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Zalando sorgt nach Zahlen für viel Aufsehen an den Märkten und die weiteren Chancen werden seht unterschiedlich eingeschätzt

Nicht jeder ist überzeugt

NTG24 - Zalando sorgt nach Zahlen für viel Aufsehen an den Märkten und die weiteren Chancen werden seht unterschiedlich eingeschätzt

 

Bereits Mitte vergangener Woche verkündete Zalando die Zahlen für das dritte Quartal, welche längst nicht in jeder Hinsicht schlecht ausfielen. Beim Ebit konnte der Modehändler positiv überraschend und der Nettoverlust wurde im Vergleich zum Vorjahr sichtlich eingeschränkt. Der Sparkurs scheint sich für den Moment auszuzahlen, unter anderem wurden Marketingausgaben deutlich zurückgefahren. Dennoch wird das Zahlenwerkt bestenfalls als durchmischt angesehen.

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Für wenig Freude sorgte, dass Zalando (DE000ZAL1111) die weitere Prognose kappte und für das laufende Geschäftsjahr selbst im besten Fall kein Umsatzwachstum mehr voraussagt. Bereits im vergangenen Quartal ging es mit den Umsätzen um 2,4 Prozent zurück, was unter anderem mit einem milden September begründet wird. Jener habe nach Ansicht des Konzerns die Anschaffung von Herbst- und Winterkleidung verzögert. Größere Nachholeffekte scheint man sich aber für das laufende Quartal nicht zu erwarten.

Bedingt durch die lahme Konsumstimmung warnt Zalando vor eher überschaubaren Umsätzen und einem weiterhin bescheidenen Konzernergebnis. Nicht wenigen Beobachtern fehlt auch mit Blick auf das kommende Jahr eine klare Wachstumsstrategie. Für den Moment scheint man bei Zalando vor allem darum bemüht zu sein, die Kosten in den Griff zu bekommen. Das ist zwar aus Anlegersicht sicherlich nicht verkehrt, aber eben auch nicht unbedingt ein Versprechend für steigende Aktienkurse. Dementsprechend gibt es einige negative Stimmen zu vernehmen.

 

Zalando: Die Analysten sind sich uneinig

 

Überhaupt nicht überzeugt sind beispielsweise die Analysten von Bernstein Research. Nach den jüngsten Zahlen haben die ihre Verkaufsempfehlung für Zalando nicht nur bestätigt, sondern das Kursziel noch einmal nach unten geschraubt. Statt zuvor 21 Euro werden nun nur noch 18 Euro in Aussicht gestellt. Begründet wird das mit einer grundlegenden Schwäche des Geschäftsmodells, welche Zalando von den Experten unterstellt wird. In eine ganz andere Richtung geht man hingegen bei Goldman Sachs

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Dort wurde das Kursziel zwar ebenfalls nach unten korrigiert. Mit 34 statt 35 Euro wird aber fast doppelt so viel wie bei den Kollegen von Bernstein in Aussicht gestellt. Von rückläufigen Bestellungen lässt man sich bei Goldman nicht aus der Ruhe bringen und verweist darauf, dass der durchschnittliche Einkaufswert zugelegt habe. Das reicht aus, um der Zalando-Aktie weiterhin eine Kaufempfehlung einzubringen. Sehr viel gegensätzlicher hätten die Einschätzungen der Analysten kaum ausfallen können.

Dazu gesellen sich noch einige neutrale Haltungen, etwa bei Barclays. Für die Anleger ergibt sich da nicht ansatzweise ein klares Bild, und das macht sich beim Aktienkurs bemerkbar. Jener fiel in den letzten Tagen mit einer hohen Volatilität auf, ließ aber keine klare Richtung erkennen. Kurz nach den Zahlen sackte der Kurs zunächst deutlich ab und näherte sich schon der magischen 20-Euro-Linie, nur um bis zum Wochenende wieder bis auf 22,50 Euro zuzulegen. Im Chart lässt sich da noch eine Seitwärtsbewegung erkennen und die Hoffnung auf eine Bodenbildung lebt.

 

Alles kann, nichts muss

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeEs braucht schon eine ordentliche Portion Optimismus, um Zalando in diesen Tagen treu zu bleiben. Im laufenden Jahr wird der Konzern selbst eigenen Prognosen zufolge keine Bäume ausreißen können. Investoren setzen daher klar auf eine Erholung der Geschäfte im kommenden Jahr und darüber hinaus, begeben sich damit aber in spekulatives Territorium. Denn selbst wenn der Konsum infolge einer nachlassenden Inflation wieder zulegen sollte, so wird die immer stärkere Konkurrenz Zalando Marktanteile nicht kampflos überlassen.

Die Charttechnik lässt derweil auf niedrigem Niveau eine gewisse Stabilität erkennen, was durchaus einladend wirkt und langfristige Chancen erkennen lässt. Das allein kann aber kaum eine nachhaltige Anlagestrategie begründen. Solange es an greifbaren Anzeichen für eine fundamentale Verbesserung der Ausgangslage fehlt, bleibt die Zalando-Aktie ein heikles Investment, auf dass sich nur sehr risikobereite Anleger einlassen sollten.

06.11.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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