Wechselhafte Stimmung bei den Anlegern von Zalando

Die Aktie bleibt im Abwärtstrend

 

Im Zuge einer allgemeinen Erleichterung wurde der DAX am gestrigen Feiertag auf den Kopf gestellt. Die Gewinner von Wochenbeginn fanden sich plötzlich am unteren Ende des Index wieder, während vorherige Verlierer in die Höhe schossen. Ganz oben war dabei der kriselnde Modehändler Zalando vorzufinden.

Um satte 10,2 Prozent ging es für Zalando (DE000ZAL1111) in die Höhe, was den Kurs bis auf 37,20 Euro anheben konnte. So hübsch das im ersten Moment anzusehen sein mag, geändert hat sich dadurch für den Konzern nur erschreckend wenig. Noch immer machen unzählige Probleme dem Management sowie den Aktionären zu schaffen.

Dazu gehören schwache Zahlen und ungewisse Aussichten mit Blick auf einen sehr zurückhaltenden Konsum in Deutschland und mehr oder weniger ganz Europa. Vor allem das Nachlassen der Corona-Pandemie hat Zalando schwer getroffen. Es zeigt sich, dass die Menschen in hiesigen Gefilden Mode noch immer lieber im Einzelhandel kaufen, wo potenzielle neue Lieblingsstücke unkompliziert vor Ort anprobiert werden können.

 

Letztlich gelang es den Bullen mit dem gestrigen Kurssprung nur eben so, die Kursverluste der laufenden Woche wieder auszugleichen. Verglichen mit Jahresbeginn notiert die Zalando-Aktie aber weiterhin knapp 50 Prozent im Minus und der Abwärtstrend bleibt aus rein charttechnischer Perspektive weiterhin aktiv. Bleibt also abzuwarten, ob die kommenden Tage noch für etwas mehr Entspannung sorgen können.

 

Immer mit der Ruhe

 

Unbedingt davon ausgehen können Anleger derzeit nicht, da die Märkte insgesamt weiterhin schwer unter Druck stehen. Momentan klammern die Bullen sich an jeden Strohhalm, der sich ihnen bietet. Zuletzt waren das Aussichten darauf, dass die Zinswende eher gemächlich voranschreiten wird und die ganz großen Schocks ausbleiben werden. Das ist zwar als einigermaßen wahrscheinlich anzusehen. In der jüngsten Erholungswelle wurden von den Börsianern dabei diverse andere Risikofaktoren wie noch immer gestörte Lieferketten und Ängste um eine Rezession einfach ausgeblendet. Jene dürften aber in naher Zukunft wieder eine größere Rolle spielen und dem Bärenmarkt neues Futter liefern, was letztlich auhc Zalando wieder unter Druck setzen könnte.

 

27.05.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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