Edelmetall Marktbericht vom 11.10.2023: Gold, Silber, Platin und Palladium - Wie geopolitische und finanzielle Faktoren den Edelmetallmarkt beeinflussen
Geopolitische Spannungen im Nahen Osten stützen die Edelmetalle
Von geopolitischen Spannungen im Nahen Osten bis hin zu Aussagen der US-Notenbank, die Fluktuationen der Preise dieser wertvollen Rohstoffe unterstreichen die Vielschichtigkeit und die Unsicherheit, die Investoren stets im Auge behalten müssen. In diesem Artikel nehmen wir die Entwicklungen der vergangenen Woche unter die Lupe und präsentieren ein facettenreiches Bild der Faktoren, die den Edelmetallmarkt momentan prägen.
Geopolitische Spannungen im Nahen Osten: Gold als sicherer Hafen
Das alte Sprichwort "Gold ist ein sicherer Hafen in stürmischen Zeiten" hat einmal mehr seine Richtigkeit bewiesen. Die geopolitischen Spannungen im Nahen Osten haben Gold (TVC:GOLD) zu Wochenbeginn deutlich in die Höhe getrieben, als er um 23 US-Dollar auf 1.856 US-Dollar sprang. Investoren und Spekulanten deckten ihre Short-Positionen ein und führten neue Käufe durch. Trotz der jüngsten Zinssignale der US-Notenbank und eines starken US-Dollars diente die psychologisch wichtige Unterstützungsebene von 1.800 US-Dollar als Katalysator für den bullischen Trend.
Zinssignale und US-Dollar: Spielverderber oder Katalysator?
Der starke US-Dollar und die Signale für potenzielle Zinserhöhungen durch die US-Notenbank hatten in der jüngeren Vergangenheit Druck auf den Goldpreis ausgeübt. Doch der Wind scheint sich zu drehen. Nachdem Vertreter der US-Notenbank angedeutet haben, dass der jüngste Anstieg der Treasury-Renditen weitere Zinserhöhungen weniger wahrscheinlich macht, fiel der Dollar auf ein fast zweiwöchiges Tief. Der Präsident der Minneapolis Fed, Neel Kashkari, und der Präsident der Atlanta Fed, Raphael Bostic, gehen sogar soweit, weitere Zinserhöhungen in den USA infrage zu stellen.
Der COT-Report: Ein realistischer Blick hinter die Kulissen
Der jüngste COT-Report der US-Terminmarktaufsicht zeigt ein weniger rosiges Bild für den Edelmetallmarkt. Besonders im Goldmarkt zeichnet sich laut den Daten eine Schwäche ab, die durch ein physisches Überangebot verursacht wird. Noch düsterer sehen die Daten für Silber (TVC:SILVER) aus. Kurzfristige Erholungen, wie sie in der letzten Handelswoche beobachtet wurden, könnten demnach nur temporär sein. In Zeiten einer drohenden Rezession könnte die physische Nachfrage weiter sinken, was einen längerfristigen negativen Einfluss auf die Preise haben könnte.
Gold: Ein Kampf zwischen Bullen und Bären
Trotz einer positiven Entwicklung in der vergangenen Woche bleibt die Lage für Gold angespannt. Am Dienstag schloss der Goldpreis bei 1.860 US-Dollar und verzeichnete damit einen Zuwachs von kräftigen 1,6 % für die Woche. Interessanterweise lag das vorläufige Ergebnis für den aktuellen Monat nur bei 0,76 %. Als direkter, mittelfristiger Unterstützungsbereich fungiert die Zone um 1.810 US-Dollar, während die Zone um 1.950 US-Dollar als mittelfristiger Widerstandsbereich gilt. Obwohl die Preise in den letzten Tagen zugelegt haben, ist die übergeordnete Trendlage weiter eher ungünstig für Bullen.
Silber: Die Bären halten die Zügel fest in der Hand
Silber zeigt ebenfalls eine positive Entwicklung in der vergangenen Woche, allerdings mit einer eher düsteren Monatsbilanz. Der Silberpreis schloss am Dienstag bei 21,82 US-Dollar und legte in der Woche kräftige 1,7 % zu. Allerdings steht das vorläufige Monatsergebnis bei -1,0 %. Der mittelfristige Unterstützungsbereich liegt in der Zone um 20,67 US-Dollar, während der mittelfristige Widerstandsbereich um 25,25 US-Dollar angesiedelt ist. Auch hier haben die Bären übergeordnet das Sagen.
Platin und Palladium: Preisentwicklung unter Druck
Die beiden weiteren Edelmetalle, Platin (TVC:PLATINUM) und Palladium (TVC:PALLADIUM), sind ebenfalls keinesfalls immun gegen die Kräfte, die derzeit den Markt prägen. Platin schloss am Dienstag bei 883 US-Dollar und ist für die Woche 1,3 % im Plus. Der mittelfristige Unterstützungsbereich liegt bei 854 US-Dollar und der Widerstandsbereich bei 990 US-Dollar. Palladium schloss bei 1.163 US-Dollar und verzeichnete eine Steigerung von 1,9 % in der laufenden Woche. Der Unterstützungsbereich liegt bei 1.113 US-Dollar und der Widerstandsbereich bei 1.320 US-Dollar. In beiden Fällen dominieren die Bären, was sich in negativen Monatsergebnissen von -1,6 % für Platin und -4,9 % für Palladium niederschlägt.
Ein unsicheres Terrain
Der Edelmetallmarkt bleibt ein komplexes Geflecht aus geopolitischen, finanziellen und markttechnischen Faktoren. Während Gold und Silber kurzfristige Gewinne verzeichnen konnten, weisen langfristige Indikatoren und technische Analysen darauf hin, dass die Marktkräfte noch weit von einem stabilen Aufwärtstrend entfernt sind. Sowohl Bullen als auch Bären sollten wachsam bleiben, denn in einem Markt, der so stark von externen Faktoren beeinflusst wird, kann sich die Lage schnell ändern.
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11.10.2023 - Andreas Opitz
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