Edelmetall Marktbericht vom 11.12.2024: Markterwartungen auf den Prüfstand - Was mögliche Zinssenkungen für Gold, Silber, Platin und Palladium bedeuten
Edelmetalle profitieren von geopolitischen Unsicherheiten und niedrigen Zinsen
Die Edelmetallmärkte zeigen in dieser Woche eine bemerkenswerte Performance: Gold notiert mit einem Plus von 2,1 % bei 2688 US-Dollar, Silber legt 2,4 % auf 31,69 US-Dollar zu, während Platin und Palladium mit 0,96 % bzw. 1,6 % ebenfalls positive Vorzeichen aufweisen. Diese Entwicklungen spiegeln die Unsicherheiten der globalen Finanzmärkte wider, die von geopolitischen Spannungen und geldpolitischen Erwartungen geprägt sind.
Gold (TVC:GOLD) bleibt weiterhin ein stabiler Anker für Investoren und markiert aktuell ein Zwei-Wochen-Hoch. Die Gründe hierfür liegen in einer Kombination aus geopolitischen Konflikten und makroökonomischen Erwartungen. Der bevorstehende US-Inflationsbericht sorgt für Nervosität unter Anlegern. Analysten erwarten, dass ein moderater Anstieg des Verbraucherpreisindex der Federal Reserve den Spielraum für eine Zinssenkung eröffnen könnte. In einem solchen Szenario würde Gold, das traditionell in einem Niedrigzinsumfeld profitiert, weiterhin an Attraktivität gewinnen.
Doch nicht nur geldpolitische Aussichten treiben die Goldpreise. Geopolitische Spannungen, wie die jüngsten Militäraktionen Israels in Syrien oder die zunehmenden Unsicherheiten in Ostasien, lenken die Aufmerksamkeit erneut auf Gold als "sicheren Hafen". Zentralbankkäufe auf Rekordniveau und die anhaltend lockere Geldpolitik vieler Nationen geben dem Edelmetall zusätzliche Rückenwind. Laut Experten, wie etwa Goldman Sachs, könnte Gold trotz der Stärke des US-Dollars in den kommenden Jahren neue Rekordmarken setzen.
Silber: Industrielle Nachfrage im Fokus
Auch Silber (TVC:SILVER) hat in den letzten Monaten an Bedeutung gewonnen, besonders im Hinblick auf seine industrielle Nutzung. Heraeus Precious Metals prognostiziert, dass Silber 2025 Gold in der Performance übertreffen könnte, vor allem dank einer wachsenden Nachfrage aus der Solarindustrie. Zinssenkungen und ein schwächerer US-Dollar dürften die Preise zusätzlich ankurbeln. Historische Daten zeigen, dass Silber in den späten Phasen eines Bullenmarktes oft überdurchschnittlich abschneidet, was es zu einer spannenden Anlageoption macht.
Ein Blick auf die Webseite von Heraeus Precious Metals bestätigt, dass die geopolitischen Unsicherheiten und die mögliche Rückkehr Donald Trumps in die US-Politik ebenfalls als Preistreiber wirken könnten. Silber bleibt insbesondere aufgrund seines günstigen Verhältnisses zum Goldpreis eine lukrative Wahl für Anleger.
Platin und Palladium: Gemischte Aussichten
Die Aussichten für Platin (TVC:PLATINUM) und Palladium (TVC:PALLADIUM) könnten unterschiedlicher kaum sein. Während Palladium stark von der sinkenden Nachfrage der Automobilindustrie betroffen ist, zeigt Platin potenziell mehr Widerstandskraft. Palladium, das zu über 80 % in Fahrzeugkatalysatoren verwendet wird, leidet unter dem Aufschwung von Elektrofahrzeugen und der Einführung tri-metallischer Katalysatoren. Im Gegensatz dazu könnte Platin als Alternative in innovativen Technologien profitieren.
China spielt hier eine zentrale Rolle. Der Strategiewechsel der Regierung hin zu einer "moderat lockeren" Geldpolitik könnte die Nachfrage nach Industriemetallen stützen. Insbesondere Platin könnte in der Automobilproduktion eine Schlüsselrolle einnehmen, während die Herausforderungen für Palladium weiter bestehen bleiben.
Gold: Auf dem Weg zu neuen Höhen?
Die aktuelle Monatsbilanz für Gold zeigt ein Plus von 1,7 %, was den anhaltenden bullishen Trend unterstreicht. Der unmittelbare Widerstandsbereich liegt bei 2790 US-Dollar, während die Unterstützungszone um 2381 US-Dollar markiert ist. Der 200-Tage-Durchschnitt (GD200), ein Schlüsselfaktor für langfristige Analysen, ist steigend, und der Goldpreis bewegt sich weiterhin über diesem Niveau. Diese Indikatoren sprechen für eine Fortsetzung des Aufwärtstrends, unterstützt durch positive Marktbedingungen.
Silber: Aufwärtstrend setzt sich fort
Silber verzeichnete im aktuellen Monat eine beeindruckende Performance mit einem Plus von 3,8 %. Die mittelfristigen Widerstandsniveaus befinden sich bei 34,85 US-Dollar, während die Unterstützungszone bei 26,39 US-Dollar liegt. Der GD200 ist ebenfalls steigend, und der Silberpreis notiert darüber, was die optimistische Marktstimmung weiter verstärkt. Die Daten bestätigen einen dynamischen, bullischen Trend für Silber, der durch industrielle Nachfrage untermauert wird.
Platin: Gemischte Signale
Platin hat in diesem Monat einen Rückgang von 1,0 % erlebt. Der aktuelle Unterstützungsbereich wird bei 900 US-Dollar gesehen, während der Widerstandsbereich bei 1054 US-Dollar liegt. Obwohl der GD200 steigend ist, notiert der Platinpreis aktuell darunter, was den Marktausblick trübt. Die mittelfristige Trendlage bleibt herausfordernd für Investoren, die auf steigende Kurse hoffen.
Palladium: Schwache Perspektiven
Palladium zeigt im aktuellen Monat eine stagnierende Entwicklung mit einem marginalen Plus von 0,05 %. Die Unterstützungszone liegt bei 877 US-Dollar, während die Widerstandsmarke bei 1247 US-Dollar angesiedelt ist. Trotz eines steigenden GD200 bleibt der Palladiumpreis darunter, was die Perspektiven für einen nachhaltigen Aufschwung limitiert. Angesichts der strukturellen Herausforderungen im Automobilsektor dürfte Palladium weiter unter Druck stehen.
Ausblick
Die Edelmetallmärkte bleiben in den kommenden Wochen spannend. Die Entscheidungen der Federal Reserve und anderer Zentralbanken werden maßgeblich die Richtung der Preise bestimmen. Investoren sollten die Entwicklungen genau beobachten, da geopolitische Unsicherheiten und wirtschaftliche Stimuli weiterhin wichtige Treiber für die Märkte darstellen. Insbesondere Silber könnte im Kontext einer steigenden industriellen Nachfrage weitere Überraschungen bereithalten.
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11.12.2024 - Andreas Opitz
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