Obschon VR noch immer nicht aus der Nische herauskommt, nehmen Alphabet und Samsung mit neuen Produkten Apple und Meta ins Visier
Die Aktionäre von Samsung und Alphabet reagieren mit einem beherzten Schulterzucken
Gefühlt ist der Hype um VR-Brillen schon längst wieder vorbei. Zwar kann Meta die Absatzzahlen seiner Quest-Reihe im bescheidenen Ausmaß steigern. Die Apple Vision Pro erwies sich bisher aber, wohl auch aufgrund des gesalzenen Einstiegspreises, als veritabler Flop. Ungeachtet dessen stellten Alphabet und Samsung nun einen neuen Ansatz vor, welcher der Konkurrenz das Fürchten lehren soll.
Speziell Alphabet (US02079K3059) schießt sich dabei nicht allzu sehr auf ein bestimmtes Produkt ein. Bei der Google-Mutter steht klar die Software im Vordergrund und mit Android XR soll eine neue Grundlage für Virtual Reality (VR) und Mixed Reality (MR) geschaffen werden. Grob zusammengefasst werden ähnliche Funktionen wie bei Apple in Aussicht gestellt. Allerdings gesellt sich dazu Google Gemini als KI-Assistent. Bei der Vision Pro glänzt KI bislang noch mit Abwesenheit.
Eine Brille wurde in Zusammenarbeit mit Samsung aber schon mal entwickelt und die Redakteure von „Bloomberg“ konnten das Ganze bereits ausprobieren. Das Design erinnert schwer an die Vision Pro, allerdings kommt bevorzugt Plastik statt Metall zum Einsatz. Das soll sich positiv auf Gewicht und Tragekomfort auswirken, verspricht der Hersteller. Die Tester scheinen dies bislang zu bestätigen.
Samsung blickt auf den Preis
Die Materialauswahl dürfte aber auch mit dem anvisierten Verkaufspreis zusammenhängen. Jenen wollte Samsung (KR7005930003) noch nicht konkret verkünden. Der Hersteller ließ aber wissen, dass man sich um die Bedeutung eines attraktiven Einstiegspreises bewusst sei. Impliziert wird damit, dass man eher nicht in Regionen vordringen möchte, welche Apple bedient. Der Preis allein ist aber eher nicht der Grund dafür, dass VR-Brillen von Verbrauchern eher stiefmütterlich behandelt werden.
Schließlich bietet Meta sein Einsteigermodell in Form der Quest 3s schon ab 330 Euro an, konnte damit aber auch noch keine Revolution im Tech-Markt auf die Beine stellen. Neben dem Preis wird letztlich die Software der Knackpunkt sein. Die große Frage ist, ob die Anbieter dem durchschnittlichen Nutzer etwas bieten können, was die Anschaffung einer VR-Brille unverzichtbar macht. Zu sehen ist davon aber leider nur wenig. Selbst bei technikaffinen Naturen wie meiner Wenigkeit sind die Gerätschaften häufig damit beschäftigt, Staub zu fangen.
Interessanter sind da vielleicht schon Prototypen von smarten Brillen, welche Alphabet bzw. Google zeigte. Das völlige Abtauchen in virtuelle Welten ist mit solchen Geräten nicht möglich. Dafür sind die Ausmaße kaum größer als bei einer gewöhnlichen Sonnenbrille und der Tragekomfort fällt damit sehr viel höher aus als bei den großen Headsets. Auch Meta stellte bereits sogenannte Smart Glasses vor, die sich aber noch in der Entwicklungsphase befinden.
Keine Reaktion an der Börse
Für die Anleger scheint der erneute Vorstoß von Alphabet in virtuelle Welten eher uninteressant zu sein. Vielleicht erinnert sich noch der eine oder andere an Daydream, was recht schnell wieder beerdigt wurde. Das muss nicht bedeuten, dass es dieses Mal ähnlich laufen wird. Doch es dämpft jeglichen Anflug von Euphorie und so kam es zu keinen spontanen Kurssprüngen. Die Alphabet-Aktie gab am Donnerstag stattdessen um 1,6 Prozent bis auf 193,63 US-Dollar nach.
Auch Samsung ist in Sachen VR kein unbeschriebenes Blatt. Vor knapp zehn Jahren waren die Koreaner mit ihren Galaxy-Smartphones und der VR-Halterung Gear VR sogar Vorreitet bei VR im mobilen Bereich. Doch auch dieses Vorhaben verlief im Sand und so zweifelt manch einer daran, ob dieses Mal größere Erfolge möglich sein werden. Die Samsung-Aktie kämpft derweil mit Gegenwind bei der Chipfertigung und der allgemeinen Konsumunlust. Immerhin ging es gestern wenigstens um 0,4 Prozent bis auf 56.100 Won aufwärts. Der Abwärtstrend kann damit aber nicht beendet werden und VR-Brillen spielen an der Börse aktuell schlicht keine Rolle. Ob die Börsianer diesbezüglich ignorant oder einfach nur pragmatisch sind, sei dahingestellt.
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13.12.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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