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Schonfrist für Volkswagen und Mercedes-Benz, Apple drohen weiterhin herbe Zölle und Samsung bleibt nicht verschont

Donald Trump bleibt sprunghaft bei seiner Zollpolitik

NTG24 - Schonfrist für Volkswagen und Mercedes-Benz, Apple drohen weiterhin herbe Zölle und Samsung bleibt nicht verschont

 

Das bekannte Muster scheint sich zu wiederholen. Nachdem US-Präsident Donald Trump Ende vergangener Woche massive Zölle für Importe aus der EU ankündigte, kam es in den hiesigen Nachtstunden zu Montag nun zum vorläufigen Rückzieher. Statt bereits am 1. Juni sollen die Aufschläge erst am 8. Juli in Kraft treten. Darum bat EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Nun soll es in die Verhandlungen gehen.

Besonders bedrohlich waren die neuen Zölle für Volkswagen (DE0007664039), wo man schon unter Importzöllen von 25 Prozent in den USA schwer zu leiden hatten. Bei 50 Prozent dürfte ein Niveau erreicht sein, bei dem das Geschäft mit manchem Modell schlicht nicht mehr lohnenswert wäre. Zwar unterhält VW in den USA natürlich einige Standorte, doch beispielsweise die wichtige Marke Audi wird ausschließlich aus dem Ausland in die Vereinigten Staaten importiert.

Zu Beginn der neuen Woche ist wohl mit einer gewissen Erleichterung zu rechnen, nachdem die VW-Aktie am Freitag um etwas mehr als drei Prozent auf 93,50 Euro zurückfiel. Ob es direkt zu einer furiosen Rallye kommen wird, darf aber wohl eher bezweifelt werden. Denn US-Zölle sind nur einer von vielen Faktoren, die für die schwache Performance der Volkswagen-Aktie geführt haben.

 

 

 

Mercedes-Benz mit Atempause

 

Mehr oder minder dasselbe lässt sich von Mercedes-Benz (DE0007100000) behaupten, wo man recht dankbar über die Zollpause sein dürfte. Am Freitag landete man noch im unteren Drittel des DAX mit Kursverlusten von vier Prozent. Die psychologisch wichtige Linie bei 50 Euro geriet schon in Gefahr, zu Handelsschluss standen magere 50,54 Euro auf dem Ticker. Nun dürften die Bullen erst einmal etwas neues Selbstbewusstsein entdecken.

 

Fraglich ist allerdings, ob es auch zu einem echten Stimmungswechsel kommen wird. Denn aufgeschoben ist nicht aufgehoben und auch wenn die Ankündigung lächerlich hoher Zölle seitens Trump letztlich nur Verhandlungstaktik sein mag, so werden entsprechende Äußerungen die Märkte sehr wahrscheinlich noch das eine oder andere Mal beschäftigen. Daraus resultiert bei den Aktien der deutschen Autobauern eine latente Unsicherheit, und das hat bisher nur äußerst selten einem Aktienkurs weitergeholfen.

 

Apple im Visier von Trump

 

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Werbebanner Philoro 2 (Noch?) keine Pause verkündete Donald Trump mit Blick auf zusätzliche Zölle für das iPhone von Apple (US0378331005). In der vergangenen Woche forderte der sogenannte US-Präsident, dass Apple iPhones für den US-Markt gefälligst vor Ort produzieren solle; mit der gegenwärtigen Verlagerung nach Indien ist er nicht zufrieden. Ab Ende Juni könnten die zusätzlichen Zölle in Kraft treten; die Apple-Aktie gab in der vergangenen Woche um rund 7,5 Prozent auf 195,27 US-Dollar nach.

Sollte Trump in dieser Hinsicht nicht auch wieder in der einen oder anderen Form einknicken, wäre es ein denkbar ungünstiges Szenario für Apple, und das nur wenige Monate vor der erwarteten Vorstellung einer neuen iPhone-Generation. Durch Zölle in Höhe von 25 Prozent käme Apple um Preissteigerungen kaum herum, wenn die Marge nicht tiefe Schläge verkraften soll. Das könnte aber die Absatzzahlen beeinflussen, welche in China bereits seit Längerem schwächeln.

 

Samsung bleibt nicht verschont

 

Trump konzentrierte sich bei der ursprünglichen Ankündigung ausschließlich auf Smartphones von Apple. Später legte er jedoch nach und ließ wissen, dass auch andere Hersteller wie Samsung (KR7005930003) nicht verschont bleiben sollen, damit es „fair“ bleibe. Es ist erstaunlich, dass gerade dieses Wort in Verbindung mit weitgehend willkürlichen Zöllen Verwendung findet. Böse Zungen könnten das glatt für Satire halten.

Anzeige:

Werbebanner Immobilienbewertung DresdenDass die Samsung-Aktie nun davon profitieren könnte, dass der größte Konkurrent im Smartphone-Segment unter Druck geraten könnte, davon ist eher nicht auszugehen. Es deutet sich daher eine Fortsetzung der eher schwachen Performance an. Nach herben Verlusten zu Ende des vergangenen Jahres konnte die Samsung-Aktie sich zuletzt zwar auf niedrigem Niveau stabilisieren. Anzeichen einer Gegenbewegung bleiben aber ein seltener Anblick. Geschadet hat dem Titel unter anderem der anhaltende Nachholbedarf im Chip-Segment.

 

Mal hü, mal hott

 

Die Entwicklungen in der US-Politik bleiben vollkommen unvorhersehbar und es kann jederzeit zu neuen Wendungen seitens Donald Trump kommen, der von einem etablierten Politikstil nicht viel hält, bevorzugt per Dekret regiert und Institutionen wie den Senat und die Justiz eher als Ärgernis ansieht. Das macht es weiterhin schwierig bis unmöglich, die Richtung an den Märkten vorherzusehen. Der jüngste Eklat zeigt aber vielleicht wieder, dass es sich lohnen dürfte, Ruhe zu bewahren und bei Ankündigungen aus dem Weißen Haus zunächst abzuwarten, ob solche denn auch wirklich zeitnah in die Tat umgesetzt werden.

 

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26.05.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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