als .pdf Datei herunterladen

Volkswagen setzt in China auf Infotainment und geht damit eine wichtige Baustelle an

Wird damit endlich alles besser?

NTG24 - Volkswagen setzt in China auf Infotainment und geht damit eine wichtige Baustelle an

 

Wer sich heutzutage nach einem Neuwagen umsieht, der interessiert sich in der Regel kaum noch für Pferdestärken oder Hubraum. Für manch einen spielen solche Faktoren zwar noch immer eine Rolle. Bei der Masse sind es aber Komfortfunktionen, die im Vordergrund stehen. Diesbezüglich hat sich das Auto von einem reinen Fortbewegungsmittel zu einer High-Tech-Zentrale entwickelt und genau hier hatte Volkswagen in den letzten Jahren viel zu oft das Nachsehen.

Anzeige:

Banner TradingView

 

Nicht gut kommt ein solcher Mangel auf dem chinesischen Markt an, wo die heimischen Hersteller und US-Konzerne sich mit technischen Innovationen regelmäßig gegenseitig überbieten. Volkswagen (DE0007664039) hat sich nun wohl vorgenommen, im Bereich Infotainment endlich aufzuholen. Zu diesem Zweck sind die Wolfsburger eine Kooperation mit dem chinesischen Softwareunternehmen Thundersoft bekannt. Zusammen wird ein Joint Venture namens Cariad ins Leben gerufen. VW hält daran 49 Prozent während die chinesischen Partner mit 51 Prozent die Mehrheit an dem Ganzen erhalten.

Die behördlichen Genehmigungen vorausgesetzt wird Volkswagen in das Projekt laut „Handelsblatt“ elf Millionen Euro investieren. Thundersoft ist im Bereich Automotive kein Unbekannter und werkelt darüber hinaus auch in den Segmenten Internet of Things und bei Mobilfunklösungen. Bei der neuen Partnerschaft soll der Konzern sich darauf konzentrieren, Konnektivität und Infotainment bei Volkswagen voranzubringen.

 

War das erst der Anfang für Volkswagen?

 

Anzeige:

Werbebanner EMH PM TradeDie Investition hält sich auf den ersten Blick in Grenzen und über Nacht werden daraus wohl kaum weltbewegende Neuerungen entstehen. Doch aus Insider-Kreisen ist zu hören, dass Volkswagen an weiteren Projekten dieser Art interessiert sein könnte. Ziel sei es dabei, gerade für China maßgeschneiderte Lösungen zu entwickeln. Indem gigantischen Markt spielen technische Spielereien in Autos tendenziell eine noch größere Rolle als in westlichen Gefilden. Da rächt es sich, dass Volkswagen dies viel zu lange vernachlässigt hat und sich in Sachen Software immer wieder Kritik gefallen lassen musste.

Bleibt nur abzuwarten, welche Neuerungen sich aus dem frischen Engagement noch ergeben werden. Aus Anlegersicht ist es aber in jedem Fall erfreulich, dass Volkswagen wichtige Baustellen angeht und damit den Weg dafür bereitet, hier wieder nach vorne zu kommen. Wird man damit erfolgreich sein, könnte das auch der Volkswagen-Aktie wieder zu etwas Auftrieb verhelfen. Jene ließ in den letzten Wochen und Monaten eher zu wünschen übrig.

Seit Jahresbeginn ging es zwar dezent in Richtung Norden für das Papier, doch auf Jahressicht sind noch immer Verluste von 16,5 Prozent zu verzeichnen und mit 127,70 Euro waren die Kurse zum Wochenende von ihren Höchstständen weit entfernt. Dass Volkswagen in Sachen Verkaufszahlen nicht immer überzeugen konnte, wurde in den letzten Jahren des Häufigeren auf die Software zurückgeführt. Jedes Engagement in diesem Bereich ist daher wohl erstmal als positiv zu bewerten.

 

Weht bald ein rauer Wind für Volkswagen?

 

Allerdings zeichnen sich am Horizont derzeit aus ganz anderer Richtung dunkle Wolken ab. Der Autosektor wird an den Märkten immer kritischer beäugt und nicht wenige Beobachter rechnen mit einem Einbruch bei den Absatzzahlen. Bei einigen Herstellern ließ sich ein solcher im ersten Quartal schon ansatzweise sehen. Immer neue Rabattschlachten sprechen auch nicht unbedingt dafür, dass den Autobauern die Fahrzeuge momentan aus den Händen gerissen werden.

Anzeige:

Werbebanner Zürcher BörsenbriefeGrund für Euphorie gibt es da also leider noch nicht und das laufende Jahr könnte sich einmal mehr als sehr herausfordernd erweisen. Zwar lassen Volkswagen und Co die Chipkrise endlich hinter sich und aus der Produktion gab es zuletzt keine größeren Probleme mehr zu vernehmen. Möglicherweise rutscht die Branche aber inflationsbedingt vom Regen in die Traufe. Wie sich dies auf Volkswagen speziell auswirken mag, lässt sich noch nicht absehen. Anleger sollten die Warnsignale aber nicht einfach ignorieren.

 

17.04.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

Auf Twitter teilen     Auf Facebook teilen


Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.









Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur


Bitte geben Sie die Anzahl der unten gezeigten Eurozeichen in das Feld ein.
>

 



Bewertungen, Kommentare und Fragen an den Redakteur

 

 

Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)