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Volkswagen auf Talfahrt, Mercedes-Benz steuert auf neue Probleme zu, auch BMW wird das Leben schwergemacht und Hyundai scheint den richtigen Weg eingeschlagen zu haben

Donald Trump macht ernst bei Autozöllen

NTG24 - Volkswagen auf Talfahrt, Mercedes-Benz steuert auf neue Probleme zu, auch BMW wird das Leben schwergemacht und Hyundai scheint den richtigen Weg eingeschlagen zu haben

 

Als die Schlussglocke an den hiesigen Märkten ertönte, hatte US-Präsident Donald Trump seine jüngste Zollentscheidung noch nicht offiziell verkündet. Es wurde aber schon darüber gemunkelt und vorherige Hoffnungen auf einen etwas milderen Umgang mit den eigenen Handelspartnern lösten sich weitgehend in Luft auf. Nun ist klar, dass schon ab dem 2. April 25 Prozent auf Autoimporte in die USA erhoben werden sollen statt der bisherigen 2,5 Prozent.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDiese Entscheidung trifft viele deutsche Hersteller besonders hart und Volkswagen (DE0007664039) ist da keine Ausnahme. Zwar produziert der Konzern bereits eine Vielzahl von Modellen in Übersee. Die wichtigen Marken Audi und Porsche sind in den USA allerdings noch überhaupt nicht vertreten. Selbst wenn VW daran etwas ändern wollte, so würde das Hochfahren der Produktion voraussichtlich Jahre in Anspruch nehmen. Für den Moment steuert man also auf schwierige Zeiten zu.

 

 

 

Die Anleger sahen die schlechten Neuigkeiten bereits kommen und die Volkswagen-Aktie musste am Mittwoch Kursverluste von 1,6 Prozent hinnehmen. Dadurch geriet das Papier wieder gefährlich nahe an die psychologisch wichtige Marke bei 100 Euro. Gerade noch 100,80 Euro standen zu Handelsschluss auf dem Ticker. Es ist zu vermuten, dass die Stimmung am Donnerstag nicht viel besser ausfallen wird, weshalb charttechnische Verkaufssignale derzeit wohl leider nicht auszuschließen sind.

 

Doppelter Druck bei Mercedes-Benz

 

An Mercedes-Benz (DE0007100000) werden die US-Zölle ebenfalls nicht spurlos vorbeigehen. Donald Trump schloss bei den von ihm angekündigten Zöllen Nutzfahrzeuge explizit nicht aus, sodass auch die recht erfolgreichen Transporter von Mercedes in Mitleidenschaft gezogen werden dürften. Auch Strafzölle für diverse Bauteile sind für den Stuttgarter Autobauer keine erfreuliche Angelegenheit.

Dabei wollte sich Mercedes-Benz aufgrund der zunehmenden Probleme in China eigentlich verstärkt auf den noch größeren Automarkt in den USA konzentrieren. Die protektionistische Politik dort wird dieses Unterfangen allerdings zu einer enormen Herausforderung machen. Trump stattet all jene Konzerne mit klaren Vorteilen aus, die ihre Produktion so weit wie möglich in den Vereinigten Staaten passieren lassen. Für Mercedes ist das (kurzfristig) nicht umsetzbar und so mussten hier bereits gestern Kursverluste von 2,1 Prozent verkraftet werden.

 

BMW reiht sich ein

 

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Werbebanner DegussaDieselben Faktoren wie bei VW und Mercedes-Benz sorgten auch bei der Aktie von BMW (DE0005190003) für Verkaufsdruck. Die Anteilseigner mussten zusehen, wie die Aktie um etwas mehr als zwei Prozent an Wert verlor und bei Handelsschluss nur noch einen Kurs von 79,28 Euro vorweisen konnte. Die Erholung aus dem März war ohnehin schon ins Wanken geraten. Durch das erneute Unterschreiten der 80-Euro-Linie wirkt die Aktie nun wieder schwer angeschlagen und auf die tatsächliche Ankündigung konnten die Aktionäre dabei noch nicht einmal reagieren.

Zwar ist es nicht so, als hätten BMW und Co. ihre Strategie für den US-Markt vollkommen vernachlässigt. Attraktiv wirkte in den letzten Jahren aber vor allem der Bau von Werken im Nachbarstaat Mexiko. Dort kündigte BMW im Jahr 2023 Investitionen in Höhe von 800 Millionen Euro an, um ab 2027 die „Neue Klasse“ in San Luis Potosí produzieren zu lassen. Dieses Vorhaben steht nun nicht mehr unter dem besten Stern.

 

Hatte Hyundai den richtigen Riecher?

 

Ein neues US-Werk wird hingegen der südkoreanische Autokonzern Hyundai (KR7005380001) in Kürze in Georgia eröffnet. Kürzlich wurden dafür bereits weitere Investitionen angekündigt, zudem sollen Milliarden in Anlagen für Forschung und Entwicklung in den USA fließen. Ob die neuerlichen Pläne im Zusammenhang mit Trumps Politik stehen oder nicht doch schon sehr viel länger geplant waren, ist nicht abschließend geklärt. Der US-Präsident zeigte sich aber bei einer gemeinsamen Pressekonferenz voll des Lobes für das Unternehmen.

Hyundai tut genau das, was Donald Trump gerne haben möchte und verlagert die Produktion verstärkt direkt in die USA. Eine Sonderbehandlung erfährt das Unternehmen dadurch zwar noch nicht. Die freundlichen Worte aus dem Weißen Haus hinterlassen an der Börse aber durchaus Wirkung. Die Hyundai-Aktie schlägt sich recht wacker, auch wenn im frühen Handel in Korea zunächst Verluste hingenommen werden mussten. Anders als bei manchem deutschen Mitbewerber gerät die generell freundliche Chartentwicklung dadurch noch nicht unmittelbar in Gefahr.

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Fällt das Damoklesschwert?

 

Noch dauert es ein paar Tage, bis die US-Zölle tatsächlich in Kraft treten werden. Bis dahin kann noch viel passieren. Die EU kündigte bereits an, sich die neue Ausgangslage genau anzusehen. Mögliche Gegenzölle könnten folgen, welche bisher aber noch nicht angekündigt wurden. Am Beispiel von Kanada und Mexiko zeigte sich aber bereits, dass Trump kurzfristig noch einlenken kann. Darauf verlassen können Anleger sich allerdings nicht und selbst wenn es dazu kommen sollte, würden Zollsorgen die Autobauer weiterhin wie ein Damoklesschwert begleiten.

 

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27.03.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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