als .pdf Datei herunterladen

Neue Lichtblicke für Volkswagen, auch Porsche dürfte aufatmen, für ThyssenKrupp ändert sich erstmal nichts und Sanofi muss weiter zittern

Die USA und Europa einigen sich im Zollstreit, was für Erleichterung, aber auch Kritik sorgt

NTG24 - Neue Lichtblicke für Volkswagen, auch Porsche dürfte aufatmen, für ThyssenKrupp ändert sich erstmal nichts und Sanofi muss weiter zittern

 

Nur wenige Tage vor Fristende konnten sich USA und EU doch noch auf ein Zollabkommen einigen. Das Ergebnis gefällt nicht jedem. Vereinbart wurde ein Basiszoll von 15 Prozent für die allermeisten Waren sowie der Einkauf der EU von US-Waren im Milliardenwert, hauptsächlich Öl und Gas. Es ist aber immerhin weniger als die 30 Prozent Basiszoll, welche US-Präsident Donald Trump zuvor androhte. Dessen Schulschläger-Taktik scheint zumindest bei der EU aufzugehen.

Anzeige:

Werbebanner Zürcher Börsenbriefe Special 4 kleinEin wichtiges Detail des Abkommens betrifft den Autosektor, auf den nun faktisch niedrigere Zölle zukommen. Denn aktuell werden in den USA insgesamt 27,5 Prozent Einfuhrzoll auf Auto-Importe aus der EU erhoben, wozu auch Einzelteile zählen. Nun geht es also auf 15 Prozent abwärts, was unter anderem Volkswagen (DE0007664039) Luft zum Atmen verschafft. Bei der in der vergangenen Woche vorgelegten Jahresprognose ging der Konzern noch von gleichbleibenden Zöllen aus.

 

 

 

Jetzt ergibt sich ein etwas freundlicherer Ausblick, was die Laune der Aktionäre noch etwas weiter anfachen könnte. Am Freitag konnte die VW-Aktie bereits trotz mauer Ergebnisse zulegen, was Beobachter vornehmlich auf die Sanierungspläne zurückführten. Die Hoffnung auf eine Zolleinigung dürfte jedoch ebenfalls eine gewisse Rolle gespielt haben. Vielleicht wird es am Montag daher keine ganz so hohen Kurssprünge zu sehen geben, doch haben die Käufer gute Chancen, die jüngst zurückeroberte 100-Euro-Marke zu verteidigen.

 

Ein wichtiger Schritt für Porsche

 

Potenziell noch bedeutsamer ist das Handelsabkommen für die Porsche AG (DE000PAG9113), welche in den USA über keine Produktionswerke verfügt und solche auch nicht konkret in Planung hat. Noch dazu setzt der Sportwagenhersteller zu weiten Teilen auf die USA, um schwache Geschäfte in China kompensieren zu können. Das wird auch jetzt nicht zum Kinderspiel werden. Es ist aber allemal einfacher als mit fast doppelt so hohen Zollaufschlägen.

Weiterer Rückenwind an der Börse scheint also auch hier denkbar zu sein. Am Freitag legte die Aktie der Porsche AG bereits um 3,7 Prozent zu und nun wurden die Hoffnungen der Bullen zumindest teilweise bestätigt. Aus technischer Sicht könnte ein Angriff auf das Mai-Hoch bei nicht ganz 48,50 Euro bevorstehen. Oberhalb davon wäre auch die 50-Euro-Linie nicht mehr unerreichbar, die zuletzt im März überboten werden konnte. Fraglich ist jedoch auch hier, wie viel vor dem Wochenende schon vorweggenommen wurde.

 

ThyssenKrupp: Alles beim Alten

 

Anzeige:

Werbebanner Zürcher BörsenbriefeKeine Erleichterungen gibt es durch das neue Abkommen für ThyssenKrupp (DE0007500001), denn Importzölle auf Stahl und Aluminium in Höhe von 50 Prozent wollen die USA unverändert beibehalten. Im Frühjahr ließ ThyssenKrupp zwar bereits wissen, dass dies nur geringe Auswirkungen auf die eigenen Geschäfte hätte, da der Anteil an Exporten aus der EU nach USA vernachlässigbar sein. Grund zur Freude bleibt jedoch dennoch aus.

Das kriselnde Stahlgeschäft bleibt also weiterhin das Sorgenkind des Konzerns. Ausgeglichen wird dies durch gute Entwicklungen an anderer Stelle und die Aussicht auf Verkäufe, beispielsweise der Marinetochter TKMS. Es darf damit gerechnet werden, dass dies weiterhin den Kurs macht und jener sich auf seinem hohen Niveau halten kann. Zum Wochenende brachte die ThyssenKrupp-Aktie es auf einen Kurs von 10,97 Euro. Das sind gut 170 Prozent mehr als zu Jahresbeginn.

 

Für Sanofi wird es wohl ungemütlich

 

Ebenfalls keine Ausnahme wird für Pharmaprodukte gemacht und Donald Trump ließ verkünden, schon in Kürze für diesen Bereich gesonderte Zölle ausrufen zu lassen. Das ist insbesondere für den französischen Konzern Sanofi (FR0000120578) eine große Bedrohung. Im Frühjahr warnte man bereits vor möglichen Folgen und forderte dazu auf, jene durch höhere Medikamentenpreise in Europa abzufedern. Wirklich einlassen wollte sich darauf bisher aber niemand.

Dementsprechend fällt die Stimmung unter den Aktionären gedrückt aus. Mit 85,03 Euro zum Wochenende waren Kursverluste von 9,9 Prozent seit Jahresbeginn zu verzeichnen. Zwar dürften die meisten damit gerechnet haben, dass US-Zölle auch weiterhin eine Belastung bleiben. Die traurige Gewissheit darüber könnte aber durchaus negative Reaktionen hervorrufen.

Anzeige:

Kleiner Münzhandel Barrenshop

 

Was tun die Anleger?

 

Als dieser Artikel entstand, lagen noch keine Kursreaktionen an der Börse auf das Abkommen zwischen USA und EU vor. Dennoch ist klar, dass der Montag ein sehr interessanter Handelstag werden wird. Erfreulich ist, dass die schlimmsten Horrorszenarien zunächst ausbleiben werden. Enttäuschend ist hingegen, dass die EU trotz ihrer gigantischen Marktmacht keine besseren Ergebnisse als das vergleichsweise kleine Japan durchsetzen konnte und hiesige Unternehmen weiterhin mit Belastungen rechnen müssen. Was die Börsianer höher gewichten werden, wird spannend zu sehen sein.

 

Volkswagen AG Vz.-Aktie: Kaufen oder verkaufen?

 

Die neuesten Volkswagen AG Vz.-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Volkswagen AG Vz.-Aktionäre. Lohnt sich aktuell ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen?

Konkrete Empfehlungen zu Volkswagen AG Vz. - hier weiterlesen...

 

28.07.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

Auf Twitter teilen     Auf Facebook teilen


Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.








Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur


Bitte geben Sie die Anzahl der unten gezeigten Eurozeichen in das Feld ein.
>

 



 

 

Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)