Kriegt Valneva mit seinem Corona-Totimpfstoff nochmal die Kurve?

Die EMA wird aktiv

 

Erst vor wenigen Tagen machte die Nachricht die Runde, dass die EU-Kommission einen Vorab-Liefervertrag mit Valneva aufzukündigen gedenke, was aufgrund vertraglicher Vereinbarungen auch möglich ist, sollten die Franzosen bis Ende April keine Zulassung für ihren Corona-Impfstoff erhalten haben. Der Aktienkurs reagierte darauf mit einem heftigen Einbruch.

Nun scheinen die Meldungen in die andere Richtung zu gehen. Zwar liegt eine Zulassung seitens der EMA weiterhin nicht vor. Zumindest wurde aber der Prozess der Evaluierung begonnen, womit das mRNA-freie Vakzin von Valneva (FR0004056851) die Phase des Rolling Review hinter sich lässt. Das ist ein wichtiger Schritt für Valneva auf dem Weg zu einer endgültigen Zulassung.

Um den wichtigen Liefervertrag mit der EU zu retten, muss es jetzt allerdings schnell gehen. Keine 30 Tage bleiben Valneva, um eine Zulassung zu erlangen und damit doch noch die vereinbarten Liefermengen verkaufen zu können. Ob das gelingen wird, daran scheinen viele Anleger so ihre Zweifel zu haben. Darauf weist zumindest die Performance der Valneva-Aktie hin.

 

Das Papier konnte sich vom letzten Kurssturz mittlerweile zwar etwas erholen, bleibt aber dennoch deutlich unter den Kursen, die noch in der vergangenen Woche erreicht werden konnten. Im Zuge der schlechten Stimmung an den Märkten geriet gestern auch schon wieder die 10-Euro-Marke in Gefahr, welche von den Käufern letztlich nur knapp verteidigt werden konnten. Per Handelsschluss standen 10,12 Euro auf dem Ticker.

 

Vorsichtig bleiben

 

Es ist erst einmal ein gutes Zeichen, dass es beim Zulassungsprozess des Valneva-Impfstoffs überhaupt irgendwelche Fortschritte zu sehen gibt. Doch die Zeit drängt und die Anleger können sich nicht darauf verlassen, dass die Zulassung rechtzeitig vor Ablauf der Fristen des wichtigen EU-Liefervertrags vorliegen wird. Wer darauf setzt, geht letztlich eine Wette ein. Das kann sich lohnen, es kann aber auch nach hinten losgehen. Ob es sich lohnt, das hohe Risiko einzugehen, kann letzten Endes nur jeder für sich selbst entscheiden.

 

19.05.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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