ARM lenkt den Blick auf neue Bereiche, und das offenbar mit großem Erfolg
Der Aktienkurs rauscht in die Höhe
Die ARM-Aktie bewegt sich schon seit einigen Monaten recht verlässlich in Richtung Norden, was aber in einem eher gemächlichen Tempo vonstattenging. Der Chipdesigner konnte mit seinem Börsengang vor rund zwei Jahren noch für viel Aufmerksamkeit sorgen, verschwand dann aber allem Anschein nach recht schnell wieder vom Radar vieler Marktakteure. Zu Unrecht, wie sich nun herausstellen sollte.
Denn dieser Woche präsentierte ARM (US0420682058) recht eindrucksvolle Quartalszahlen. Die Erholung im Smartphone-Segment machte sich bemerkbar und die Umsätze im vergangenen Quartal verbesserten dich im Jahresvergleich um 14 Prozent bis auf 824 Millionen US-Dollar. Das ist erstmal noch nicht die ganz große Sensation. Die schob das Unternehmen dann aber gleich in Form einer schwindelerregenden Prognose hinterher. Schon im laufenden Quartal soll es in jeder nur erdenklichen Hinsicht mit großen Schritten nach vorne gehen.
In Aussicht stellt ARM für den Zeitraum von Januar bis März Umsätze von 850 bis 900 Millionen Dollar und übertrifft damit vorherige Prognosen sehr deutlich. Auch die Erwartungen der Analysten wurden lediglich gesprengt. Die Experten hatten eher bescheidende 780 Millionen Dollar auf dem Zettel stehen. Für das Gesamtjahr peilt ARM 3,16 bis 3,21 Milliarden Dollar statt der bisher veranschlagten 3,08 Milliarden Dollar an.
ARM springt auf den KI-Zug auf
Die freundlichen Aussichten ergeben sich aus einer ganzen Fülle an erfreulichen Entwicklungen. Zum einen konnten die Geschäfte im Automotive-Segment spürbar zulegen. Darüber hinaus wechselten die Hersteller im Smartphone-Segment Unternehmensaussagen zufolge auf neue Chip-Generationen, für die ARM rund doppelt so hohe Gebühren wie bei vorherigen Designs kassiert. Die größte Begeisterung lösten an der Börse aber wachsende Geschäfte bei Rechenzentren aus. Genau darauf will sich ARM in Zukunft verstärkt konzentriere.
Interessant ist das unter anderem deshalb, weil bei Datacenter-Prozessoren Abgaben für einzelne Rechenkerne üblich sind. Davon abgesehen visiert das Unternehmen aber offen das KI-Segment an, welches sich gerade in einer Phase von mehr oder minder unkontrolliertem Wachstum befindet. ARM-Chef Rene Haas sieht deutliche Anzeichen dafür, dass dies auch die Nachfrage nach Chips mit ARM-Architektur steigert. Das reich aus, um an der Börse ganz neue Fantasien zu wecken.
Spätestens jetzt hat die ARM-Aktie sich wohl als ein KI-Titel etabliert und profitiert damit vom noch immer anhaltenden Boom in eben diesem Segment. Der Aktienkurs verbesserte sich gestern an den hiesigen Märkten um fast 50 Prozent und legte bis auf 106,40 Euro per Handelsschluss zu. Am Nachmittag gab es im Hoch bis zu 115 Euro zu bewundern. Das wirkt trotz der freundlichen Prognose schon fast übertrieben. Es zeigt aber einmal mehr, welches gigantische Potenzial die Börsianer sich vom KI-Geschäft noch immer erhoffen.
Eine neue Ära?
Beim Thema KI standen bisher vor allem Nvidia und Microsoft im Vordergrund, in der zweiten Reihe finden sich Titel wie Alphabet oder Meta. ARM spielte aber bestenfalls eine untergeordnete Rolle, da die namensgebende Architektur bei den großen und schwer gefragten KI-Beschleunigern bisher nicht zum Einsatz kommt. Anders sieht das aber bei CPUs aus, welche noch immer ein jeder Server benötigt, der mit H100 und Konsorten KI-Berechnungen auf die Beine stellen will.
Es scheint so, als wurde das Potenzial von ARM in diesem Bereich bisher etwas unterschätzt. Die Neubewertung der Aktie geht daher in Ordnung. Abzuwarten bleibt, wo die Kurse sich nun einpendeln werden. Nach den fulminanten Kurssprüngen wäre eine kleine Abkühlung als Folge von spontanen Gewinnmitnahmen wohl nicht undenkbar. Die frischen Aussichten dürften aber den generellen Aufwärtstrend erst einmal weiter festigen und solange die KI an der Börse Konjunktur hat, freut die ARM-Aktie sich sehr wahrscheinlich über anhaltenden Rückenwind.
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09.02.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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