darauf schließen, dass es an der Börse zu einem großen Crash kommen wird.

 

10.02.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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