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BÖRSE TO GO - mit ASML, Covestro und CTS Eventim

Märkte bleiben volatil, aber aussichtsreich

NTG24 - BÖRSE TO GO - mit ASML, Covestro und CTS Eventim

 

Guten Abend,

drei Schritte vor, zwei zurück – besser kann es derzeit an den Börsen kaum laufen. Es ist der Beleg dafür, wie die Kurse sich immer weiter an die Zukunft herantasten. Und es fällt vor dem Hintergrund der begonnenen Berichtssaison auch nicht sonderlich schwer, denn die anstehende Zahlenflut gibt das erste verlässliche und greifbare Bild der Lage, sowohl bei den Unternehmen als auch in der Wirtschaft. Dieser Mix aus Daten und Diskussion um den Exit aus dem „Lockdown“ wird für die kommenden Wochen von entscheidender Bedeutung sein. Alles andere wird immer mehr in den Hintergrund rücken.

Die horrenden Zahlen der US-Banken sind dabei nur der Auftakt dessen, was die kommenden Wochen noch hervorbringen werden. Bezeichnend ist bei den US-Banken allerdings die Stärke der jeweiligen Bilanzen. Anders als zahlreiche europäische Institute profitieren die Amerikaner nun von vergangenen Jahren seit der Finanzkrise, in denen sie in der Lage waren, ein solides Fundament zu bauen, welches auch eine Krise wie Corona überleben kann. Hier zeigt sich der große Unterschied zu den Jahren 2008/2009, als die Banken genau hier ihre Schwäche hatten. Wir sind gespannt, wie die Eurobanken hier im Vergleich dastehen werden.

Richtig spannend wird es aber dann kommende Woche: Auf der Agenda stehen IBM am Montag, PROCTER& GAMBLE, COCA-COLA, NETFLIX und SAP am Dienstag, BOEING, ELI LILLY, CREDIT SUISSE und INTEL am Donnerstag, VISA und AMAZON am Freitag. Gut zu erkennen: Verlierer und Gewinner der Krise teilen sich die Bühne und die entsprechenden Kursausschläge können schon jetzt erahnt werden. AMAZON prescht schon einmal vor: Mitten auf dem Höhepunkt der Corona-Krise in den USA notiert der Wert auf absolutem Rekordniveau, dicht gefolgt von APPLE, die am 30.4. ihre Zahlen vorlegen werden.

Unser Eindruck: Die Wall Street kann es kaum erwarten, hier wieder in die Vollen zu gehen. Denn offensichtlich wollen die Kurse mehr nach oben als nach unten. Schade für die überwiegend pessimistisch eingestellten Profis, die allesamt den Eindruck vermitteln, als wären sie auch diesmal zu zögerlich gewesen.

 

ASML mit starkem Bestelleingang

 

Bleiben wir noch bei der Berichtssaison. Auch wenn Europa traditionell erst mit ein, zwei Wochen Abstand der Wall Street folgt, so gibt es doch jetzt auch schon vereinzelte Unternehmensberichte. Zur Wochenmitte präsentierte dabei der niederländische Maschinenbauer ASML seine Quartalszahlen. Das Unternehmen ist deshalb so interessant, weil man insbesondere Maschinen zur Halbleiterfertigung produziert. Und da sieht es augenscheinlich trotz Corona vielversprechend aus.

So konnte ASML in den ersten drei Monaten einen Zuwachs bei den Bestellungen um 28% auf 3,1 Milliarden Euro melden. Eine gute Vorlage für den weiteren Jahresverlauf. Dass der Maschinenbauer trotzdem unter Corona leidet, sah man an den konkreten Q1-Zahlen. Denn beim Umsatz musste das Unternehmen einen Abschlag um fast 40% auf 2,44 Milliarden Euro hinnehmen und der Gewinn verringerte sich von zuvor 1,1 Milliarden Euro auf nur noch 391 Millionen Euro. Sowohl für das zweite Quartal als auch für das Gesamtjahr traut sich ASML derzeit keine Prognose zu. Deshalb gab es wohl auch heute ein Minus an der Börse, das aber zum Handelsschluss hin mit rund 3% eher moderat zu sehen ist. Zumal die Aktie in der jüngsten Erholungsrallye ja fast 40% Plus machte. Gewinnmitnahmen sind also nicht ungewöhnlich und passen zu unserem Step-by-Step-Szenario.

Fazit: Wir setzen ASML wieder auf unsere Watchlist und steigen ein, wenn die aktuellen Gewinnmitnahmen auslaufen.

 

Chart ASML

 

COVESTRO kürzt Prognose

 

Weiter nach Deutschland. Dort hat der Kunststoffhersteller COVESTRO seine Ertragsziele für dieses Jahr einkassiert. Statt einem operativen Ergebnis (EBITDA) von 1-1,5 Milliarden Euro rechnet COVESTRO in diesem Jahr nur noch mit 700 Millionen bis 1,2 Milliarden Euro. Dies insbesondere wegen der Automobilindustrie, die knapp 20% zum Konzernumsatz beisteuert und derzeit bekanntlich unter Produktionsstillständen leidet. Aber auch hier gilt unser grundlegender Ansatz: Konjunktursensitive Werte wie COVESTRO werden mit Blick auf eine positivere Wachstumsperspektive im zweiten Halbjahr wiederentdeckt werden. Deshalb sollten Sie auch hier weiter beobachten.

 

Veranstalter bekommen Klarheit

 

Das gilt natürlich auch für den ganzen Bereich öffentlicher Dienstleistungen. Dieser hat heute zumindest ein gewisses Stück weitere Sicherheit bekommen. Denn wie aus Berlin zu erfahren war, sollen wohl vorerst Großveranstaltungen weiterhin bis zum 31. August verboten bleiben. Das umfasst sowohl Konzerte als auch Fußballspiele. Für die betroffenen Unternehmen wie beispielsweise den BVB oder auch CTS EVENTIM als Konzertveranstalter sind das auf den ersten Blick natürlich schlechte Nachrichten, schaffen allerdings nun Planungssicherheit in dem Maße, dass man jetzt genau weiß, welche Zeit man finanziell überbrücken muss. Also gilt auch hier: Mit der entsprechenden klaren Perspektive dürften auch die betroffenen Aktien zunehmend an Boden gewinnen.

 

15.04.2020 - Carsten Müller - cm@ntg24.de

 

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  • weber - 15.04.2020 18:19:35 Uhr


 

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