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Volkswagen weiter schwach in China, der nächste Rückruf bei Mercedes-Benz, DHL Group auf Schrumpfkurs und Rheinmetall setzt auf Ungarn

Die Anleger haben erstmal nichts zu lachen

NTG24 - Volkswagen weiter schwach in China, der nächste Rückruf bei Mercedes-Benz, DHL Group auf Schrumpfkurs und Rheinmetall setzt auf Ungarn

 

In den vergangenen Tagen richtete sich der Blick der Anleger in erster Linie nach China, und in den Gesichtern der Marktakteure waren etliche Sorgen zu erkennen. Die Wirtschaft in der zweitgrößten Volkswirtschaft auf dem Planeten will auch nach der Pandemie nicht recht in Gang kommen und es mehren sich stattdessen Zeichen für einen möglicherweise dauerhaften Abschwung.

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Das bekommt auch Volkswagen (DE0007664039) zu spüren, wo die Absatzzahlen in China im Juli abermals rückläufig waren. Wie der Konzern mitteilte, konnten im vergangenen Jahr 260.400 Fahrzeuge im Reich der Mitte an die Frau oder den Mann gebracht werden. Das sind satte 10,2 Prozent weniger als noch ein Jahr zuvor. Volkswagen selbst erklärt sich den Einbruch mit dem Wegfall von Subventionen.

Ein Stück weit trägt die Argumentation sogar. Nicht verhindern kann Volkswagen aber, dass die Zweifel an Erfolgen in Fernost weiter zunehmen. Nicht nur die schwache Wirtschaft hat die Wolfsburger ins Hintertreffen geraten lassen. Auch die schwache Positionierung bei Elektroautos spielt hier eine gewichtige Rolle. Die Aktie konnte sich am Freitag trotz der schlechten Nachrichten relativ stabil halten, steckt aber schon seit Längerem im Abwärtstrend. Immerhin gab es auch Erfreuliches zu hören. In Europa konnte VW die Absatzzahlen im vergangenen Monat um über 20 Prozent steigern.

 

Mercedes-Benz: Die Probleme hören nicht auf

 

Bei Mercedes-Benz (DE0007100000) gab es aus China zuletzt ebenfalls nichts Positives zu hören. Der Konzern hat dort einen großen Rückruf ins Leben gerufen, von dem etwas mehr als 230.000 Fahrzeuge betroffen sein sollen. Darüber berichtete das „Handelsblatt“ unter Verweis auf chinesische Behörden. Wie bereits bei einem vorherigen Rückruf in den USA sind dafür möglicherweise fehlerhafte Kraftstoffpumpen verantwortlich.

Die Anleger tragen es einigermaßen mit Fassung und die Kursverluste hielten sich am Freitag mit 0,74 Prozent in Grenzen. Die Mercedes-Benz-Aktie hinterlässt mit einem Schlusskurs von 67,02 Euro noch einen besseren Eindruck als die Papiere der Konkurrenz aus Wolfsburg. Dass es in den letzten acht Wochen um rund zwölf Prozent in die Tiefe ging, lässt sich aber kaum schönreden.

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DHL Group: Das gab es lange nicht mehr

 

Die Aktie der DHL Group (DE0005552004) markierte derweil kürzlich bei 42,60 Euro ein neues 52-Wochen-Tief und notierte zum Wochenende mit 42,90 Euro nur unwesentlich über dieser unschönen Marke. Die ohnehin bestehenden Zweifel der Aktionäre wurden jüngst noch einmal neu angefacht. Wie Pitney Bowes mitteilte, ist der hiesige Paketmarkt deutlich zusammengeschrumpft, und das bekommt DHL noch mehr zu spüren als die meisten Mitbewerber.

Im vergangenen Jahr soll das Paketvolumen der ehemals als Deutsche Post firmierenden DHL Group demnach um neun Prozent zurückgegangen sein, wobei gleichzeitig die Marktanteile auf 49 Prozent gesunken sind. Schwerer erwischt hat es nur Hermes, wo das Paketvolumen um 13 Prozent sank. Es handelt sich um den ersten Rückgang von Paketlieferungen in Deutschland seit dem Jahr 2013. Für neue Zuversicht sorgen solche Zahlen freilich nicht.

 

Rheinmetall macht Geschäfte in Ungarn

 

Relativ unbeeindruckt von den vielen wirtschaftlichen Sorgen der Märkte zeigt sich die Aktie von Rheinmetall (DE0007030009). Jener bleiben weitere Höhenflüge derzeit zwar verwehrt. Mit einem Schlusskurs von 249,40 Euro hat das Papier sich am Wochenende aber auf hohem Niveau festgebissen. Dafür gibt es auch allen Grund, denn die Geschäfte des Rüstungskonzerns werden selbst bei schwachen Konjunkturdaten auf absehbare Zeit bestens laufen.

Weiter vorangetrieben werden soll dies nun mit einem neuen Werk in Ungarn, welches kürzlich unter Anwesenheit von Konzernchef Armin Papperger und dem ungarischen Premierminister Viktor Orban eingeweiht wurde. Ungarn strebt danach, die Rüstungsausgaben zu erhöhen, um in Zukunft das Zwei-Prozent-Ziel der NATO bestenfalls dauerhaft erreichen zu können. Wenn Rheinmetall dabei aushelfen kann, wird das zum Schaden der Anleger nicht sein.

 

Wenig Zuversicht

 

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Werbebanner Speed Monkeys - Tesla Tuning EssenWir haben an den Märkten bisher noch keinen endgültigen Crash zu sehen bekommen. Doch die fast schon depressiven Verstimmungen lassen sich kaum ignorieren. Es kommt derzeit einiges zusammen, was die Anleger in die Flucht treibt. Gerade in solchen Zeiten ist es aber zu empfehlen, einen kühlen Kopf zu bewahren. Mit diversen Enttäuschungen sinken auch die Erwartungen, und das eröffnet für die Zukunft auch wieder Comeback-Chancen. Mit anderen Worten könnten sich jetzt und in den kommenden Tagen durchaus interessante Einstiegsgelegenheiten bieten.

20.08.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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