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Die Warnstreiks bei Volkswagen sind schon wieder zu Ende, doch ausruhen kann der Konzern sich noch lange nicht

Alles deutet auf Eskalation bei Volkswagen hin

NTG24 - Die Warnstreiks bei Volkswagen sind schon wieder zu Ende, doch ausruhen kann der Konzern sich noch lange nicht

 

Mit dem Ende der Friedenspflicht machte die Gewerkschaft IG Metall mehr oder minder umgehend von ihrem Streikrecht Gebrauch. An neun von zehn Standorten von Volkswagen wurde kürzlich gestreikt und die Beteiligung fiel laut den Gewerkschaftern sehr groß aus. Knapp 100.000 Teilnehmer wurden gezählt, die mit dem Kurs der Unternehmensführung nicht einverstanden sind.

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Werbebanner Zürcher Börsenbriefe Special 4 kleinStattgefunden haben die Warnstreiks in jeder Schicht für jeweils zwei Stunden. Mittlerweile wurde der Ausstand schon wieder beendet und in den Werken wird normal gearbeitet (so es denn genügend zu tun gibt). Allerdings ist fraglich, wie lange der Frieden halten wird. Denn näher zusammengekommen sind Volkswagen und die Belegschaft nicht. Am kommenden Montag steht die nächste Verhandlungsrunde an. Dass sich daraus nennenswerte Änderungen ergeben werden, ist aktuell aber kaum vorstellbar.

Die Positionen von Betriebsrat und Geschäftsführung gehen unverändert weit auseinander. Volkswagen (DE0007664039) will drastische Sparmaßnahmen auf den Weg bringen, darunter mögliche Werksschließungen und betriebsbedingte Kündigungen. Ferner soll es Lohnkürzungen um pauschal zehn Prozent quer durch alle Tarifgruppen geben. Die IG Metall hingegen fordert ein grundsätzliches Ausschließen von Werksschließungen und betriebsbedingten Kündigungen und zudem noch Lohnerhöhungen von rund sieben Prozent. Zuletzt wurde vorgeschlagen, diese Erhöhungen in einen Fonds einfließen zu lassen und nicht auszuzahlen. 1,5 Milliarden Euro sollte der Konzern durch dieses Konzept einsparen, was die Unternehmensleitung aber bereits ablehnte.

 

 

 

Verhärtete Fronten bei Volkswagen

 

Bei IG Metall spricht man zwar davon, einen „riesigen Schritt“ auf Volkswagen zugegangen zu sein. Aus der Ferne ließ sich aber nur wenig Bewegung erkennen. Beide Seiten beharren derzeit noch in der einen oder anderen Weise auf Maximalforderungen. Dass unter diesen Voraussetzungen Kompromisse schwierig bis unmöglich werden, dürfte sich von selbst verstehen. Ins Visier nehmen die Arbeitnehmervertreter derweil auch die Aktionäre von Volkswagen.

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Werbebanner Speed Monkeys - Tesla Tuning EssenAuch jene müssten ihren Beitrag leisten, um den Konzern aus seiner schwierigen Lage heraus zu manövrieren. Gemeint dürfte damit sein, die Dividende zu kürzen oder gar einzustampfen. Allerdings darf die Frage erlaubt sein, ob die Anleger angesichts von Kursverlusten von über 50 Prozent in den letzten drei Jahren nicht schon schwer geblutet haben. Zudem könnte das Herangehen an die Dividende eine weitere Anlegerflucht auslösen und damit den Aktienkurs noch sehr viel mehr unter Druck setzen. Zu Handelsschluss am Montag standen gerade noch 80,36 Euro auf dem Ticker.

Aus Arbeitnehmersicht ist es nachvollziehbar, Enttäuschung und Wut auf Aktionäre zu entladen. Schließlich findet sich darin zunächst eine weitgehend gesichtslose Entität, noch dazu eine in den Augen der Gesellschaft eher unpopuläre. Allerdings wurden die Ausschüttungen in den letzten Jahren bereits deutlich zurückgefahren. Selbst wenn Volkswagen hier zum Kahlschlag ausholen sollte, würde es die Probleme des Konzerns nicht vollständig lösen und das dadurch zerstörte Vertrauen würde Jahre brauchen, um wieder aufgebaut werden zu können.

 

Eine explosive Angelegenheit

 

Gleichwohl sei gesagt, dass bei der Krise von Volkswagen unzählige Ansichten und Interessen aufeinanderprallen und dabei alle Parteien ein Stück weit eingefärbt sind. Meine Wenigkeit möchte ich damit nicht ausklammern, beziehe ich doch allgemein recht klar Stellung die den Anlegerinnen und Anlegern. Damit meine ich in erster Linie Kleinanleger, die im besten Vertrauen auf Wachstum ihr sauer Erspartes in Volkswagen-Aktien anlegten, nur um heute enttäuscht auf ihr Depot zu blicken und noch dazu von Gewerkschaftern als Sündenbock missbraucht zu werden.

Offen bleibt, was bei Volkswagen als nächstes passieren mag. Klar ist aber, dass eine Lösung nicht allen Beteiligten schmecken wird. Solange die grundsätzlichen Probleme in Form sinkender Absatzzahlen und schwacher Margen nicht gelöst sind, wird es irgendwo Abstriche geben müssen. Da sich kaum ausschließen lässt, dass auch die Anteilseigner weiter bluten müssen, empfiehlt sich noch immer ein gebührender Abstand zur Aktie.

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04.12.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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