
Volkswagen überzeugt beim Umsatz – Zollthematik könnte erreichen der Ziele unmöglich machen
Audi und VW stoppen Importe in die USA
Volkswagen steigert Umsatz im ersten Quartal überraschend deutlich. Operativer Gewinn bricht dennoch ein. VW-Aktie schießt getrieben von Gesamtmarkt dennoch nachbörslich ins Plus.
Die Aktionäre von Volkswagen (DE0007664039) blicken auf ein enttäuschendes Jahr 2024 zurück. Aufgrund der Absatzschwäche im chinesischen Markt und hohen internen Restrukturierungskosten enttäuschte Europas größter Autobauer bei Umsatz und Gewinn. Im Jahr 2025 sollte dann eigentlich alles besser werden. Experten warnten, dass 2025 ein weiteres Übergangsjahr werden und sich die Gesamtsituation des Konzerns bis 2027 kaum verändern dürfte. Einen ersten Gradmesser dafür gaben die offiziellen Zahlen für das erste Quartal.
Positiv ist dabei schon einmal, dass es zu keinen negativen Überraschungen kam. Aufgrund dessen hat der Vorstand auch die Guidance für das Gesamtjahr bestätigt. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um etwa 3 % auf 78 Milliarden Euro. Dennoch wurde das operative Ergebnis von einigen Sondereffekten mit 1,1 Milliarden Euro stark belastet und fiel daher auch geringer aus als vom Markt im Konsens erwartet. Das operative Ergebnis lag in den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres bei rund 2,8 Milliarden Euro und damit deutlich unter dem Vorjahresniveau bei 4,6 Milliarden Euro. Dies führt dazu, dass man sich weiter von dem Ziel einer operativen Umsatzrendite von 6,5 % wegbewegt und im ersten Quartal hier lediglich einen Wert von 3,6 & vorweisen kann.
Die Sondereffekte in Höhe von 1,1 Milliarden Euro fielen aufgrund der Restrukturierungsmaßnahmen im Gesamtkonzern durch die Schließung der Software-Tochter Cariad und durch die Bildung von Rückstellungen für die Kohlenstoffdioxid-Regulatorik der Europäischen Union an. Zusätzlich hat man bereits begonnen die Fahrzeuge, die sich aktuell in den USA befinden bzw. auf den Weg dorthin aufgrund der Zollthematik neu zu bewerten und die Wertberichtigung außerordentlich abzuschreiben.
Für das Gesamtjahr rechnet VW nach dem durchwachsenen Vorjahr mit einem Umsatzanstieg von bis zu 5 % und einer operativen Umsatzrendite von 5,5 bis 6,5 %. Allerdings seien diese Zahlen auf Basis der Umstände des Vorjahres berechnet worden. Auch wenn Trump eine Zollpause von 90 Tagen einräumte und damit genug Zeit zu Verhandlungen gibt, bleibt die makroökonomische Lage volatil. Sollten sich die Einfuhrzölle von europäischen Fahrzeugen langfristig in den USA etablieren, dann müsste VW auch die Prognose für das Gesamtjahr korrigieren. Denn aufgrund des umkämpften Marktes kann der Autobauer die Zusatzkosten kaum bzw. nicht in voller Höhe an die Endverbraucher weitergeben, auch wenn die USA einer der wichtigsten Absatzmärkte bleibt. Einfacher sollte dies bei den Premium-Tochtermarken Audi und Porsche (DE000PAG9113) sein, die in den USA weiterhin als Statussymbol gelten.
Aktuell haben Audi und auch VW die Importe von Fahrzeugen in die USA vorläufig gestoppt. Alle Fahrzeuge, die vor dem 2. April in einen Hafen in den USA eingetroffen sind, werden nach ausgeliefert, der Rest soll erstmal in den jeweiligen Hafen parken. Audi hat aktuell wohl mehr als 37.000 Fahrzeuge in den USA auf Lager, die noch nicht von den Zöllen betroffen sind, dies sollte die Zolleffekte kurzfristig abfedern. Intern berät man sich bereits mit den Händlern vor Ort wie man eine Kommunikationsstrategie aufsetzen kann und Verkaufsimpulse für den aktuellen Bestand liefern kann.
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10.04.2025 - Christian Teitscheid
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