Valneva: SPEKULATIV HALTENSWERT - Kursperspektiven kurzfristig allein von EU- und UK-Zulassung für VLA2001 abhängig
Valneva: Zulassungs-Zeitplan weiter mit Fragezeichen versehen
Auch am heutigen Tag büßt VALNEVA, der potenziell erste Hersteller eines für internationale Zulassungen angemeldeten Corona-Totimpfstoffs (Wirkstoff: VLA2001) auf Herstellungsbasis über chemisch abgetötete und dadurch in ihrer weiteren Ausbreitungsfähigkeit deaktivierte SarsCov2-Virenstränge von tierischer Basisherkunft ohne weitere relevante Unternehmensnachrichten im Tradegate-Handel weitere – 3 % auf einen aktuellen Kurs von 17,10 EUR ein. Die Aktie nimmt damit weiterhin zügig den voraussichtlich erneuten künftigen Test ihres seit Oktober 2020 etablierten Primäraufwärtstrends in Angriff, dessen Unterstützungsmarke aktuell erst bei rd. 13 EUR (damit also rd. 24 % unterhalb des aktuellen Kurses) anzusiedeln ist.
Nicht nur wird die Aktie von VALNEVA (FR0004056851) auch weiterhin von den durch uns schon häufig (z.B. in dieser Analyse) zitierten Faktoren, die aktuell auch nicht weniger andere Corona-Vakzinherstellern wie BIONTECH (US09075V1026), MODERNA (US60770K1079) oder NOVAVAX (US6700024010) belasten, nämlich den jüngst erstmals erfolgten Zulassungen der offenbar hoch wirksamen Corona-Medikamente PAXLOVID (Pfizer) und in geringerem Maße MOLNUPIRAVIR / LAGEVRIO (Merck & Co.) wie aber auch der milden Symptomatik der derzeit weltweit zunehmend grassierenden Omikron-Variante des Virus in Mitleidenschaft gezogen.
Sondern darüber hinaus leiden alle Impfstoffhersteller momentan auch unter den doch sehr einheitlichen medizinwissenschaftlichen Prognosen, dass das allgemeine Corona-Infektionsgeschehen, allein schon klimatisch bedingt, selbst auch in der derzeit alles beherrschenden Omikron-Mutante des Virus spätestens ab dem Frühjahrsbeginn deutlich abklingen dürfte.
Ein solches Umfeld könnte die flächendeckende Zulassung des potenziellen zeitlichen „Nachzügler“-Vakzins gerade von VALNEVA somit nochmals fraglicher werden lassen, zumal ja ausgerechnet VALNEVA sich in den letzten Tagen zusätzlichen Spekulationen ausgesetzt sei, ihr entwickelter Totimpfstoff VLA2001 könnte sich ebenso wie der sehr ähnlich aufgebaute chinesischen Totimpfstoff CoronaVac nach dem Vorbild dessen bescheidener Testungsergebnisse speziell gegen die Omikron-Variante des Virus gar möglicherweise ebenso als nahezu wirkungslos erweisen.
Auch wenn die EU in der vorauseilenden Erwartung, entsprechend den auch weiterhin beibehalten Vorstandsprognosen sei mit einer Noteinsatz-Zulassung von VLA2001 durch die europäische Arzneimittelbehörde EMA noch im 1. Quartal zu rechnen, bereits jetzt 60 Mio. Dosen dieses Impfstoffs bestellt hat, ist der Ausgang dieses aktuell bei der EMA anhängigen Prüfungsverfahrens bislang jedoch auch weiterhin völlig offen.
Gleiches gilt für den Bescheid auf die außerdem laufenden Zulassungsanträge, die Valneva zurückliegend ebenso in Großbritannien sowie in Bahrain gestellt hat.
Was aber diesbezüglich ohne Frage einen weiteren ständigen Malus für die Valneva-Aktie darstellt, ist die Tatsache, dass der französische Konzern einen Zulassungsantrag im immer noch weltgrößten und damit relevantesten Arzneimittel-Land, den USA, bei der dortigen FDA noch gar nicht einmal gestellt oder wenigstens einen möglichen Zeitpunkt hierfür avisiert hat. Dies lastet daher momentan fraglos auch weiterhin kaum weniger grundsätzlich auf der Aktie, als die auch ständig weitere Verschiebung und daher ebenso noch nicht erfolgte US-Zulassungsbeantragung ihres ärgsten Totimpfstoff-Rivalen NOVAVAX bei der FDA.
Die Tatsache, dass Valneva in vielen ihrer weiteren ausgedehnten Forschungsaktivitäten (z.B. auch gegen japanische Enzyphalitis, Tuberkulose, Cholera, bakterielle Pseudonomas-Infektionen mit Verursachung schwerster Atemwegs- und Lungenschädigungen, Lyme-Borreliose oder das vor allem in Afrika und Südostasien verbreitete Chikungunya-Stechmücken-Virus) entweder bereits marktzugelassene Wirk- bzw. Impfstoffe am Start hat, diese Zulassungsbeantragungen noch in 2022 (u.a. dann auch bei der FDA) vornehmen will oder sich diese Wirk-/Impfstoffe aktuell in anfänglichen bis fortgeschrittenen klinischen Testphasen befinden, weshalb der Analystenkonsens für Valneva auch derzeit im Konsens erstmals in 2022 sogar den Übergang in die Gewinnzone (!) erwartet, stellt dabei momentan ganz offenkundig nur ein zu schwaches Gegengewicht zur weiterhin offenen Frage der künftigen internationalen VLA2001-Zulassungen dar, um der Aktie zu einem wieder stärkeren Kursauftrieb zu verhelfen.
Solange diese Frage der kommenden internationalen VLA2001-Zulassungen auch weiterhin weitgehend ungeklärt bleibt, dürfte sich die Abschwächung der Valneva-Aktie in den kommenden Tagen daher zunächst auch weiter sehr dynamisch und kaum gebremst in Richtung der von uns oben genannten nächsten Unterstützungs-Kursmarke von rd. 13 EUR fortsetzen.
Andererseits würde zumindest eine Realisierung der von Valneva noch für das 1. Quartal angepeilten EMA-Zulassung ihres Totimpfstoffs angesichts der bereits erfolgten EU-Bestellung von 60 Mio. Impfdosen ohne Frage am Tag dieser Meldung (wenn auch möglicherweise nur kurzfristig) einen erneut massiven Aktiensprung mit sich bringen.
Daher stufen wir trotz der kurzfristig weiterhin bestehenden und mit potenziell – 24 % durchaus beträchtlichen Korrekturgefahr auf zunächst 13 EUR die Aktie von Valneva derzeit noch immer zumindest als SPEKULATIV HALTENSWERT ein.
Chart: VALNEVA (in Euro)
12.01.2022 - Matthias Reiner
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