
Mit neuen Rekorden und der Aussicht auf großzügige Ausschüttungen umgarnt Alphabet die Investoren
Über Risiken scheinen die Anleger bei Alphabet hinwegzusehen
Mit einem leichten Zittern wurden gestern die Quartalsergebnisse von Alphabet erwartet. An den Märkten wurde sowohl mit Blick auf die zunehmende Bedeutung von KI als auch US-Zölle befürchtet, dass sich negative Effekte bemerkbar machen könnten. Zumindest im vergangenen Quartal war davon aber wenig zu spüren und die Google-Mutter punktete (fast) auf ganzer Linie.
Einzig beim wichtigen Cloud-Segment konnte Alphabet (US02079K3059) die Erwartungen der Analysten nicht ganz erfüllen. Gewachsen ist der Internet-Gigant allerdings auch hier in einem ansehnlichen Tempo. Die Umsätze verbesserten sich um 28 Prozent bis auf 12,3 Milliarden US-Dollar und der Gewinn wurde auf 2,18 Milliarden Dollar beziffert. Der Antreiber war hier in erster Linie KI, was die Nachfrage nach Rechenkapazität stark erhöht habe. Nachdem vor im ersten Quartal 2024 noch ein Wachstum von 30,1 Prozent erzielt werden konnte, werden die Ergebnisse aber dennoch als kleine Enttäuschung betrachtet.
Punkten konnte Alphabet dafür voll und ganz beim klassischen Werbegeschäft. Die Zahlen offenbarten hier ein Plus von zehn Prozent und mit 50,7 Milliarden Dollar konnte wieder einmal ein neuer Rekord aufgestellt werden. Das hatte längst nicht jeder auf dem Schirm. Einige Beobachter rechneten aufgrund der eingeführten KI-Suchergebnisse mit Rückschlägen und auch US-Zölle spielten bei den Analystenerwartungen eine Rolle.
Alphabet schwimmt im Geld
Alphabet-Chef Sundar Pichai sprach nun aber sogar davon, dass KI-Suchergebnisse die Geschäfte sogar angekurbelt hätten, nannte dazu aber keine konkreten Zahlen. Hinsichtlich der Zollfrage gibt sich das Unternehmen vorsichtig. Insbesondere beim Geschäft mit Kunden aus Asien sei im weiteren Jahresverlauf laut Vorstandsmitglied Philipp Schindler mit „Gegenwind“ zu rechnen. Darüber scheinen die Börsianer für den Moment aber hinwegsehen zu können.
Getröstet wurden die Anteilseigner mit einem Gesamtumsatz, der um zwölf Prozent bis auf schwindelerregende 90,2 Milliarden Dollar zulegen konnte. Davon blieben 34,5 Milliarden Dollar als Nettogewinn hängen. Damit erreicht Alphabet in nur einem Quartal Zahlen, welche viele andere Unternehmen während ihrer gesamten Existenz nicht erreichen. Das soll sich für die Aktionäre auszahlen. In Aussicht gestellt wurden weitere Ausschüttungen im zweistelligen Milliardenbereich. Allein 70 Milliarden Dollar sollen investiert werden, um eigene Aktien zurückzukaufen. Die Dividende soll noch dazu um fünf Prozent auf künftig 0,21 Dollar je Anteilsschein klettern.
Das sorgte letztlich für viel Rückenwind bei der Alphabet-Aktie. Jene konnte schon im regulären Handel um 2,4 Prozent zulegen. Nachbörslich gab es noch einmal Aufschläge von etwa 4,5 Prozent zu bewundern. Der Kurs nähert sich damit der Marke von 170 Dollar und Rekordkurse jenseits von 200 Dollar scheinen zumindest wieder in Sichtweite zu geraten. Ob dieser Trend sich fortsetzen kann, bleibt aber wohl noch abzuwarten.
Alphabet ist nicht risikolos
Bisher scheint Alphabet vom KI-Boom schwer profitieren zu können. Allerdings ist es noch zu früh, um die Auswirkungen auf das wichtige Werbegeschäft abschließend zu beurteilen und das Ganze treibt auch die Kosten in die Höhe. Bis Jahresende will der Konzern 75 Milliarden Dollar für Investitionen in diesem Segment ausgeben und damit deutlich mehr als im vergangenen Jahr. Ebenfalls offen ist, wie sich US-Zölle entwickeln mögen und welche Auswirkungen dies auf das Geschäftsmodell von Google haben mag.
In der Vergangenheit machte der Internet-Gigant gute Geschäfte mit Suchanzeigen von chinesischen Händlern, die auf diesem Wege ihre Waren in den USA feilboten. Bei den derzeit geltenden Zöllen sowie gestrichenen Ausnahmen für Lieferungen unterhalb eines Wertes von 800 Dollar dürfte sich dies aber kaum noch lohnen. Alphabet verwies bei der Zahlenvorlage selbst auf solche und weitere Risiken. Für den Moment dominiert die Freude über die sehr positiven Ergebnisse. Mögliche Rückschläge in den kommenden Monaten lassen sich aber unmöglich ausschließen.
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25.04.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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