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Kehrt bei Boeing nach dem Chefwechsel endlich Ruhe ein?

Analysten ünterstützen Boeing-Aktie trotz operativer Schwäche

NTG24 - Kehrt bei Boeing nach dem Chefwechsel endlich Ruhe ein?

 

Boeing enttäuscht seit Jahren operativ über die gesamte Produktpalette, dennoch hält sich die Aktie relativ stabil. Laut einigen Analysten ergibt sich nun sogar eine interessante Kaufgelegenheit.

Die Pannenserie bei Amerikas größtem Flugzeugbauer Boeing (US0970231058) reißt nicht ab. Auch in den letzten Wochen machte der ehemalige größte Flugzeugbauer der Welt wieder mit Ausfällen und Qualitätsproblemen auf sich aufmerksam. Seit Beginn des Jahres flog unter anderem bei einer Maschine beim Start ein Rad ab, löste sich im Flug ein Teil der Kabinenabdeckung und brach ein Kabinenteil völlig weg. Dies ist nur ein kleiner Ausschnitt aus den negativen Meldungen mit denen Boeing seit Beginn des Jahres auf sich aufmerksam machte.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeSeit März hagelte es auch vermehrt Kritik von den Großkunden des Flugzeugbauers. So traf sich der CEO von American Airlines mit Vertretern von Airbus (NL0000235190) in Toulouse und diskutierte die Möglichkeit, einige der bestellten 737-9 MAX-Maschinen von Boeing durch Airbus-Maschinen zu ersetzen. Schlussendlich scheiterte ein Deal aber daran, dass Airbus bis Ende 2030 keine freien Produktionskapazitäten hat. Zwar hat es die Alternative gegeben, die Maschinen anderen Fluglinien abzukaufen, dies wäre aber nur mit einem deutlichen Aufschlag auf den Marktpreis möglich gewesen.

Aufgrund der Negativ-Schlagzeilen traf sich dann der Aufsichtsrat von Boeing allein mit den drei wichtigsten Großkunden. Bereits hier wurde klar, dass der CEO zu mindest mal angezählt ist. Zu Beginn der letzten Woche wurde dann Gewissheit, was viele der Analysten bereits erwartet hatten und der CEO Dave Calhoun trat mit sofortiger Wirkung zurück.

Trotz der negativen Nachrichtenlage und den operativen Verlusten, die Boeing in den letzten Jahren aufgrund der Probleme mit der 737-MAX erzielte, notiert die Aktie von Boeing weiterhin freundlich und verlor lediglich 28,2 % seit Beginn des Jahres. Dies ist bemerkenswert, da die Vorstandsetage von Boeing bereits nach der Bekanntgabe der Geschäftszahlen für das Gesamtjahr 2023 bekanntgab, dass für 2024 keine Prognose abgegeben werden kann. Dies begründet man mit den vielen Problemen, mit denen man derzeit konfrontiert wird und die es unmöglich machen, klare Ziele für 2024 festzulegen. Stattdessen gab man bekannt sich vermehrt auf die Minimierung der Probleme fokussieren zu wollen und die Fertigung dadurch wieder sukzessive hochfahren zu wollen.

Stabilisiert wird das Papier auch immer wieder durch die positiven Analystenkommentare von primär den US-Großbanken wie Goldman Sachs und Morgan Stanley. Diese sprachen mit Blick auf den gut gefüllten Auftragsbüchern eine klare Kaufempfehlung aus. Dabei liegt der Grund für die vollen Auftragsbücher eher an der Tatsache, dass die Fluggesellschaften keine Wahl haben. Da Airbus vollständig ausgelastet ist, müssen sie neue Modelle beim Konkurrenten Boeing bestellen.

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Auch die Schweizer Großbank UBS sprach zum Ende der letzten Woche eine Kaufempfehlung für den Titel aus und sah sogar Kurspotential von rund 35 %. Neben der starken Auftragslage geht die UBS auch auf die vielen Qualitätsprobleme ein. Nach Ansicht der Großbank geht Boeing auf diese Probleme mittlerweile in enger Zusammenarbeit mit der FAA ein und versucht diese zu lösen. Ob allerdings die Minimierung von umfassenden Fertigungs- und Qualitätsproblemen, die die FAA in einer Untersuchung festgestellt hatte und einen konkreten Maßnahmenplan zur Beseitigung forderte als enge Zusammenarbeit deklariert werden kann, bleibt fraglich.

Zwar wird die Boeing-Aktie aktuell lediglich mit dem 10-fachen des Forward Free Cashflow, also dem in Zukunft zu erwartenden freien Cashflow bewertet und ist auf Basis dieser Kennzahl durchaus historisch günstig bewertet, ob dies allerdings die negative Newslage relativiert ist bestenfalls optimistisch.

03.04.2024 - Felix Eisenhauer

Unterschrift - Felix Eisenhauer

 

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