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Elon Musk und das Twitter-Fiasko

Selbst die Insolvenz des Kurznachrichtendienstes wird nicht mehr ausgeschlossen

NTG24 - Elon Musk und das Twitter-Fiasko

 

Nach der Übernahme von Twitter schließt neuer Firmenchef Elon Musk die Insolvenz des Kurznachrichtendienstes nicht aus.

Nach der Übernahme durch Elon Musk steckt der Kurznachrichtendienst Twitter offenbar in noch ernsteren Schwierigkeiten als zuvor. Nach dem Musk die Verifikationsoption zu einer Abo-Option gemacht hatte, für die man nun zahlen muss, kam es zu einem Chaos durch täuschend echt wirkende Fake-Accounts. Daraufhin schaltete sich sogar die US-Verbraucherschutzbehörde ein und sprach eine Warnung gegen das Unternehmen aus. Doch auch finanziell steckt Twitter in offenbar großen Schwierigkeiten.

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Werbebanner EMH PM TradeNun schloss Musk sogar die Insolvenz des Unternehmens nicht aus. So würde in den nächsten Jahren ein Milliardenverlust drohen, wenn es nicht gelingt neue Einnahmequellen zu erschließen. Musk hatte Twitter Mitte Oktober für 44 Milliarden US-Dollar gekauft und anschließend von der Börse genommen. Positive Meldungen waren bislang keine zu vermelden. Der Milliardär feuerte fast die gesamte Führungsetage und plant 75 % der gesamten Arbeitskräfte zu entlassen. Auch die neue Option Geld für einen Verifikations-Haken zu verlangen, war nicht vom Erfolg gekrönt. Bereits kurz nach dem Deal beklagte Musk Umsatzeinbußen, da viele Großkunden wie VW (DE0007664039) die Werbeanzeigen auf der Plattform ausgesetzt hatten. VW vermeldete dies aus Sicherheitsgründen zu tun, um erstmal zu sehen, wie Musk mit Fake-News und Hassnachrichten auf der Plattform umgeht.

Twitter ist zudem mit einem Kredit von 13 Milliarden US-Dollar belastet, diesen nahm Musk im Zuge des Kaufs des Unternehmens auf. Alleine die Bedienung des Kredits inklusive Zinsen dürfte deutlich über eine Milliarde US-Dollar im Jahr verschlingen. Die Werbe-Erlöse von Twitter machten in der Vergangenheit über 90 % des Umsatzes aus. Dieses Modell wollte Musk durch das Abo-Geschäft ergänzen. Doch der Start des Verifikations-Häkchen-Abos war von Chaos geprägt, da mehrere Nutzer Prominente und Unternehmen mit Fake-Accounts imitierten, um an ein Häkchen zu gelangen.

Für das neue Verifikations-Häkchen muss jeder Nutzer nun 8 € pro Monat zahlen. Eine Identitätsprüfung gibt es hierbei allerdings nicht. Einige Nutzer legten nun neue Fake-Accounts an und imitierten Prominente und Sportler. Da dies sogar dazu führte, dass ein Nutzer den Pharmakonzern Eli Lilly imitierte und veröffentlichte, dass Insulin nun kostenlos angeboten wird, stoppte Musk die Aktion nach wenigen Tagen wieder.

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Als Maßnahme gegen Fake-Accounts verkündete Musk daraufhin, dass diese Accounts das Wort „Parodie“ direkt im Namen führen müssen. Das Problem ist allerdings, dass Fake-Accounts meist nicht schnell genug entdeckt werden und anschließend gelöscht werden können.

Die US-Verbraucherschutzbehörde beobachtet Twitter indes mit Sorge. Twitter hatte sich bereits bei früheren Verstößen dazu verpflichtet, neue Funktionen vor der Einführung einer Prüfung im Bezug auf Datenschutz mit einzubeziehen. Lange wird sich die Behörde das Chaos wohl nicht mehr anschauen. Zumal bei einem erneuten Verstoß enorme Strafzahlungen auf Twitter zukommen werden.

Laut Musk ist die wirtschaftliche Lage von Twitter besorgniserregend. Bereits in der vorigen Woche hatte Musk jeden zweiten der etwa 7500 Jobs bei Twitter gestrichen, weitere sollen folgen. Die Betroffenen erfuhren von ihrer Kündigung ohne Vorwarnung per Mail. Dies könnte weitere arbeitsrechtliche Folgen für den Konzern bedeuten.

 

11.11.2022 - Felix Eisenhauer

Unterschrift - Felix Eisenhauer

 

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Bewertungen, Kommentare und Fragen an den Redakteur

 

  • Alois F. - 11.11.2022 23:55:09 Uhr

    Guter Artikel!


 

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