Mit OpenAI startet ein Schwergewicht mit einem KI-Browser und macht damit der Alphabet-Tochter Google direkte Konkurrenz
Sollte Alphabet sich nun Sorgen machen?
Sorgen darüber, dass die KI-Revolution Google dezent das Geschäftsmodell vermiesen könnte, gibt es bereits seit Jahren. Bisher ist davon allerdings nichts zu spüren und die Einnahmen sprudeln munter weiter. Allerdings kann sich der Internetgigant kaum ausruhen und auch die Konzernmutter Alphabet kann sich eher weniger entspannen. Denn die Konkurrenz versucht weiterhin, mit KI das Wesen des Internets und Nutzergewohnheiten aus Links zu drehen.
Kürzlich veröffentlichte OpenAI seinen Browser ChatGPT Atlas und dringt damit erstmals in den harten Wettbewerb um Internetbrowser ein. Das Produkt unterscheidet sich grundlegend von dem, was Alphabet (US02079K3059) zu bieten hat. Der KI-Chatbot steht im Mittelpunkt von allem und liefert auf Wunsch Zusammenfassungen einer angezeigten Webseite und erlaubt Anfragen auch direkt per Spracheingabe. Der Browser mutiert bei diesem Ansatz von einem bloßen Zugang zum Internet zu einer Art Assistent, der diverse Aufgaben selbständig übernimmt.
Dazu gehören auf Wunsch auch Agenten, die beispielsweise Flüge oder Hotels buchen und Internetrecherchen durchführen können. Die Ergebnisse sind freilich noch längst nicht immer perfekt. Doch mit Kinderkrankeiten hatten bisher wahrscheinlich alle Browser zu kämpfen. OpenAI jedenfalls verspricht, dass der eigene Browser die Nutzer näher an einen „echten Super-Assistenten“ bringen würde.
Kann Alphabet sich behaupten?
Noch hat Alphabet den Browsermarkt fest in der Hand. Der eigene Browser Chrome bringt es momentan auf einen Marktanteil von mehr als 70 Prozent und hängt damit die gesammelte Konkurrenz aus Edge, Firefox, Safari und Co. ab. KI-Browser sind nichts vollkommen Neues. Perplexity hat einen solchen schon seit einer Weile parat. Die Marktanteile bewegen sich auch dort aber bisher noch unterhalb des einstelligen Bereichs.
Allerdings dürfte gerade Alphabet nur zu gut wissen, wie schnell sich die Verhältnisse ändern können. Denn als die Tochter Google einst Chrome auf den Markt brachte, hatte Microsoft den Browsermarkt mit dem Internet Explorer und Marktanteilen von nahezu 80 Prozent fest im Griff. Überzeugen konnte der damalige Neuling letztlich mit einem besseren, schnelleren und sichereren Produkt. Nun bleibt abzuwarten, ob OpenAI oder ein anderer Anbieter mit KI-Browsern eine ähnliche Revolution auf die Beine stellen kann.
Anleger müssen sich darüber noch keine allzu großen Sorgen machen. Schließlich ist Google selbst beim KI-Rennen ganz vorne mit dabei und kann im Zweifel mit Anpassungen reagieren und vielleicht ein wenig davon profitieren, dass der Mensch am Ende des Tages doch ein Gewohnheitstier ist. Das dürfte in der heutigen Zeit mit etlichen in der Cloud gespeicherten Informationen noch sehr viel mehr als vor knapp 20 Jahren der Fall sein. Gleichwohl ist die implizierte Kampfansage der KI-Konkurrenz ernst zu nehmen. Schließlich ist der Browser Chrome und dessen Marktdurchdringung maßgeblich für das rasante Wachstum von Google und damit auch Alphabet als Ganzes verantwortlich.
Alphabet: Zwei Schritte weiter
OpenAI und andere sorgen zwar derzeit mit größeren Innovationen regelmäßig für Aufmerksamkeit. Dennoch hat Alphabet der jungen Konkurrenz noch einiges voraus. Dazu gehört vor allem ein funktionierendes und äußerst lukratives Geschäftsmodell. Zuverlässig werden Quartal für Quartal Milliardengewinne geschrieben, wohingegen OpenAI auf bestenfalls bescheidene Umsätze blickt und bei seinen Investitionen eine gigantische Wette eingeht. Das sieht bei vielen anderen reinen KI-Playern kaum anders aus.
Dank des mobilen Betriebssystems Android verfügt Alphabet zudem über einen gewaltigen Vorteil bei der Nutzerbasis, welchen das Unternehmen in Zukunft gezielt ausspielen dürfte. Natürlich bleibt der Tech-Markt ständig in Bewegung und Marktanteile sind hier wahrscheinlich noch weniger als irgendwo sonst in Stein gemeißelt. Allerdings sollte Alphabet nicht vorschnell abgeschrieben werden und momentan gestaltet der Konzern die Zukunft noch maßgeblich mit. Nichts umsonst notierte die Aktie zuletzt nur knapp unterhalb ihres Allzeit-Hochs und die neue Konkurrenz scheinen die Anteilseigner noch nicht zu fürchten.
Alphabet Inc. Klasse A -Aktie: Kaufen oder verkaufen?
Die neuesten Alphabet Inc. Klasse A -Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Alphabet Inc. Klasse A -Aktionäre. Lohnt sich aktuell ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen?
Konkrete Empfehlungen zu Alphabet Inc. Klasse A - hier weiterlesen...
24.10.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Auf Twitter teilen Auf Facebook teilen
Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.
Folgende Artikel könnten Sie auch interessieren
Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur
Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)







21.10.2025
18.10.2025
16.10.2025
15.10.2025