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Zalando muss derzeit viel Kritik einstecken, was an den Anlegern alles andere als spurlos vorbeigeht

Ein hartes Urteil von Bernstein

NTG24 - Zalando muss derzeit viel Kritik einstecken, was an den Anlegern alles andere als spurlos vorbeigeht

 

Schon seit Monaten wandelt die Zalando-Aktie in einem nicht enden wollenden Abwärtstrend. Ab und zu versuchen die Bullen sich noch an einer Erholung, was bisher aber immer recht schnell beendet wurde. So auch am gestrigen Mittwoch, als es mit den Kursen an einem eigentlich freundlichen Handelstag um 5,76 Prozent in die Tiefe ging. Auslöser dafür waren Aussagen von Analysten.

Die Investmentbank Bernstein hat sich Zalando (DE000ZAL1111) zur Brust genommen und dabei ein geradezu vernichtendes Urteil gefällt. Nach Ansicht von Analyst William Woods handelt es sich bei dem Modehändler um einen „anachronistischen“ Konzern. Er vergleich das Geschäftsmodell mit Kaufhäusern, die er als tot ansieht. Entsprechend werden die langfristigen Ziele des Unternehmens in Frage gestellt und wenig überraschend gibt es eine Verkaufsempfehlung für die Zalando-Aktie.

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Das Kursziel blieb bei mageren 21 Euro und damit deutlich unter dem letzten Schlusskurs bei 26,20 Euro. Tatsächlich traut Bernstein dem Online-Händler nur etwas mehr zu als das Allzeit-Tief, welches bei 19,18 Euro zu finden ist. Das ist ein recht klares Urteil, welches unter anderem mit dem Verhalten der Kunden begründet wird. Jene seien im Modebereich eher gegenüber Marken denn Händlern loyal. Gerade im Online-Bereich haben die Hersteller in den letzten Jahren spürbar aufgeholt.

 

Gerät Zalando ins Hintertreffen?

 

Von Luxusmarken wie Dolce & Gabbana bis hin zu Publikumslieblingen wie Boss oder Calvin Klein: mittlerweile verfügt jede Modemarke, die etwas auf sich hält, auch über einen eigenen Online-Shop. Dort gibt es nicht selten sogar exklusive Angebote zu entdecken und damit gibt es nur wenig Gründe, um die entsprechenden Produkte bei Zwischenhändlern wie Zalando zu ordern. Im Rahmen von Sonderaktionen mag der Preis noch ein Argument sein. Allerdings war und ist Zalando nicht unbedingt als Discounter bekannt. Tief in die Tasche greifen die Kunden auch hier – zumindest taten sie das in der Vergangenheit noch.

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Werbebanner EMH PM TradeDas vernichtende Urteil der Analysten führte im Netz zu einigen lebhaften Diskussionen darüber, ob Zalando denn wirklich dem Untergang geweiht wäre. Ganz so weit würde der Autor dieser Zeilen nicht gehen. Doch ohne neue Ideen fehlt es zumindest an Wachstumspotenzial. Im derzeitigen Zustand scheint der Modehändler seinen Zenit überschritten zu haben. Da fällt es schwer, die Bullen zu überzeugen, welche vor allem mit Unsicherheiten und anhaltenden Zweifeln zu kämpfen haben.

Das Urteil an der Börse fällt bisher recht klar aus. Seit Jahresbeginn hat die Zalando-Aktie um mehr als 25 Prozent an Wert verloren und konnte vom allgemeinen Aufwärtstrend nicht profitieren. Mittlerweile lässt sich das auch nicht mehr mit dem Abschwung nach dem Auslaufen der Corona-Pandemie erklären. Es war genug Zeit, um Lösungen zu finden, mit denen nach dem Umsatzrückgang wieder neue Kunden gefunden werden können. Dies ist allem Anschein nach nicht gelungen und das lässt für die Zukunft nichts Gutes vermuten.

 

Ist die Luft raus?

 

Ein wenig macht es den Eindruck, als würde Zalando langsam verfallen und zumindest an der Börse sehen derzeit nur wenige Beobachter Anzeichen für eine Verbesserung der Lage. Stattdessen werden die Prognosen des Konzerns immer offener in Frage gestellt und es wird schon fast fest mit einer Fortsetzung des Abwärtstrends gerechnet – sowohl beim Aktienkurs als auch bei den Fundamentaldaten.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeAls letzter Hoffnungsschimmer lässt sich da wohl einzig noch hervorheben, dass die Erwartungen mittlerweile auf einem denkbar niedrigen Niveau angekommen sind. Sollte Zalando also wider Erwarten bei den nächsten Quartalszahlen doch punkten können, so wäre das Aufwärtspotenzial in einem solchen Fall umso höher. Sich darauf zu verlassen, wäre aber eine schwer spekulative, um nicht zu sagen grob fahrlässige Angelegenheit.

29.06.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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