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Tesla: Kurzfristig Gewinnmitnahmen ratsam – Jüngste Rallye zwar fundiert, aber übertrieben

Ausbau des Margen- und Gewinnvorsprungs auch weiter stark absehbar

NTG24 - Tesla: Kurzfristig Gewinnmitnahmen ratsam – Jüngste Rallye zwar fundiert, aber übertrieben

 

Gegenüber ihrem Vorwochen-Schlusskurs von knapp 1010 USD verzeichnete die Aktie des weltgrößten Elektrofahrzeug-Herstellers TESLA auch seit diesem Montag eine weiterhin völlig ungebrochene Rallyefortsetzung um fast 8 % (aktueller Kurs: 1090 USD), womit die Aktie seit ihrem jüngsten Crashtief des 24.02. von nur 698 USD somit bereits wieder explosionsartig um + 56 % hochgeschossen ist und mit einer aktuellen Marktkapitalisierung von rd. 1,14 Bio. USD folglich mittlerweile wieder einen Aktiengesamtwert aufweist, der höher ist als zusammengenommen sämtlicher nachfolgender 10 nächstgrößter Automobilkonzerne.

Dem erratischen Kurssprung der Aktie seit dem 24.02. lag neben dem auch rein technisch gegebenen Abbau ihrer zuvor massiven Überverkauftheit fraglos als wesentlichstes fundamentales Ereignis zum einen die Eröffnung des weltweit vierten Gigawerks von TESLA (US88160R1014) nach gut 2jähriger Bauzeit am 22.03. in Grünheide bei Berlin zugrunde, dessen operative Produktionsaufnahme in der zunächst reinen Inlands- und Exportfertigung des Modells TESLA Y mittels einer weiteren Sondergenehmigung des Landes Brandenburg gegen den erneuten Widerstand diverser Umweltschutzorganisationen jedoch schon knapp 3 Wochen zuvor am 04.03. erfolgt war und daher am Eröffnungstag bereits die Auslieferung der ersten 30 Modelle dieses Fahrzeugtyps vermelden konnte.

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Werbebanner EMH PM TradeLangfristig strebt der Tesla-Vorstand, angeführt von seinem künftig unzweifelhaft auch weiter die gesamte Konzernstrategie entscheidend prägenden CEO Elon Musk, bei Vollauslastung eine Auslieferung von jährlich rd. 500.000 Fahrzeugen an, was spätestens in 2025 erreicht und über eine Produktionssteigerung in 2022 auf voraussichtlich über 50.000 sowie in 2023 auf ca. knapp 300.000 Fahrzeuge realisiert werden soll.

Dass dieser Produktionsstart in Grünheide als eines der aktuell fraglos generell prestigeträchtigsten Projekte zur Aufwertung des Industriestandorts Deutschland auch international nun eine besondere Aufmerksamkeit erhielt und damit für den zurückliegenden Aktiensprung von Tesla wesentlich mit verantwortlich war, liegt außerdem ferner in der Tatsache, dass in einem fast direkten zeitlichen Zusammenfallen mit dem Betriebsstart in Grünheide Tesla noch im April gleich auch noch sein weltweit 5. Giga- und künftiges Hauptwerk im amerikanischen Austin/Texas eröffnen wird und auch hier – in der exakt gleichen Produktionsstruktur wie auch in Grünheide – ebenfalls eine perspektivische Auslieferung von jährlich bis zu 500.000 Modellen des Typs Y anpeilt.

Alle verbleibenden Modelltypen 3, S und X ihrer Palette wird Tesla dagegen auch weiterhin ausschließlich in ihren Werken Fremont und Shanghai herstellen, während die weitere Giga-Factory in Nevada unverändert allein der Produktion von Fahrzeugbatterie-, Antriebssystem- und Solarmodul-Komponenten dient.

 

Kapazitätsausweitungsprojekte und Aktiensplit sehr zu begrüßen

 

Wir halten diese somit nun künftig massiv geballte, volumenseitige Kapazitätsaufrüstung von Tesla gerade jetzt mehr denn je für unverzichtbar und daher auch im strategischen Timing das nun perfekt gesetzte Signal.

Denn vor allem dank ihres weltweit unerreicht effizient perfektionierten Zulieferernetzwerks, was zuletzt anders als praktisch die gesamte Weltkonkurrenz eine nahezu völlige Unanfälligkeit von Tesla gegen jegliche Halbleiter- und Basismetall-Zulieferungsengpässe/-Preisauftriebe bewirkte, avancierte der Konzern per Ende 2021 weltweit zwar mit Abstand zum margenstärksten und damit profitabelsten Automobilbauer (EBIT-Marge Ende 2021: 12,1 %, dagegen bei den 3 nächstgrößeren EV-Konkurrenten VW (DE0007664039) und GENERAL MOTORS (US37045V1008) / Joint Venture mit chinesischer SAIC jeweils nur 7,3 %, bei chinesischer BYD (CNE100000296) sogar nur 4,5 %), musste andererseits jedoch gegenüber den genannten 3 absatzseitig in Windeseile aufholenden Hauptkonkurrenten aber gleichzeitig in 2021 empfindliche mengenmäßige Weltmarktanteilsverluste in ihrer Elektrofahrzeugdomäne hinnehmen, was Sie auch hier noch einmal nachlesen können und angesichts ihres bereits traditionellen Margenvorsprungs die völlige Richtigkeit von Teslas Strategie, über geeignete Marketingkampagnen nun künftig erneut klar den mengenmäßigen Auslieferungsabsatz in den Vordergrund zu stellen, nachdrücklich unterstreicht.

Darüber hinaus wurde die Tesla-Aktie selbstverständlich seit Wochenanfang noch weiter erheblich dadurch beflügelt, dass der Konzern, was sich schon seit rund einem halben Jahr zunehmend verdichtete, am vorgestrigen Montag - gefolgt von einem Aktienkurssprung um + 8 % - nun endlich nach dem letztmaligen und ebenfalls überaus aktienkursfreundlichen 5:1-Split im August 2020 einen bereits allseits sehnlich erwarteten weiteren Aktiensplit ankündigte, der bei einem im Konsens erwarten Verhältnis von nun wohl sogar 10:1 den Aktienkurs aus heutiger Sicht nur noch auf optisch wesentlich niedrigere rd. 110 USD ermäßigen und damit auch gerade weitere kleinere Privatinvestoren zu weiteren Käufen der Tesla-Aktie ermutigen dürfte (siehe auch zu dieser Thematik unseren vorgestrigen Bericht hier).

Die hierzu noch erforderliche Aktionärszustimmung (da Tesla den Split diesmal nicht über eine sonst übliche proportionale Nennwertherabsetzung der neu ausstehenden Aktien, sondern quasi als eine Null-Dividendenausschüttung in Form einer wertneutralen Neuausgabe von Gratisaktien („Stock Dividend“) deklarieren wird) wird der Konzern im Rahmen der voraussichtlich in der ersten Juni-Woche stattfindenden nächsten Hauptversammlung einholen, so dass mit der Split-Umsetzung wohl etwa in einem halben Jahr zu rechnen wäre.

 

Neuabkommen mit Vale zur Nickelbezugsabsicherung ebenso Zeugnis strategischer Brillanz

 

Außerdem erfolgte gestern die von Tesla bislang nicht offiziell bestätigte, laut der Nachrichtenagentur BLOMBERG jedoch aus „gut unterrichteten Unternehmenskreisen“ stammende, aber nach der jüngsten Aktienrallye sowie der nun erneut coronabedingt erzwungenen 4tägigen Werksschließung in Shanghai mit Produktionsverlust von ca. 8.000 Fahrzeugen in keiner Weise weiter aktienstimulierende Mitteilung, dass man in der kontinuierlich weiter perfektionierten Abrundung seiner profitabilitäts- und margensteigernden Zulieferernetzwerke schon vor mehreren Wochen - noch vor der Entfesselung des Ukraine-Kriegs, aber bestimmt in einer entsprechend visionär erstklassigen geopolitischen Einschätzung - ein weiteres „Geheimabkommen“ mit der brasilianischen VALE (US91912E1055), dem u.a. weltweit viertgrößten Nickelproduzenten hinter dem russischen Weltmarktführer NORILSK NICKEL und der ebenfalls in unserem WIKIFOLIO NTG24 AKTIEN KONSERVATIV allokierten britischen GLENCORE PLC (JE00B4T3BW64) abgeschlossen habe, mit dem sich Tesla nun auf ideale Weise einen weiteren langfristig gesicherten und vor allem für die Herstellung von Elektrofahrzeug-Langstreckenbatterien unverzichtbaren Lieferzugang zu den künftigen kanadischen Nickelexplorationen von Vale verschaffen wird.

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Diese Herausforderung gerade des künftig nochmals stärker abgesicherten Nickelbezugs, die Elon Musk schon in der Vergangenheit als absolut essenziell für die Produktionsfähigkeit von Tesla bezeichnet hatte, demonstriert also damit nochmals in bestechender Weise, welch weit überlegene Netzwerkstrategien - und genauso auch im Halbleiter-Segment - Tesla schon seit Jahren immer erfolgreicher im Vergleich zur internationalen Konkurrenz verfolgt (siehe dagegen unseren letzten Bericht zu dem dagegen schon sehr bescheiden anmutenden Vorstoß z.B. von MERCEDES BENZ (DE0007100000), künftig ihren Nickelbedarf auch verstärkt durch ein eigenes Altbatterie-Recycling decken zu wollen), was Tesla auch weiterhin immer stärker zu einem fortgesetzten Ausbau seiner weltweiten Margen- und Profitabilitätsführerschaft verhelfen dürfte.

 

Aktienrallye derzeit fundamental übertrieben, Gewinnmitnahmen kurzfristig ratsam

 

Zusammenfassend kann also festgehalten werden, dass Tesla seiner derzeit sicher perspektivisch kritischsten Herausforderung, der zunehmenden Elektrofahrzeug-Marktanteilskonkurrenz immer zahlreicherer etablierter wie neuer Automobilhersteller zu begegnen, unter der dennoch strategisch weiterhin sehr umsichtigen Leitung ihres CEOs Elon Musk erneut eine beeindruckende Ansammlung äußerst positiver Nachrichten entgegengesetzt hat (die zudem auch durch die in einigen Tagen erfolgende Fahrzeugauslieferungs-Meldung zum 1. Quartal 2022 fortgesetzt werden dürfte), so dass der sprunghafte Aktienkursanstieg zuletzt doch zumindest in weiten Teilen als fundamental gerechtfertigt einzustufen war.

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Werbebanner ISIN-WatchlistNichtsdestotrotz teilen wir den aktuellen Analystenkonsens vollkommen, dass der Aktie mit ihrem kurzfristig ambitionierten KGV (2024e) von rd. 62 derzeit dennoch eine Überbewertung um rd. 13 % beizumessen ist (Konsens-Kursziel: rd. 950 USD), weshalb wir in dieser völlig ausreichenden Reflektion der jüngsten positiven Unternehmensmeldungen spätestens bei Erreichung ihres aktuell ausgeprägten Dreiecks-Widerstands (= ca. 1150 USD) nun in jedem Fall erst einmal wieder Gewinnmitnahmen empfehlen. Erst bei einer künftig erneuten Aktienkorrektur in den Bereich von 950 USD oder darunter käme die Aktie aus unserer Sicht wieder für Neuengagements in Frage.

 

Chart: TESLA

 

Tesla auf TradingView

 

31.03.2022 - Matthias Reiner

Unterschrift - Matthias Reiner

 

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