Bei Valneva scheint weiterhin so ziemlich alles schiefzugehen

Schon wieder ein Kurssturz

 

Einst sorgte Valneva mit seinem Corona-Totimpfstoff für große Hoffnungen bei den Aktionären. Letztlich scheint aber so ziemlich alles schiefgelaufen zu sein. Zwar konnte das Unternehmen eine Zulassung für sein Vakzin erhalten und damit immerhin größere Erfolge vorweisen als CureVac. Ansonsten gab es aber wenige bis gar keine guten Nachrichten.

Probleme hatte Valneva (FR0004056851) unter anderem mit dem Timing. Die Zulassung kam zu spät, um bereits geschlossene Lieferverträge mit der EU halten zu können. Die wurden deutlich nach unten korrigiert und umfassen nur noch einen Bruchteil der ursprünglich anvisierten Impfdosen. Noch dazu fiel das Interesse an mRNA-freien Corona-Impfstoffen letztlich sehr viel geringer aus, als es viele im Vorfeld noch erwartet hätten.

 

Dazu trägt sicherlich auch bei, dass die Pandemie im Alltag der Menschen kaum noch eine Rolle zu spielen scheint. Als wäre all das noch nicht belastend genug, gab es nun auch noch eine Meldung über ein Ende der Zusammenarbeit zwischen Valneva und IDT Biologika. Da die Herstellung des Corona-Impfstoffs eingestellt wurde, gibt es für diese schlicht keine Grundlage mehr.

Der Abschied kommt Valneva teuer zu stehen. Die Entschädigungen an IDT Biologika könnten sich Medienberichten zufolge auf insgesamt rund 40 Millionen Euro belaufen. Das ist nichts, was ein vergleichsweise kleines Unternehmen wie Valneva mal eben aus der Portokasse zahlen könnte. Entsprechend drastisch fielen die Reaktionen der Anleger aus.

 

Die Valneva-Aktie im Sinkflug

 

Am Montag musste die Valneva-Aktie Verluste von etwas mehr als 20 Prozent verkraften. Dadurch fiel der Titel auf 6,54 Euro und erreichte dort (mal wieder) ein neues Rekordtief. An eine Erholung ist momentan kaum zu denken. Zwar gibt es in der Pipeline auch noch andere Projekte als Corona-Impfstoffe. Die spielen bei den Überlegungen der Aktionäre aber momentan maximal eine untergeordnete Rolle.

 

20.09.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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