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Volkswagen blickt in die Zukunft, auch BMW zeigt neue Konzepte, Mercedes-Benz setzt auf Effizienz und BYD lehrt die deutschen Autobauer das Fürchten

Die deutschen Autogiganten wollen wieder aufholen

NTG24 - Volkswagen blickt in die Zukunft, auch BMW zeigt neue Konzepte, Mercedes-Benz setzt auf Effizienz und BYD lehrt die deutschen Autobauer das Fürchten

 

Gerade in den vergangenen Tagen wurde viel geredet und geschrieben über die Zukunft der Autobranche. Dabei ging es nicht nur um Sinn und Unsinn des Ende des Verbrenners, sondern auch häufig um die Chancen der europäischen Hersteller im Wettbewerb mit immer aggressiveren Konkurrenten aus China. Passend zur IAA haben die Konzerne nun frische Ankündigungen für die Zukunft parat.

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Dass die Zukunft im Automobilsektor elektrisch ist, dagegen versperrt sich mittlerweile niemand mehr. Auch Volkswagen (DE0007664039) ist das bewusst und so zeigten die Wolfsburger kürzlich mit dem ID. GTI Concept die Zukunft des fast schon legendären GTI-Kürzels, welche zur Freude vieler Fahrer einiges aus der Vergangenheit übernimmt. Das Fahrzeug orientiert sich am ID.2, das Design wird aber etwas sportlicher gestaltet.

Obschon das Fahrzeug rein elektrisch daherkommt, soll es einige Tugenden alter Golf GTIs übernehmen. Das bekannte Kürzel soll in Zukunft auch nicht mehr als „Gran Turismo Injektion“, sondern als „Gran Turismo Intelligence“ verstanden werden. Das zeichnet sich unter anderem durch einen „Erlebnisschalter“ aus, mit dem Nutzer die Gangschaltung vorheriger GTI-Modelle nach Lust und Lane simulieren können. Vieles existiert bisher nur als Konzept, genaue Informationen gibt es weder über technische Daten noch über Preise. Die Serienproduktion ist aber beschlossen und soll bestenfalls 2026, passend zum 50-jährigen GTI-Jubiläum, beginnen.

 

BMW: Neue Klasse

 

Bei BMW (DE0005190003) geht man noch einen Schritt weiter und stellte bereits kurz vor der IAA die „BMV Vision Neue Klasse“ vor. Dabei handelt es sich um ein Konzept, welches einen Ausblick auf ab 2025 erscheinende Elektrofahrzeuge bieten soll. Laut BMW-Chef soll es aber mehr sein als einfach nur ein neues Produkt, sondern eine „Idee“. Erstmals wurde die Fahrzeugarchitektur vollständig auf E-Mobilität ausgelegt und die Basis dafür sollen in Zukunft alle Autos des bayrischen Herstellers verwenden.

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Freilich mangelt es auch hier noch an vielen Details. In Aussicht gestellt wird aber grob, dass Reichweite und Ladegeschwindigkeit um 30 Prozent höher ausfallen als bei aktuellen Elektroautos. Zudem wird eine bessere Umweltverträglichkeit gesprochen, da das Recycling der Bauteile bereits während der Entwicklung eine zentrale Rolle gespielt habe. Mit solchen Ansätzen dürfte BMW sich unter anderem erhoffen, auf dem wichtigen chinesischen Markt endlich wieder Fuß zu fassen.

 

Mercedes-Benz trimmt E-Autos auf Effizienz

 

Eben jenen will auch Mercedes-Benz (DE0007100000) mit Gewissheit nicht aus den Augen verlieren. Bei den Schwaben stand kürzlich das Thema Effizienz im Mittelpunkt. Mit viel Technik und einem neuen Betriebssystem soll es gelingen, den Antrieb der vollelektrischen C-Klasse auf 12 kWh pro 100 Kilometer zu begrenzen, ohne dabei auf Leistung oder Komfort verzichten zu müssen. Damit sollen Reichweiten von etwa 750 km nach WLTP erreicht werden.

Eines der Herzstücke des Ganzen ist ein neuer Chip, der von Nvidia geliefert wird und mit einer Wasserkühlung versehen wird. Angetrieben wird jener von einer noch nicht näher spezifizierten Batterie, welche günstiger und leichter als derzeitige Lösungen sein soll. Die Gesamteffizienz vom Akku zu den Rädern soll eine Effizienz von 93 Prozent erreichen. Auch Mercedes-Benz hält sich mit einigen Details noch zurück, zeigt aber, wohin die Reise geht. Reichweitenprobleme sollen in Zukunft nicht mit immer größeren Akkus, sondern vor allem eine höhere Effizienz gelöst werden.

 

BYD: Der Angstgegner

 

Einer der wohl schärfsten Konkurrenten von Volkswagen und Co dürfte in Zukunft BYD (CNE100000296) sein. Der chinesische Autobauer arbeitet unter Hochdruck am Durchbruch in Europa, und das durchaus mit ersten Erfolgen. Die Auslieferungszahlen bewegen sich noch in überschaubaren Regionen. Doch unter anderem mit dem Seal weiß BYD bei der Fachpresse zu begeistern und es sollen in Zukunft noch viele andere Modelle folgen. Über kurz oder lang könnte das Unternehmen vor allem über den Preis angreifen.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeVerstecken muss sich BYD aber auch nicht, wenn es um technische Daten und Fahrkomfort geht, und selbst im Premiumsegment kann man hervorragend mithalten. Und während die Aktien der großen deutschen Autobauer am Freitag durch die Bank deutlich nachgaben (Volkswagen -4,18 Prozent, BMW -3,06 Prozent, Mercedes-Benz -2,49 Prozent), ging es für BYD um 2,9 Prozent bis auf 29,82 Euro aufwärts. Das hat zwar auch mit Konjunkturhilfen der chinesischen Regierung zu tun, steht aber sinnbildlich für die enormen Herausforderungen, welche in Europa gerade auf die Traditionsmarken buchstäblich zurollen.

 

Die Zeitenwende steht an

 

Die IAA zeigt ebenfalls, wohin die Reise geht. Mehr Hersteller aus China als jemals zuvor sind dort vertreten, die teils mit Innovationen, Design, Komfort oder schlicht einem günstigen Preis punkten wollen. Noch haben hiesige Hersteller die Gelegenheit, Boden gutzumachen. Je länger sie dafür brauchen, desto schwieriger wird es aber vor allem, im wichtigen chinesischen Markt wieder Fuß zu fassen. Die Aktionäre erleben derzeit eine Weichenstellung für die Zukunft, und eben deshalb lohnt es sich, bei den Ankündigungen der Autobauer sehr genau hinzusehen.

04.09.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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