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Edelmetall Marktbericht vom 06.09.2023: Edelmetallmärkte in der Krise - Gold, Silber, Platin und Palladium verzeichnen zum Teil massive Kursverluste

Waller erwähnt mögliche Zinserhöhungen

NTG24 - Edelmetall Marktbericht vom 06.09.2023: Edelmetallmärkte in der Krise - Gold, Silber, Platin und Palladium verzeichnen zum Teil massive Kursverluste

 

Die Entwicklung auf dem Edelmetallmarkt war in dieser Woche alles andere als rosig. Von Gold über Silber bis hin zu Platin und Palladium – alle litten unter den Kapriolen des Marktes. Doch was steckt dahinter? Und wie sieht die Zukunft für Anleger in diesem Bereich aus? Dieser Artikel beleuchtet die Dynamiken, die aktuell die Preise der wichtigsten Edelmetalle beeinflussen.

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Gold (TVC:GOLD), der König der Edelmetalle, hatte eine schwierige Woche. Mit einem Kurs von 1922 US-Dollar und einem Rückgang von -0,95 % wurde der Goldpreis insbesondere durch die Stärke des US-Dollars und die Renditen der Staatsanleihen gedrückt. Edward Gardner, Rohstoffökonom bei Capital Economics, merkt an: "Die Befürchtungen, dass die Rezession in den USA immer weiter zurückgedrängt wird, da die Konjunkturdaten robust sind, geben dem US-Dollar Auftrieb."

Zusätzlich zu dieser Dynamik brachte der Gouverneur der US-Notenbank, Christopher Waller, neue Perspektiven ins Spiel. Er deutete an, dass die US-Notenbank Spielraum für mögliche Zinserhöhungen hätte, was weitere Auswirkungen auf den Goldpreis haben könnte. "Wallers Äußerungen deuten darauf hin, dass die US-Notenbank umdenkt und sich Sorgen über die Risiken einer zu starken Anhebung macht", sagte Michael Hewson, leitender Marktanalyst bei CMC Markets.

 

Asien im Fokus: Die Rolle der chinesischen Wirtschaft

 

Der Goldmarkt und andere Edelmetalle sind auch stark von der chinesischen Wirtschaft abhängig. Insbesondere der Appetit auf Schmuck könnte ein entscheidender Faktor sein. "Vieles wird in den nächsten Monaten auch davon abhängen, wie sich die chinesische Wirtschaft entwickelt, insbesondere der Appetit auf Schmuck, der mit dem Verbrauchervertrauen Hand in Hand geht", ergänzt Edward Gardner.

 

Silber und seine Hürden

 

Neben Gold hat auch Silber (TVC:SILVER) turbulente Zeiten hinter sich. Aktuell notiert Silber bei 23,16 US-Dollar und ist mit -4,2 % diese Woche deutlich im Minus. Silber, das oft als der "kleine Bruder" von Gold betrachtet wird, scheint jedoch nicht nur die gleichen Belastungen wie Gold zu spüren, sondern leidet darüber hinaus noch stärker unter den aktuellen Marktbedingungen.

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Technische Analysen im Überblick

 

Gold: Der direkte, mittelfristige Unterstützungsbereich für Gold liegt bei 1885 US-Dollar, während der Widerstandsbereich bei 1987 US-Dollar angesiedelt ist. Die übergeordnete Tendenz ist eher seitwärts.

Silber: Für Silber dient die Zone um 22,10 US-Dollar als direkter, mittelfristiger Unterstützungsbereich und die Zone um 26,12 US-Dollar als Widerstandsbereich. Auch hier ist die übergeordnete Tendenz eher seitwärts.

 

Platin und Palladium: Industriemetalle unter Druck

 

Platin (TVC:PLATINUM) und Palladium (TVC:PALLADIUM) werden oft als Industriemetalle klassifiziert und ihre Nachfrage ist stark von der Automobilindustrie abhängig. Platin hat in dieser Woche besonders gelitten, mit einem Minus von -5,2 %. Bei einem aktuellen Preis von etwa 884 US-Dollar im direkten, mittelfristigen Unterstützungsbereich scheint der Weg nach oben mit einem Widerstandsbereich von rund 1000 US-Dollar nicht einfach zu sein. "Die übergeordnete Trendlage ist eher ungünstig für Bullen", lautet die abschließende Auswertung.

Palladium schneidet in diesem Vergleich etwas besser ab, ist jedoch auch im Minus. Die Bären scheinen überwiegend das Ruder in der Hand zu halten, was durch einen Rückgang von -1,4 % diese Woche untermauert wird.

 

Zinswende in den USA: Was kommt als Nächstes?

 

Die Märkte schienen sich bisher ziemlich sicher zu sein, dass die US-Notenbank die Zinssätze auf ihrer Sitzung am 19. und 20. September unverändert lassen wird. Dennoch setzen Investoren auf eine 42 %ige Chance einer Zinserhöhung vor 2024, so das CME FedWatch Tool. Diese Entwicklungen könnten auch zu einer stärkeren Volatilität in den Edelmetallmärkten in den kommenden Monaten führen.

 

Welche Rolle spielen die Opportunitätskosten?

 

Die Opportunitätskosten für das Halten von unverzinslichem Gold steigen, wenn die Zinssätze und die Renditen der US-Staatsanleihen zunehmen. Dies führt dazu, dass Anleger eher geneigt sind, Kapital in renditeträchtigere Anlagen zu stecken. Dieser Mechanismus könnte auch auf Silber, Platin und Palladium zutreffen, obwohl diese Metalle auch industrielle Anwendungen haben und somit zusätzlichen Marktmechanismen unterliegen.

 

Ein unsicherer Pfad in eine ungewisse Zukunft

 

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Werbebanner ClaudemusDer Edelmetallmarkt ist derzeit eine Landschaft voller Ungewissheit und Volatilität. Während makroökonomische Faktoren wie der Dollar, die Zinspolitik der USA und die Wirtschaftslage in China signifikanten Einfluss ausüben, muss auch die technische Analyse in Betracht gezogen werden. Unter den gegebenen Umständen ist es schwierig, eine klare Prognose abzugeben, aber eines ist sicher: Sowohl Bullen als auch Bären sollten auf der Hut sein und die globalen Entwicklungen genau im Auge behalten.

06.09.2023 - Andreas Opitz

Unterschrift - Andreas Opitz

 

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