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Bayer mit optimistischen Wachstumsprognosen

Bayer stellt Mittelfristziele vor

NTG24 - Bayer mit optimistischen Wachstumsprognosen

 

Für den Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer (ISIN: DE000BAY0017; WKN: BAY001) und seine Investoren lief das Geschäftsjahr 2020 alles andere als zufriedenstellend. Wegen der Milliardenrückstellungen für die Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten in den USA und den hohen Abschreibungen in der Agrarsparte machte das Unternehmen einen Verlust in Höhe von 10,5 Milliarden Euro. Auf dem von der Firma jüngst virtuell veranstalteten ‚Capital Markets Day‘ zeigte sich der Vorstandsvorsitzende Werner Baumann nun sichtlich bemüht, den Investoren mit der Vorstellung der Mittelfristziele wieder neuen Mut zu machen und kündigte entsprechend der Erwartungen der Analysten ein deutliches Umsatzwachstum bis 2024, dem Jahr seiner geplanten Amtsniederlegung, an.

Demnach will der Traditionskonzern bis dahin einen Umsatz von 43 Milliarden bis 45 Milliarden Euro erwirtschaften, ein bereinigtes Ergebnis je Aktie im Jahr 2024 auf Basis konstanter Wechselkurse zwischen 7,00 und 7,50 Euro aufweisen sowie eine um Sondereinflüsse bereinigte EBITDA-Marge von rund 27 % bis 29 % nach rund 24 % in 2020 erzielen. Im Pharmageschäft strebt Bayer bis 2023 ebenfalls eine EBITDA-Marge von 32 % bis 34 % an, die auch in 2024, dem Jahr der Patentabläufe, möglichst stabil gehalten werden soll. Gleichzeitig wird bis Ende 2024 eine Reduzierung der Nettofinanzverschuldung auf 28 Milliarden bis 30 Milliarden Euro geplant.

Hintergründe dieser aus Unternehmenssicht optimistischen Prognose sind u.a. erwartete Verbesserungen beim Agrargeschäft durch Lieferungen von neuem Mais-, Soja- und Baumwoll-Saatgut u.a., beim Geschäft mit rezeptfreien Medikamenten sowie beim Pharmageschäft, das bis 2023 wachsen soll, bevor 2024 das teilweise Auslaufen von Patenten für die milliardenschweren Kassenschlager Xarelto und Eylea zu einem Umsatzrückgang im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich führt. Ab 2025 soll die Division wieder zu nachhaltigem Wachstum zurückkehren.

 

Bayer-Aktie durch ungelösten Rechtsstreit weiterhin unter Druck

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeZunächst schienen die vorgestellten Mittelfristziele bei den Anlegern gut anzukommen. Infolge einer ersten Marktreaktion zog der Titel in der Spitze bis auf 55,29 Euro an und konnte somit die aus charttechnischer Sicht wichtige 200-Tage-Linie, die als Indikator für den mittel- bis langfristigen Trend gilt, durchbrechen. Nachdem allerdings vereinzelt Analysten die Pharmasparten-Ziele von Bayer bis 2024 in ihrer Realisierbarkeit in Frage stellten, korrigierte das Papier um 3,7 % nach unten. Zudem wurde der Kurs zusätzlich durch die Unsicherheit der Anleger hinsichtlich des bisher ungelösten Rechtsstreits um angebliche Krebsrisiken des glyphosathaltigen Unkrautvernichters Roundup belastet. Wie bekannt gegeben wurde, wurde die für den 31. März angesetzte richtungsweisende Verhandlung nun auf den 12. Mai verschoben, da es Einwände von Kanzleien gegen die Anfang Februar 2021 erzielte Einigung in Bezug auf den Umgang mit künftigen US-Klagen gab. So notierte das Papier bereits am Mittwoch bis Handelsschluss wieder unter der 200-Tage-Linie, was das vortägige Kaufsignal zunächst als Fehlsignal entpuppte. Der am Mittwoch ausgelöste Aktionärs-Optimismus scheint damit vorerst verflogen.

 

Fazit:

 

Aktuell wird die Bayer-Aktie mit einem geschätzten 2021er-KGV von 16 und einem 2022er-KGV von 13 und einer zu erwartenden Dividendenrendite von 3,83 % in 2021 und 4,06 % in 2022 gehandelt. Aufgrund des Risikos weiterer Kursverluste ist die Aktie für die Anleger jedoch kurzfristig uninteressant.

 

12.03.2021 - Marlen Böttcher - mb@ntg24.de

 

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