
Edelmetall Marktbericht vom 13.09.2023: Wirtschaftsdaten und Zinspolitik im Fokus - Wie könnten sie Gold, Silber, Platin und Palladium beeinflussen?
Gold und Silber auf dünnem Eis
Die Edelmetallmärkte erleben eine Phase der Unsicherheit, ausgelöst durch komplexe Faktoren wie die Zinspolitik der USA und der EZB. Wichtige Wirtschaftsdaten, insbesondere der Verbraucherpreisindex, könnten den Markt beeinflussen. Die Aussichten für Gold und Silber sind unsicher, während Platin und Palladium optimistischer aussehen. In diesem Artikel werfen wir einen detaillierten Blick auf die aktuelle Lage im Edelmetallmarkt, beleuchten die möglichen Einflussfaktoren und liefern eine technische Analyse der vier Hauptmetalle.
Am Mittwochmittag wies der Preis für Gold (TVC:GOLD) einen Rückgang von 0,39 % auf 1.911 US-Dollar, und Silber (TVC:SILVER) verzeichnete eine minimale Abwertung von 0,10 % auf 22,89 US-Dollar auf. Im Gegensatz dazu konnten Platin (TVC:PLATINUM) und Palladium (TVC:PALLADIUM) Gewinne verbuchen, wobei Platin um 0,98 % und Palladium um 3,6 % zulegte. Was steckt hinter diesen gemischten Signalen?
Wirtschaftsdaten und Zentralbankpolitik - Ein Doppelschlag für Edelmetalle
Einer der Hauptgründe könnte in der bevorstehenden Veröffentlichung wichtiger Wirtschaftsdaten aus den USA liegen. Insbesondere die Verbraucherpreisdaten, die am Mittwoch veröffentlicht werden, könnten den Markt in Aufruhr versetzen. Ein Anstieg des Verbraucherpreisindex um 0,6 % wird erwartet, hauptsächlich getrieben durch den Anstieg der Gaspreise im August um 7 %. Sollten diese Prognosen zutreffen, könnte dies den Goldpreis unter Druck setzen und möglicherweise unter die psychologisch wichtige Marke von 1.900 Dollar drücken.
In den Vereinigten Staaten sieht es nicht danach aus, dass die Federal Reserve in nächster Zeit die Zinsen senken wird. Marktexperten gehen davon aus, dass die US-Notenbank wenig Handlungsspielraum hat und dass die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung bereits im Markt eingepreist ist. Enttäuschungen in dieser Richtung könnten den Edelmetallpreisen weitere Nachteile bringen.
Europas Zwickmühle
Die Zinsfrage bleibt auch in Europa ein Puzzle. Während einerseits steigende Energie- und Rohstoffpreise einen Zinsschritt rechtfertigen könnten, spricht die abnehmende Konjunktur dagegen. Marktexperten sehen eine 38%-ige Wahrscheinlichkeit für eine Zinserhöhung der EZB um 25 Basispunkte. Ein solcher Schritt könnte den Edelmetallmarkt erheblich beeinflussen, insbesondere wenn er mit einer gleichzeitigen Verschärfung der Geldpolitik in den USA einhergeht.
Aktienmärkte und Rentenmärkte - Ein Stimmungsbild
Während sich die Edelmetallmärkte auf mögliche Veränderungen vorbereiten, sollten Anleger auch die Entwicklungen an den Aktienmärkten im Auge behalten. Dort herrscht Vorsicht, vor allem in den Sektoren Software & Services, Haushaltsgüter und Automobile. Auf den deutschen Rentenmärkten hat die inverse Zinskurve zugenommen, was als ein Alarmzeichen für eine mögliche Rezession interpretiert werden kann.
Technische Analyse als Indikator für Markttrends
Gold zeigt sich im Wochenverlauf leicht schwach mit einem aktuellen Rückgang von 0,39 %. Auf Monatssicht steht das Edelmetall bei -1,5 % und bewegt sich damit in einer sensiblen Zone. Als wichtiger Unterstützungsbereich dient aktuell die Marke von 1.885 US-Dollar, während der Widerstandsbereich bei 2.041 US-Dollar liegt. Übergeordnet bleibt der Markt für Goldbullen eher ungünstig, was auf eine fortschreitende Konsolidierungsphase hindeutet.
Silber: Schwankungen ohne klare Richtung
Auch der Silberpreis zeigt sich verhalten mit einem Wochenverlust von 0,10 % und einem Monatsverlust von 6,3 %. Mit einer Unterstützungszone um 22,10 US-Dollar und einem Widerstandsbereich um 25,46 US-Dollar bleiben die Aussichten für Silberanleger gemischt. Der übergeordnete Trend spricht nicht für Bullen, was einer erhöhten Vorsicht Raum gibt.
Platin und Palladium: Eine Spur von Optimismus
Bei Platin und Palladium sieht die Lage differenzierter aus. Während Platin im Wochenverlauf bereits 0,98 % zulegen konnte, verzeichnet Palladium sogar ein Plus von 3,6 %. Platin zeigt sich robust mit einer guten Unterstützungszone um 884 US-Dollar und einem Widerstandsbereich bei 1.121 US-Dollar. Palladium steht mit einer Unterstützung bei 1.179 US-Dollar und einem Widerstand bei 1.615 US-Dollar vergleichsweise besser da. In beiden Fällen scheinen die Bären vorerst in die Defensive gedrängt zu sein, aber die Situation bleibt angespannt.
Es bleibt Raum für Hoffnung
Trotz der aktuellen Unsicherheiten auf den Edelmetallmärkten bleibt Raum für Hoffnung. Die Volatilität bietet Gelegenheiten für kluge Investoren, die Chancen nutzen wollen. Platin und Palladium zeigen sich widerstandsfähig und könnten weiterhin Gewinne verzeichnen. Zudem könnten positive Entwicklungen in der US-Wirtschaft und eine stabile Zinspolitik in Europa die Märkte stabilisieren. Anleger sollten jedoch wachsam bleiben und die Entwicklungen aufmerksam verfolgen, da sich der Edelmetallmarkt als äußerst dynamisch und reaktionsfreudig erweisen kann.
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13.09.2023 - Andreas Opitz
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