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Warum der Impfstoff von Valneva einfach keine Abnehmer finden kann

Die Hoffnung auf große Umsäte schwindet mit jedem Tag mehr

NTG24 - Warum der Impfstoff von Valneva einfach keine Abnehmer finden kann

 

Es war ein recht langer Kampf mit dem einen oder anderen Rückschlag, doch letztlich konnte Valneva für seinen Totimpfstoff gegen Corona auch in der EU mit einiger Verspätung eine Zulassung erhalten. Dabei handelt es sich sogar um eine reguläre Zulassung und nicht etwa um eine Notfall-Zulassung, wie sie viele andere Impfstoffhersteller erhalten haben.

Das half Valneva (FR0004056851) allerdings nicht dabei weiter, zahlungskräftige Abnehmer für das Vakzin zu finden. Auf solche warten die Aktionäre bis heute vergebens. Zuletzt gab es Streitigkeiten um einen Liefervertrag mit der EU. Jene wollte sich aus diesem verabschieden, wozu sie rein rechtlich auch absolut imstande ist. Aktuell sieht es danach aus, als könnte es Nachverhandlungen geben, doch selbst im besten Fall ist lediglich mit der Abnahme deutlich reduzierter Mengen zu rechnen.

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Werbebanner WikifolioDenn das grundsätzliche Interesse am Valneva-Impfstoff scheint schlicht zu fehlen, woran auch steigende Corona-Infektionszahlen zuletzt so gar nichts geändert haben. Doch warum genau stellen sich so viele Staaten bei dem Vakzin quer, welches doch bisher der einzige Totimpfstoff ist, welcher in hiesigen Gefilden über eine Zulassung verfügt? Die Antwort darauf lässt sich prinzipiell in einem Wort zusammenfassen: Omikron.

Zwar konnte der Valneva-Impfstoff gute Ergebnisse in Studien erzielen und sowohl eine hervorragende Wirkung als auch eine gute Verträglichkeit vorweisen. Die entsprechenden Untersuchungen stammen allerdings größtenteils noch aus dem vergangenen Jahr. Da spielte Omikron nohc keine Rolle und die meisten machten sich noch um die mittlerweile fast schon in Vergessenheit geratene Delta-Variante Gedanken. Damit steht nun die große Frage im Raum, wie gut der Valneva-Impfstoff eigentlich vor Omikron sowie den Subtypen BA.4 und BA.5 schützt.

 

Die Konkurrenz schläft nicht

 

Genau das wird zwar gerade in diversen Studien untersucht. Es ist aber offen, wann genau mit Ergebnissen zu rechnen ist, während die Konkurrenz in Form von BioNTech und Moderna schon mal nach vorne prescht. Angepasste mRNA-Impfstoffe für Omikron-Varianten befinden sich derzeit in den letzten Zügen der Entwicklung, mit einer Zulassung wird von Experten bereits für den Herbst gerechnet. In einem solchen Fall dürfte das Interesse nach dem Vakzin von Valneva noch weiter nachlassen.

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Einzige Hoffnung bleibt da noch, dass der Impfstoff bei Bevölkerungsteilen gefragt sein könnten, die mRNA-Impfungen generell skeptisch gegenüberstehen. Es zeigte sich in den letzten Monaten allerdings, dass nur ein verschwindend geringer Anteil an Personen tatsächlich auf einen Totimpfstoff wartet. Hingegen handelt es sich bei erschreckend vielen mRNA-Verweigerern auch um generelle Impfverweigerer. Beobachtet werden konnte eine solche ablehenende Haltung bereits bei Einführung des Impfstoffs von Novavax. Der erfüllt zwar nach Ansicht von Medizinern nicht ganz die Definition eines Totimpfstoffs, kommt aber ohne die mRNA-Methode aus. Es erscheint etwas vermessen, nun bei Valneva mit dem ganz großen Durchbruch zu rechnen.

 

Im freien Fall

 

An einen solchen glauben auch die Anleger immer weniger. Zwar erlebte die Valneva-Aktie das eine oder andere Mal auch Auftrieb. Der übergeordnete Abwärtstrend ist aber kaum mehr von der Hand zu weisen und eben jener setzte sich am Donnerstag im hohen Tempo fort. Um knapp neun Prozent ging es gestern abwärts, per Handelsschluss landete Valneva bei übersichtlichen 9,92 Euro und damit wieder unterhalb der Linie von 10 Euro. Damit wurde auch charttechnisch ein Verkaufssignal ausgelöst.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDer Konzern selbst hat die Hoffnung freilich noch nicht aufgegeben und wird hinter den Kulissen eifrig um Abnehmer für seinen Corona-Impfstoff buhlen. Anleger sollten hier aber nicht unbedingt mit Umsatzexplosionen rechnen. Interessanter sind da schon die vielen anderen Projekte, welche Valneva noch in der Pipeline hat. Die meisten davon dürften aber noch ein paar Jährchen brauchen, bevor sie eine Zulassung erhalten werden. Zumindest kurzfristig sieht es für die Valneva-Aktie daher nicht unbedingt rosig aus.

 

15.07.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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