
Der Protest gegen Tesla und Elon Musk hält an und nun streicht die kanadische Provinz British Columbia Subventionen für den Konzern
Tesla macht sich momentan viele Feinde und verschreckt damit auch Anleger
Am vergangenen Wochenende wurde mal wieder fleißig gegen Tesla demonstriert. Auch in Kanada gingen die Leute auf die Straße. Gestört wird sich an Elon Musks Nähe zu Trump und die Leitung der Regierungsagentur „Doge“, welche im großen Stil und gerne vollkommen unüberlegt Regierungsbeamte auf die Straße setzt. Im Nachbarland dürfte auch der von Trump gestartete Handelskrieg kritisch beäugt werden. Damit hat Musk zwar nicht direkt etwas zu tun. Dennoch muss er sich gefallen lassen, auch dafür kritisiert zu werden.
Schließlich traten Trump und Musk erst in der vergangenen Woche wieder mehr oder weniger als „best buddies“ auf, als vor dem Weißen Haus fünf Tesla-Fahrzeuge aufgefahren wurden und der US-Präsident versprach, eines davon zu kaufen. Mit solchen fragwürdigen Werbestunts steigert der Chef von Tesla (US88160R1014) seine Popularität in Kanada nicht eben. Denn nahezu zeitgleich wetterte der dauerwütende Trump gegen Kanada und wie das Land die USA „über den Tisch ziehen“ würde. Als Sahnehäubchen gibt es gelegentliche Drohungen einer Annektierung zu hören.
So mancher Kanadier hat da die Faxen dicke, und das lässt sich nun vermehrt auch auf politischer Ebene feststellen. Die Provinz British Columbia hat nun beschlossen, Subventionen für Tesla ersatzlos zu streichen. Solche gab es bisher beispielsweise beim Kauf des Batteriespeichers Powerwall. Der lokale Premierminister David Eby sagte nun, dass die Menschen sich „übergeben“ würden, wenn sie hörten, dass 10.000 Dollar an Steuergeldern aus Kanada an Elon Musk fließen würden.
Tesla: Der Gegenwind hält an
Aktiv geworben wird nun dafür, lieber Produkte aus Kanada zu kaufen, auch wenn interessanterweise andere US-Unternehmen in British Columbia weiterhin gefördert werden. Der Bann betrifft ausschließlich Tesla, und allein das ist schon ein Statement. Es ist ein weiterer Beleg dafür, wie unbeliebt der Konzern sich weltweit gemacht hat. Noch sehr viel deutlicher zeigten dies im laufenden Jahr die Absatzzahlen, die stellenweise in den Keller abgerutscht sind. In Deutschland wurden für den Februar 76 Prozent weniger Neuzulassungen als noch im Vorjahr gemeldet. Selbst im von E-Autos begeisterten Skandinavien gingen die Verkaufszahlen um etwa die Hälfte zurück.
Gleichzeitig waren E-Autos weltweit wieder auf dem Vormarsch, was die Absatzrückgänge bei Tesla noch schmerzvoller macht. Tesla-Chef Elon Musk tritt immer wieder als Unsympath auf, wettert gegen Einwanderer und Minderheiten, verbreitet bei „X“ munter Verschwörungstheorien und verprellt mit diesem Vorgehen vor allem Menschen, die sich für Elektroautos eigentlich begeistern können.
Es ist immer offensichtlicher, wie Musk seinem eigenen Unternehmen aktiv schadet, doch von einem Umdenken ist nicht ansatzweise etwas zu spüren. Stattdessen scheint die Radikalisierung immer weiter voranzuschreiten und es entsteht fast der Eindruck, als würde Musk sich für Tesla gar nicht mehr weiter interessieren. Er ließ kürzlich selbst wissen, dass er nur noch wenig Zeit finde, um sich um alle seine Chefposten zu kümmern.
Bei den Aktionären schrillen alle Alarmglocken
Genau beziffern lässt sich immer noch nicht, was die immer neuen Proteste gegen Tesla bewirken werden. Doch gibt es mittlerweile derart viele Warnsignale, dass jene auch von den größten Optimisten nicht ignoriert werden können. Zwar ist ein schlechter Ruf für ein Börsenunternehmen noch lange nicht zwingend der Untergang. Doch Tesla lebte in der Vergangenheit schwer von seinem Image, welches ein Stück weit für die hohe Börsenbewertung mitverantwortlich ist.
Um knappe 40 Prozent stürzte der Kurs der Tesla-Aktie allein seit Beginn des laufenden Jahres in die Tiefe und auch wenn die vergangene Woche eine minimale Erholung mit sich brachte, so scheint der Abwärtstrend noch längst nicht überstanden zu sein. Für Anleger gibt es weiterhin keinen Grund, in ein potenziell weiterfallendes Messer zu greifen. Überzeugende Anzeichen für ein mögliches Comeback fehlen bei Tesla derzeit vollständig.
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17.03.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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